Vergleich der Arbeitslosenquote in der EU und im Euroraum

EU, Europa, Euroraum, Wirtschaftspolitik
Bild: Europäische Union / cc-by rockcohen

Im Euroraum (ER17) lag die saisonbereinigte Arbeitslosenquote im Dezember 2012 bei 11,7%, stabil gegenüber November. In der EU27 lag die Arbeitslosenquote bei 10,7%, ebenfalls stabil gegenüber November. Im Vergleich zum Dezember 2011 sind die Quoten in beiden Gebieten deutlich gestiegen; in jenem Monat hatten sie 10,7% bzw. 10,0% betragen. Diese Daten werden von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, veröffentlicht.

Eurostat schätzt, dass im Dezember 2012 in der EU27 insgesamt 25,926 Millionen Männer und Frauen arbeitslos waren, davon 18,715 Millionen im Euroraum. Gegenüber November 2012 blieb die Zahl der arbeitslosen Personen sowohl in der EU27 als auch im Euroraum nahezu unverändert. Gegenüber Dezember 2011 nahm die Zahl der Arbeitslosen in der EU27 um 1,763 Millionen und im Euroraum um 1,796 Millionen zu.

Unterschiede bei Arbeitslosenquote in der EU sehr groß

Von den Mitgliedstaaten verzeichneten Österreich (4,3%), Deutschland und Luxemburg (je 5,3%) sowie die Niederlande (5,8%) die niedrigsten Arbeitslosenquoten. Die höchsten Quoten meldeten Griechenland (26,8% im Oktober 2012) und Spanien (26,1%).

Die Arbeitslosenquote stieg über ein Jahr betrachtet in zwanzig Mitgliedstaaten und fiel in sieben. Die höchsten Rückgänge verzeichneten Estland (von 12,1% auf 9,9% zwischen November 2011 und November 2012), Lettland (von 15,7% auf 14,1% zwischen dem dritten Quartal 2011 und 2012) und Litauen (von 13,7% auf 12,3%). Die höchsten Anstiege meldeten Griechenland (von 19,7% auf 26,8% zwischen Oktober 2011 und Oktober 2012), Zypern (von 9,7% auf 14,7%) und Spanien (von 23,2% auf 26,1%).

Vergleicht man Dezember 2012 mit Dezember 2011, so stieg die Arbeitslosenquote der Männer im Euroraum von 10,5% auf 11,6% und in der EU27 von 10,0% auf 10,7%. Die Arbeitslosenquote der Frauen nahm im Euroraum von 10,9% auf 11,8% und in der EU27 von 10,1% auf 10,7% zu.

Im Dezember 2012 waren in der EU27 5,702 Millionen Personen im Alter unter 25 Jahren arbeitslos, davon 3,624 Millionen im Euroraum. Gegenüber Dezember 2011 stieg deren Zahl in der EU27 um 237 000 und im Euroraum um 303 000. Die Jugendarbeitslosenquote lag im Dezember 2012 in der EU27 bei 23,4% und im Euroraum bei 24,0%. Im Dezember 2011 hatten die Quoten 22,2% bzw. 21,7% betragen. Die niedrigsten Quoten im Dezember 2012 verzeichneten Deutschland (8,0%), Österreich (8,5%) und die Niederlande (10,0%), und die höchsten Quoten meldeten Griechenland (57,6% im Oktober 2012) und Spanien (55,6%).

Im Dezember 2012 lag die Arbeitslosenquote in den USA bei 7,8%. In Japan lag die Quote im November 2012 bei 4,1%.

Quelle: Eurostat
Eurostat / Arbeitslosenquote

Anmerkungen zur Eurostat-Zahlen

Zum Euroraum (ER17) gehören Belgien, Deutschland, Estland, Irland, Griechenland, Spanien, Frankreich, Italien, Zypern, Luxemburg, Malta, die Niederlande, Österreich, Portugal, Slowenien, die Slowakei und Finnland.

Zur EU27 gehören Belgien (BE), Bulgarien (BG), die Tschechische Republik (CZ), Dänemark (DK), Deutschland (DE), Estland (EE), Irland (IE), Griechenland (EL), Spanien (ES), Frankreich (FR), Italien (IT), Zypern (CY), Lettland (LV), Litauen (LT), Luxemburg (LU), Ungarn (HU), Malta (MT), die Niederlande (NL), Österreich (AT), Polen (PL), Portugal (PT), Rumänien (RO), Slowenien (SI), die Slowakei (SK), Finnland (FI), Schweden (SE) und das Vereinigte Königreich (UK).

Eurostat berechnet harmonisierte Arbeitslosenquoten für die Mitgliedstaaten, den Euroraum und die EU. Diese Arbeitslosenquoten basieren auf Definitionen, die den Empfehlungen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) entsprechen. Die Berechnung basiert auf der harmonisierten Arbeitskräfteerhebung (AKE) der Europäischen Union.

Basierend auf der Definition der ILO definiert Eurostat Arbeitslose als Personen im Alter von 15 bis 74 Jahren, die
– ohne Arbeit sind,
– innerhalb der beiden nächsten Wochen eine Arbeit aufnehmen können
– und während der vier vorhergehenden Wochen aktiv eine Arbeit gesucht haben.

Die Arbeitslosenquote ist die Zahl der Arbeitslosen als prozentualer Anteil der Erwerbspersonen. Erwerbspersonen sind definiert als die Summe von Erwerbstätigen und Arbeitslosen. Die Arbeitslosenquoten in dieser Pressemitteilung basieren auf Daten über Beschäftigung und Arbeitslosigkeit von Personen im Alter von 15 bis 74 Jahren. Die Ausnahmen sind Spanien, Italien und das Vereinigte Königreich, für die die untere Altersgrenze bei 16 Jahren liegt (in Spanien und Italien ist dies das gesetzlich festgelegte Mindestalter für die Aufnahme einer Arbeit). Darüber hinaus umfasst die Beschäftigung für Italien auch Personen über 74 Jahren.

Die Zahl der Arbeitslosen und die monatliche Arbeitslosenquote werden auf der Basis von Angaben der Arbeitskräfteerhebung geschätzt, einer Haushaltsbefragung, die in allen Mitgliedsländern auf der Grundlage von harmonisierten Definitionen durchgeführt wird. Diese Ergebnisse werden durch Interpolation/Extrapolation aus nationalen Erhebungen und aus nationalen Monatsreihen über die registrierte Arbeitslosigkeit zu Monatszahlen umgerechnet. Die jüngsten Zahlen sind daher vorläufig; die Ergebnisse aus der Arbeitskräfteerhebung stehen für die meisten Mitgliedstaaten 90 Tage nach dem Ende des Referenzzeitraums zur Verfügung.

Die monatlichen Reihen zur Arbeitslosigkeit und zur Erwerbstätigkeit werden zunächst für jedes Mitgliedsland für vier Kategorien berechnet (Männer und Frauen von 15-24 Jahren, Männer und Frauen von 25-74 Jahren). Anschließend werden die Reihen saisonbereinigt und sämtliche nationalen und europäischen Aggregate berechnet.

Teilweise veröffentlichen Mitgliedstaaten auch Arbeitslosenquoten, die auf administrativen Daten basieren, sowie Quoten die aufgrund von nationalen Arbeitskräfteerhebungen oder ähnlichen Erhebungen berechnet werden. Diese Quoten können aufgrund unterschiedlicher Definitionen und methodischer Entscheidungen von den von Eurostat veröffentlichten Zahlen abweichen.

(Quelle: Eurostat)

Kennen Sie schon die Leinwände von Inspiring Art?