7. CSR in der Umsetzung IV: Welche einfachen Einstiegsmöglichkeiten gibt es für interessierte Unternehmen:

Ideenfindung durch Innovations-Workshops entlang des Produktlebenszyklus‘ oder innerhalb der spezifischen Wertschöpfungskette des Unternehmens – kleine Schritte, große Ergebnisse

Haben wir uns in den letzten Kolumnen intensiv den Hintergründen, Motivatoren und Zielsetzungen eines CSR-Engagements im – vorwiegend mittelständischen – Unternehmen gewidmet, so gilt es nun, die praktischen Ansätze zu konkretisieren.

Wie schon erwähnt, sollte aus Sicht des Autors ein Unternehmen keinesfalls in operativer Hektik unmittelbar in die CSR-Projektidentifikation- und –umsetzung stürzen, sondern zunächst wesentliche Voranalysen und Priorisierungen vornehmen. Einen Einstieg bieten „Quick Checks“, die vor allem die Zielgruppe (Stakeholder) bzw. die wesentlichen CSR-Themengebiete zu gewichten helfen (simplifiziertes Beispiel siehe Grafik 1 in der Fotostrecke).

Durch diese einfachen Selbstverortungen und „Gesundheits-Checks“ gewinnt das Unternehmen einen schnellen Überblick, verhindert durch Priorisierung eine inhaltliche Überforderung, schafft aber vor allem eine klare Zielfokussierung und größtmögliche Effizienz knapper Ressourcen. Die folgende Graphik illustriert ein beispielhaftes Ergebnis einer solchen Priorisierung (siehe Grafik 2 in der Fotostrecke).

Hierbei wurden zunächst – im Idealfall durch die Geschäftsleitung – die wesentlichen Zielgruppen priorisiert (horizontale Achse) und den ebenfalls gewichteten Interessen- und Themenfeldern gegenüber gestellt (vertikale Achse). Die sich daraus ergebende Matrix stellt das Planungsfeld für das zukünftige CSR-Engagement des Unternehmens dar. Wir empfehlen, auf Basis dieser Vorabpriorisierung einen Validierungs- und Kreativworkshop mit entsprechendem Teilnehmerkreis zu organisieren. Idealerweise nehmen hieran neben der Geschäftsleitung auch Vertreter aus allen wichtigen Wertschöpfungsbereichen und Funktionen (Fertigung, Einkauf/ Logistik, Marketing/Kommunikation, Vertrieb, HR, Infrastruktur & IT, Compliance/Risk, etc.) teil. Diese breite Basis führt im nächsten Schritt, der Ideenfindung, zu einer ausgewogenen und ganzheitlichen Maßnahmenvielfalt in der Wertschöpfungskette, hilft darüber hinaus aber auch bei der späteren Akzeptanz Ihrer Maßnahmen in der Belegschaft.

Lernen Sie im nächsten Teil der Kolumne, wie die oben dargestellte Stakeholder-Themen-Matrix am geschicktesten mit Maßnahmen ergänzt und zeitlich geplant wird, so dass sich für Ihr Unternehmen ein ausgewogenes und zielführendes CSR-Portfolio ergibt.

Ich hoffe, Sie mit diesen Ideen und unserer partnerschaftlichen Beratungsphilosophie neugierig gemacht zu haben. Wenn Sie Fragen zu ersten Nachhaltigkeitsschritten und unseren „Quick Checks“ haben, freuen wir uns genauso, wie über erfahrene Unternehmen mit ehrgeizigen Weiterentwicklungszielen. Sie haben das Wort – melden Sie sich jederzeit mit Ihren Rückfragen und Anregungen.

Mit freundlichen Grüßen

Ulrich Merkes
Geschäftsführer

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Bisher in dieser Kolumne:

– Warum beschäftigen sich Unternehmen überhaupt mit dem Thema Nachhaltigkeit bzw. warum sollten sie dies tun (Motivatoren & Handlungstreiber)?

– Welche CSR-Managementansätze und –philosophien gibt es, was kennzeichnet sie?

– CSR in der Umsetzung I: Wie kann CSR in der Wertschöpfungskette verankert werden?

– CSR in der Umsetzung II: Wie könnte eine idealtypische Herangehensweise für ein strategisches Nachhaltigkeitsmanagement in Ihrem Unternehmen aussehen

– CSR in der Umsetzung III: Typische Herausforderungen bei der Umsetzung der „idealtypischen“ CSR-Herangehensweise

– CSR in der Umsetzung IV: Welche einfachen Einstiegsmöglichkeiten gibt es für interessierte Unternehmen: Ideenfindung durch Innovations-Workshops entlang des Produktlebenszyklus‘ oder innerhalb der spezifischen Wertschöpfungskette des Unternehmens – kleine Schritte, große Ergebnisse

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Kommende Schwerpunkte:

– CSR in der Umsetzung V: Wie kann beider Vielzahl an Themen und Anforderungen eine Priorisierung und Strukturierung (Roadmap) erfolgen?

– CSR in der Umsetzung VI: Wie messe ich den Wertbeitrag und Erfolg meines CSR-Engagements – was bringt es?

– „Best Practices“ – Welche konkreten Projektbeispiele gibt es, von denen Ihr Unternehmen lernen kann?

 

Ulrich Merkes – Geschäftsführer VINETA Solutions

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Über den Autor:

Ulrich Merkes ist ein erfahrener Projektmanager mit einem internationalen Hintergrund in Strategie- und IT-Beratung. Er ist Geschäftsführer der „Vineta GmbH – Realising Sustainability”, einem ‘think & do-tank’ und internationalen Netzwerk aus freiberuflichen Seniorberatern in den Bereichen Innovation, Corporate Social Responsibility (CSR), Non-Profit Management und Entwicklungszusammenarbeit mit der Wirtschaft. Vineta ist davon überzeugt, dass ökologisch bzw. sozial sinnvolles Handel und ökonomischer Erfolg zwei Seiten der gleichen Medaille im unternehmerischen Ecosystem sein können. Nach seinem Studium der Betriebswirtschaftslehre war Ulrich 10 Jahre in der Unternehmensberatung tätig, hiervon 7 Jahre bei Deloitte Consulting. Sein Beratungsschwerpunkt lag dabei vor allem auf Entwicklung, Alignment und Implementierung von Unternehmens-, CRM- und IT-Strategien, der Organisationsentwicklung, Corporate Governance, Prozess-Reengineering und Business Development. 2003 hat Ulrich in Barcelona erfolgreich als Master of International Business Management graduiert. Seit 2007 ist Ulrich nunmehr als freier Berater für verschiedene private und öffentliche (Nichtregierungs-) Organisationen tätig, um hier seinen bunten Hintergrund als „Social Entrepreneur“ für eine nachhaltige wirtschaftliche und soziale Entwicklung einzusetzen.

Die VINETA GmbH interessierten Unternehmen eine Vielzahl an Unterstützungsmöglichkeiten an – vom CSR Quick Check und Analyse-Werkzeugen über Fokus-Workshop und Strategie-Entwicklung bis hin zur konkreten Umsetzung in den Geschäftsalltag.

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