Adventszeit ist keine Stresszeit – Adventsgespräch mit Heinrich Zierl

Das 14. Türchen des AGITANO Adventskalenders öffnen wir am 14. Dezember 2011, mit Heinrich Zierl, Vorstand der eSolve AG, einem IT- und Technologiedienstleister aus München. Im Rahmen des AGITANO Adventsgesprächs spricht er über seine persönliche Advents- und Weihnachtszeit.

Wie kam es eigentlich zu den AGITANO Adventsgesprächen? Ulrich B Wagner (mit dem wir das heutige Interview geführt haben) hat am 23. November 2011 eine Kolumne mit dem Titel “Advent, Advent, die Seele brennt … Alle Jahre wieder, oder über den Horror des Daueradvents …(!?)” geschrieben. Dies gab bei uns den Anlass, dem Thema genauer auf den Grund zu gehen und persönliche Erfahrungen unterschiedlicher Menschen zum Weihnachtsfest zu sammeln, in Form der AGITANO Adventsgespräche. Hierzu werden wir nun an jedem Tag in der Vorweihnachtszeit mit einer Persönlichkeit aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft über ihre Erfahrungen und Wünsche zur Advents- und Weihnachtszeit sprechen. Dies soll gleichzeitig für unsere Leser eine Möglichkeit sein, sich auf die ruhigere Zeit einzustellen und "kleine" gedankliche Auszeiten zu nehmen.

 

Heinrich Zierl – www.esolve.de

Herr Zierl, welche Bedeutung hat für Sie Weihnachten?

Weihnachten ist für mich schon immer ein schönes Familienfest – die Geburt Jesu wird auch weltweit im Rahmen der Familie gefeiert. Andererseits wird vielen an Weihnachten aber auch der Verlust von geliebten Menschen besonders bewusst – Einsamkeit und Krankheit wiegt an Weihnachten besonders schwer. Ich habe vor einigen Jahren über einen tragischen Unfall gelesen und hierbei folgenden Satz einer Angehörigen eines Verunglückten, der mir seitdem im Gedächtnis geblieben ist: "Ich dachte immer, Glück ist ein Geschenk – jetzt weiß ich leider, Glück ist nur ein Darlehen." Weihnachten ist für mich entsprechend auch immer eine Zeit der großen emotionalen Gegensätze – zwischen Menschen, die zu dieser Zeit besonders glücklich und zufrieden sind und Menschen, die in dieser Zeit besonders intensiv Trauer und Einsamkeit verspüren. Entsprechend regt die Weihnachtszeit, z.B. durch Schicksalsberichte wie beim SZ Adventskalender, auch dazu an, sich mit fremden Menschen in Armut und Krankheit zu befassen und den eigenen ganz normalen Alltag wieder als echtes Glück zu begreifen. Die Adventszeit vor Weihnachten steht außerdem für die Ankunft, insbesondere im christlichen Sinn. Weihnachten ist für mich entsprechend auch die Zeit, in der man sich seines Glaubens an Gott wieder bewusst werden sollte.

Wie gestalten Sie die Adventszeit?

Adventskranz und weihnachtliche Dekoration zuhause gehören für mich zur Adventszeit – auch der Nikolaus und das Christkind (aber nicht der Weihnachtsmann :-), auch wenn fast alle Kinderbücher nur noch Geschichten über den Weihnachtsmann erzählen statt über das Christkind). Gerne besuche ich mit meiner Familie auch mehrere Christkindl-Märkte. Adventszeit ist für mich aber keine Stresszeit mit dem häufigen Shopping-Wahnsinn in den Geschäften und dem Anspruch, dass nur ein Berg Geschenke glücklich macht. Das bleibt bei mir alles im wirklich geordnetem Rahmen.

Auf was freuen Sie sich zu dieser Jahreszeit am meisten?

Wie jedes Jahr hoffe ich auch dieses Jahr wieder auf eine weiße Weihnacht und entsprechend auf viel Schnee. In einer Zeit, in der es kalt und häufig dunkel ist, freue ich mich auch immer auf eine Kanne guten Tees (z.B. Chai Rashne Hindra oder Rotbusch Tropical Sunrise) bei Christstollen und einem wärmenden Kaminfeuer. Auf was ich mich davon dann im einzelnen am meisten freue, kann ich nicht sagen. Für mich gehört alles zusammen zur "schönen staad’n Zeit“.

Wie feiern Sie selbst Weihnachten?

Weihnachten ist für mich ein Fest mit der Familie. Christbaum und Krippe sind hierbei ein fester Bestandteil zu Weihnachten – ebenso wie der Besuch der Kirche zu Heilig Abend. Nach dem Kirchenbesuch gibt es zuerst die Bescherung und abends wird – sehr lange 🙂 – gemeinsam gegessen. Das Gericht steht aber noch nicht fest! Und der Fernseher bleibt aus! Ich war einmal Heilig Abend in Urlaub in Asien und wir haben da im Hotel gefeiert und übernachtet. Weihnachten unter Palmen ist aber eher nichts für mich.

Was ist Ihre schönste weihnachtliche Erinnerung?

Weihnachten als Kind mit der zauberhaften Vorstellung, dass es ein Christkind gibt, das an diesem Abend allen Kindern auf der Welt gleichzeitig eine Freude macht, war immer wunderbar. Und natürlich war es auch sehr spannend, was einem das Christkind für Geschenke macht. Die zauberhafte Vorstellung vom Christkind, das alle Kinder in dieser Nacht glücklich macht, möchte ich auch jedes Jahr meinen Kindern vermitteln – zumindest solange sie noch nicht lesen können. 🙂

Vielen Dank Herr Zierl für die zahlreichen persönlichen Einblicke in Ihre Advents- und Weihnachtszeit. Das gesamte AGITANO-Team wünscht Ihnen eine schöne und ruhige Vorweihnachtszeit.

 

Das Gespräch führte Oliver Foitzik (Herausgeber AGITANO).

 

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