Anonymous hackt syrischen Präsidentenserver

Das weltweite Netzwerk Anonymous hat am späten Sonntagabend den Emailserver von Syriens Präsidenten Bashar al-Assad gehackt. Dabei konnte das Hackerkollektiv in über 80 Accounts eindringen. Die Logins und Passwörter, von denen viele 12345 lauten, wurden im Internet veröffentlicht.

In einer besonders brisanten Email klärt Sheherazad Jaafari, ein Presseattaché der syrischen UN-Vertretung, Assads Medienberatierin, Bouthaina Shaaban, darüber auf, in welchen Punkten die amerikanische Öffentlichkeit medienwirksam manipuliert werden könne. Die Emails beziehen sich auf ein Interview Assads mit der US-Journalistin Barbara Walters. Es werden Schlagwörter genannt, die vermieden werden sollten, bzw. einige die unbedingt im richtigen Kontext Anwendung finden müssten. Darüber hinaus beschreibt Jaafari die Stimmung in der amerikanischen Öffentlichkeit und wie diese auf bestimmte Themen reagiert: „It is hugely important and worth mentioning that “mistakes” have been done in the beginning of the crises because we did not have a well-organized “police force”. American Psyche can be easily manipulated when they hear that there are “mistakes” done and now we are “fixing it”. ("Es ist von großer Bedeutung und sollte erwähnt werden, dass zu Beginn der Krise Fehler gemacht wurden. Die amerikanische Psyche kann leicht manipuliert werden, wenn sie hören, dass Fehler gemacht werden und dass wir jetzt dabei sind, das in Ordnung zu bringen.")

Darüber hinaus sollte während des Interviews darauf hingewiesen werden, wie die US-Regierung mit der Occupy-Bewegung umginge. Die Repression in Form von übertriebenen Polizeieinsätzen, Hundestaffeln und massiver körperlicher Gewalt gegen die Occupy-Aktivisten, lasse nicht zu dem Schluss kommen, dass die USA in dieser Hinsicht an andere Nationen Vorwürfe machen könne. ("Its worth mentioning also what is happening now in Wall Street and the way the demonstrations are been suppressed by police men, police dogs and beatings.") Zudem sollte Assad festhalten, dass es in Syrien keine Folter gäbe, während dieses Thema in den USA in einem Grauzonenbereich liegt.

Der israelischen Zeitung „Haaretz“ liegen nach eigenen Angaben die veröffentlichten Emails vor.

(sm)

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