Arbeitsplatzgestaltung: Drei Dinge, die Unternehmen von Schulen lernen können

Die Vorbereitung auf Anforderungen der modernen Arbeitswelt beginnt bereits in der Schule. Doch nicht nur die Arbeitnehmer von morgen profitieren von dem, was in Bildungseinrichtungen gelebt und vermittelt wird. Auch Unternehmen können hier eine Menge lernen. Vor allem, wenn es um das Thema Arbeitsplatzgestaltung geht.

Der Raum als dritte Führungskraft

In der Bildungsforschung wird der Raum oft als „dritter Pädagoge“ bezeichnet.* Nicht zuletzt deshalb gehören Fragen hinsichtlich der Gestaltung des (Lern-)Arbeitsplatzes stets zu den Haupttopics der Didacta, eine der größten Fachmessen zum Thema Bildung. Deutlich wird das den Messebesucher, wenn sie den Stand der ASS GmbH besuchen, die dort vom 14. bis 18. Februar 2017 ihre innovativen Lösungsansätze präsentieren wird – und damit einen Ausblick auf die Lernumgebung der Zukunft bietet. Auch in der heutigen Arbeitswelt spielt, neben der Führungskraft selbst**, die Arbeitsplatzgestaltung in puncto Motivation eine große Rolle. Einer Studie des Personaldienstleisters Manpower zufolge zählt sie zu den Top 10 der Arbeitsmotivation. So gibt mehr als jeder dritter Arbeitnehmer (35 Prozent) an, dass sich eine ansprechende Raumgestaltung beziehungsweise -einrichtung motivierend auf ihn auswirkt (s.u. Infografik). Mit anderen Worten, was in der Schule der dritte Pädagoge, ist in Unternehmen die dritte Führungskraft.

Was Unternehmen sich von Schulen abschauen können

Für Unternehmer und Führungskräfte bieten die oben beschriebenen Sachverhalte Anlass genug, um sich Gedanken über die Arbeitsplatzgestaltung im eigenen Unternehmen zu machen. Dabei kann man eine Menge von Schulen lernen. Wir haben im Folgenden die, aus unserer Sicht, drei wichtigsten Tatsachen zusammengestfasst.

Tatsache Nr. 1: Chaos hat nichts mit Kreativität zu tun

„Nur das Genie beherrscht das Chaos“, soll Albert Einstein einst gesagt haben. Mag sein, aber die meisten von uns sind nun einmal keine Genies! Zudem ist Ordnung nicht gleich Ordnung. Genau genommen gibt es zwei Arten.

  1. Monotone Ordnung: alles auf dem Arbeitsplatz ist starr angeordnet und wird steril gehalten, nichts darf verändert werden.
  2. Kreative Ordnung: in Schulen sind viele Räume mit spielerischen Elementen versehen. Spiel bedeutet aber auch, dass klare Regeln herrschen. Am Ende eines Tages muss alles wieder an seinem fest zugeordneten Platz stehen.

So kann man auch im Unternehmen vorgehen. Gönnen Sie Ihren Mitarbeitern Freiraum, um Elemente kreativer Ordnung an ihren Arbeitsplätzen einfließen zu lassen. Zum Beispiel, dass auf Schreibtischen Postkarten mit witzigen Motiven aufgestellt oder das abteilungsspezifisch Tische und Raumteiler anders aufgestellt werden können.

Tatsache Nr. 2: Farben besitzen enormen Einfluss

Nicht nur in der Schule, sondern auch im Marketing weiß man um die Kraft der Farben. Nutzen Sie den Einfluss, den Farben auf die Psyche ihrer Mitarbeiter ausüben. So steht beispielsweise:

  • gelb für Optimismus und das Streben nach vorwärts
  • rot für Aktivität und Dynamik
  • blau für Harmonie und Zufriedenheit
  • grün für Durchsetzungsvermögen und Beharrlichkeit
  • braun für Sauberkeit und Ordnung

Es kommt nicht von ungefähr, dass moderne Klassenräume oft in den oben genannten Farben gehaltren werden.

Tatsache Nr. 3: Ergonomie fördert Produktivität

Millionen (!) von Fehltagen werden inzwischen auf so genannte Muskel-Skelett-Erkrankungen, darunter Rückenschmerzen, zurückgeführt. Besonders ärgerlich daran ist, dass dies von vornherein vermeidbar wäre. Wenn Unternehmen in puncto Arbeitsplatzgestaltung in ergonomische Möbel investieren würden. Höhenverstellbare Tische und Stühle sorgen für eine optimale Ausrichtung der Arbeitsgeräte. Das fördert die Gesundheit eines jeden Mitarbeiters – und damit die Produktivität des Unternehmens.

Infografik: Arbeitsplatzgestaltung gehört zu den Top 10 der Arbeitsmotivation

Infografik zum Thema Arbeitsplatzgestaltung als Motivationsfaktor
Oben eingefügte Infografik zeigt die wichtigsten Ergebnisse einer Studie der Manpower Group. Diese zeigen: für mehr als jeden dritten Arbeitnehmer (35 Prozent) spielt die Arbeitsplatzgestaltung eine wichtige Rolle. (Quelle: www.manpower.de / Top 10 der Arbeitsmotivation)

*Der erste Pädogoge ist übrigens nicht die Lehrkraft selbst, sondern die gleichaltrigen Schülerinnen und Schüler. Als zweites folgt dann die Lehrerin beziehungsweise der Lehrer. Vgl. hierzu: Holzbrecher, A.: „Der Raum als »dritter Pädagoge«. Schularchitektur und Lernkultur“, zuletzt angerufen am 02.01.2017 unter folgendem Kurzlink (Copy & Paste): bit.ly/2iZ6ld5

** Passend dazu, s.a. auf unserer Schwesternseite, dem HCC-Magazin: „Motivation: Gute Chefs wirken Wunder

Kennen Sie schon die Leinwände von Inspiring Art?