Atomparteien: Ja oder Nein?

Die panikartigen Reaktionen der Bundeskanzlerin auf die Fukushima-Katastrophe machen deutlich: Der Physikerin im Kanzleramt fürchtet sich mehr vor dem Machtverlust als vor der Atomkraft. Bis vor wenigen Tagen waren die die deutschen AKW nach Meinung der Bundeskanzlerin „die sichersten der Welt“. Mit dieser Begründung wollte sie unbedingt  längere AKW-Laufzeiten. Jetzt aber will dieselbe Kanzlerin sofort sieben AKW abschalten, um ihre Sicherheit zu überprüfen – obwohl Deutschland weder von einem Tsunami noch von einem Erdbeben heimgesucht wurde.

 

Theodor zu Guttenberg musste zurücktreten, weil er in seiner Doktorarbeit geschummelt hatte. Aber eine Kanzlerin und ein Vizekanzler, die bei der gefährlichsten Technologie der Welt schummeln und tricksen, dürfen einfach so weitermachen wie bisher?

 

Zweifel an der Aufrichtigkeit der Westerwelle-Merkel- Atomwende sind angebracht. Welcher Deal mit der Atomlobby steckt diesmal hinter dem „Moratorium“.

 

Moratorium heißt Aufschieben. Wird nur aufgeschoben oder wirklich ausgestiegen?

 

Politiker aller Couleur setzen immer wieder auf die Vergesslichkeit und die Verdrängungskunst ihrer Wähler. Bei der Atomenergie aber kann diese Taktik lebensgefährlich sein, wie wir jetzt in Japan erleben und wie wir es in Tschernobyl schon einmal erlebt haben.

 

Günther Oettinger, der EU-Energiekommissar, sagt: „In Japan ist das Undenkbare passiert“. Undenkbar? Tschernobyl schon verdrängt? Der Kommissar bestätigt selbst, dass er zu wenig gedacht hat!

 

Spätestens seit Tschernobyl kann Jedermann und jede Frau wissen, dass Atomkraft unbeherrschbar und unverantwortlich ist, ein Angriff auf das Leben.

 

Es gibt kein einziges zu 100% sicheres AKW auf der Welt – nicht in Russland, nicht in Japan, nicht in Deutschland. Das Restrisiko kann niemand bestreiten. Die Atomparteien und die Atomlobbyisten haben uns jahrzehntelang einfach angelogen – sie haben wider besseres Wissen argumentiert wie sie jetzt kleinlaut zugeben müssen.

 

Ihre Milliardengewinne waren und sind wichtiger als die Sicherheit von Millionen Menschen. Wenn Sicherheit zu teuer ist, war sie noch nie wirklich wichtig. Das wird sich jetzt beim Moratorium wieder bestätigen. Geld regiert die Welt – das gilt auch nach Tschernobyl und nach Fukushima. So funktioniert halt der real existierende Kapitalismus.

 

Bürgerinnen und Bürger, die nicht mehr länger angelogen werden wollen, nehmen jetzt ihren Atomausstieg selber in die Hand.

 

Das geht über den Direktbezug von Ökostrom oder über eigene Solaranlagen oder auch durch Beteiligungen an Windrädern oder Biogasanlagen. Strom machen kann jeder und jede. Der GAU von Fukushima und das Leid der Menschen in Japan fordern eine radikale Wende, eine hundertprozentige solare Energiewende.

 

Bis 2030 können Deutschland und Europa zu 100% erneuerbar sein, wenn jetzt endlich und ernsthaft dieser Weg gegangen wird.

 

Bei der Diskussion, ob Guttenberg zurücktreten muss oder nicht, stand nicht die Zukunft des Landes auf dem Spiel, wohl aber die politische Ethik. Bei der sinnlosen und gefährlichen Atompolitik steht weit mehr auf dem Spiel: Das Überleben und die Zukunft ganzer Gesellschaften.

 

Deshalb sind jetzt die Wähler gefragt: Atomparteien – ja oder nein?

 

Man wünscht sich als Wähler Politiker, die ihren Amtseid wichtiger nehmen als ihre Abhängigkeit von der Atomlobby. Intelligente Wähler können sich jetzt für das Motto aussprechen: Abwählen, abschalten, abtreten!

 

„Wir wählen Zukunft: Erneuerbare statt Atom!“

 

Jetzt reicht es. Wir nehmen den Atomausstieg selbst in die Hand: Am 27. März nur Kandidaten wählen, die gegen Atomkraft eintreten!

 

Quelle: © Franz Alt 2011

 

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