Aus der Goldblase entweicht die Luft – Großspekulanten machen Kasse

George Soros, als US-Star-Investor bekannt, hatte bereits Anfang Februar 2010 – also zu Beginn der Euro-Krise – auf dem World Economiv Forum in Davos die rasante Gold-Rally scheinbar beiläufig als die „ultimative Blase“ bezeichnet. Pikanterweise hatte Soros allerdings damals laut Medieninformationen noch kaum in Gold investiert – mit der Äußerung könnte er also die Marktkorrektur bei einem Stand von 1.075 Dollar bewusst angeregt haben, um dann in größerem Stil einzusteigen. Schließlich dürfte Soros geahnt haben, dass es im Gold wohl zu einer gigantischen Blase kommen dürfte, wenn aufgrund der Turbolenzen um Staatsanleihen im Zuge der Euro-Krise aus einem der größten Anlagemärkten Billionen an Geldern in den engen Goldmarkt drängen.

In der Tat gab es am 8. Februar 2010 ein Treffen von Vertretern der bekanntesten Hedgefonds in einer New Yorker Privatwohnung. Das Thema: Die Spekulation gegen den Euro und die Schürung der Eurokrise als eine konzertierte Aktion von (US-)Hedge Funds. Das Ziel: Gewinne. Hier zeigt sich am deutlichsten der Unterschied zwischen Spekulationen und Investitionen – die Bekämpfung der Spekulation speziell in Rohstoffe steht als einer der wichtigsten Punkte auch auf der Agenda der G-20 Präsidentschaft Nicolas Sarkozys. Laut Informationen der „Neuen Züricher Zeitung“ soll damals die New Yorker Broker-Firma Monness, Crespi, Hardt zu dem hochrangig besetzten Abendessen geladen haben, bei dem Vertreter der Hedge-Funds von Multimilliardär Steven A. Cohen (SAC Capital Advisors) von Greenlight Capital, Soros Fund Management und dem Paulson Hedge-Fund vor Ort gewesen sein sollen. 

Der Angriff auf den Euro führte dann auch tatsächlich zu einem Abfluss von Billionen Euro (v.a. auch der großen Versicherer) aus den Anleihenmärkten der Staatsschulden hinaus in den bei Turbolenzen beliebten sicheren Hafen Gold. Der Vorsitzende der Euro-Gruppe und luxemburgische Ministerpräsident Jean-Claude Juncker dann auch im Mai 2010: „Es geht hier um eine weltweit organisierte Attacke gegen den Euro. Der Euro-Raum muss geschlossen darauf reagieren“; sowie: „Wir sind der Auffassung (…) dass die gesamte Euro-Zone hier bedroht wird.“

Der jetzt erfolgte großvolumige Ausstieg der „Star-Investoren“ aus dem Gold – der bisherige Höchststand war Anfang Mai 2011 mit rund 1.550 Dollar erreicht worden – könnte im Umkehrschluss daher auch auf die Einschätzung einer Konsolidierung des Staatsanleihemarktes hinweisen. Im ersten Quartal hat sich George Soros nun laut Berichten der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC von fast seinen gesamten Gold-Beständen in Höhe von rund 800 Millionen Dollar getrennt. Institutionelle Investoren müssen in den USA ihre Transaktionen quartalsweise der SEC berichten. Dadurch eröffnen sich gute Einblicke in die Spekulationen dieser Anleger. Auch weitere US-Großinvestoren trennten sich von Beständen in Millionenhöhe – der Zeitung „Die Welt“ zufolge waren diese massiven Verkäufe der Großspekulanten einer von mehreren Auslösern für den jüngsten Preisrutsch. Der Großanleger in Gold John Paulson hielt dagegen an seinen Anteilen an SPDR Gold Shares im Wert von 4,4 Milliarden Dollar weiter fest.

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