BayernLB verklagt Ex-Manager auf 200 Millionen Schadensersatz

Im Zuge des 3,7-Milliarden-Desasters um den Skandalkauf der österreichischen Hypo Group Alpe Adria (HGAA) kann es für die Manager der Bayerischen Landesbank BayernLB richtig teuer werden. Die Staatsanwaltschaft hat bereits Anfang Juni Klage wegen Untreue erhoben. Nun folgt die Landesbank, die Schadensersatz einfordert. Jeder einzelne der acht verantwortlichen Banker müsse für 200 Millionen Euro geradestehen. Laut der Staatsanwaltschaft sollen die Manager um Ex-Vorstandschef Werner Schmidt und dessen Nachfolger Michael Kemmer bewusst und vorsätzlich Bedenken gegen den Erwerb der HGAA-Anteile übersehen und Verfahrensregeln missachtet haben. Im Verlauf der Finanzkrise musste der bayerische Staat Milliarden in die Bank pumpen, die dann schließlich für einen symbolischen Euro wieder an Österreich zurück verkauft wurde. Die Managementfehler und persönlichen Verfehlungen haben den Freistaat insgesamt 3,7 Milliarden Euro gekostet. Die Verantwortlichen sollen daher nun zivil- und straf-gerichtlich zur Verantwortung gezogen werden.

Ein bezeichnendes Licht auf die Mentalität der damaligen BayernLB-Vorstandsriege wirft auch der Fall des damaligen Risikovorstands Gerhard Gribkowsky. Dieser sitzt seit Anfang des Jahres in Untersuchungshaft. Ihm wird Untreue und Bestechlichkeit vorgeworfen – selbstredend, dass bei einem solchen Selbstverständnis auch noch Steuerhinterziehung hinzukommt. Im Zuge eines undurchsichtigen Formel 1 Deals soll er eine hohe zweistellige Millionensumme veruntreut haben. Er soll Anteile an der Formel 1 ohne interne aktuelle Bewertung der Bayern LB viel zu billig verkauft und dafür im Gegenzug 50 Millionen Euro erhalten haben, die er dann natürlich auch nicht versteuert hat. Insgesamt fordert die BayernLB 200 Millionen Euro Schadenersatz von dem Ex-Vorstand, dem zudem auch Pflichtverletzungen beim Kauf der österreichischen Bank Hypo Alpe Adria vorgeworfen werden.
 

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