Bei Allnet Flats machen oft nur Details den Unterschied

Telekommunikationsanbieter stehen häufig vor dem Problem, dass sich ihre Produkte nur schwer gegenüber den Angeboten der Konkurrenz abgrenzen lassen. Eine Flatrate ist für viele Festnetz- und Mobilfunk-Kunden eben nur eine Flatrate. Dies gilt umso mehr, wenn es sich wie bei einer Allnet Flat um einen pauschal abgerechneten Tarif für Telefonate in alle Netze handelt. Welcher Anbieter die Leistung zur Verfügung stellt spielt eine untergeordnete Rolle. Der Preis ist für die Tarifentscheidung vieler Verbraucher das einzige Vergleichskriterium. Differenzierungsmerkmale sind zudem häufig nur schwer kommunizierbar, da es sich oft um vermeintliche Details handelt, welche von Kunden nur wenig beachtet werden. Dabei können auf den ersten Blick unwichtige Konditionen durchaus eine relevante Rolle spielen, was am Beispiel der derzeit sehr populären Allnet Flats Tarife gezeigt werden soll.

Allnet Flats – Datenflat mit Drosselung – Datenvolumen und Taktung sind entscheidend

Bei den derzeit am Markt erhältlichen mobilen Datenflatrates erhalten Kunden (fast) ausschließlich Tarife bei denen ab Erreichen eines bestimmten Datenvolumens die Geschwindigkeit der Internetverbindung stark reduziert wird. Diese so genannte Drosselung setzt bei vielen Allnet Flat Tarifen ab Erreichen von 300-500 MB (Megabyte) Datenvolumen ein. Während das inkludierte Datenvolumen in der Regel direkt kommuniziert wird, müssen interessierte Kunden nach der Taktung oft im Kleingedruckten suchen. Dabei kann die Daten-Taktung bei einem bei Allnet Flats gängigen Inklusivvolumen von 500 MB einen entscheidenden Unterschied machen. Dazu ein kurzes (vereinfachtes) Beispiel: Wer bei einer Abrechnung im 10 KB (Kilobyte) Takt 1000 Webseiten mit einer durchschnittlichen Seitengröße von 50 KB abruft, hat in diesem Monat 50 MB seines inkludierten Datenvolumens verbraucht (Annahme: eine separate Datenverbindung pro Webseite). Bei einer Taktung in 100 KB Schritten würden aufgrund der Aufrundung 100 MB des ungedrosselten Datenvolumens verbraucht. Die für den Kunden günstigere 10 KB Taktung gibt es beispielsweise bei den Allnet Flats von congstar und Yourfone. Die deutsche Telekom und Vodafone rechnen hingegen im 100 KB Takt ab.

Netzqualität

Nicht jedes Mobilfunknetz ist überall in Deutschland gleich gut ausgebaut. Entsprechend sollten Kunden vor der Entscheidung für einen bestimmten Allnet Flat Anbieter genau prüfen, welches Netz dieser nutzt. Um die Verfügbarkeit und den Ausbaustatus des jeweiligen Handynetzes für einen bestimmten Ort zu prüfen bieten die vier deutschen Netzbetreiber Vodafone, Telekom, E-Plus und O2 auf ihren Internetseiten entsprechende Übersichtskarten zur Funkversorgung an. Bei unabhängigen Netztests belegen regelmäßig die D-Netze von Telekom und Vodafone die vorderen Plätze (siehe Tests von Connect, chip.de, Stiftung Warentest oder Computerbild).

Ohne Mindestlaufzeit oft nur gegen Aufpreis

Ein weiterer von Verbrauchern schnell zu übersehender Punkt ist, dass es je nach gewählter Vertragslaufzeit unterschiedlich hohe Grundgebühren geben kann. So berechnen etwa Simyo, Klarmobil und Yourfone für ihre monatlich kündbaren Allnet Flatrates ohne Vertragslaufzeit fünf Euro mehr im Vergleich zum 24-Monatsvertrag. Beim westerwälder DSL und Mobilfunkanbieter 1&1 müssen Neukunden bei Bestellung eines Handytarifs ohne Mindestlaufzeit auf sonst gewährte, zeitlich befristete Rabatt verzichten. Keine Grundgebühr-Differenzierung zwischen verschiedenen Laufzeiten gibt es hingegen bei den Mobilfunk-Discountern Freenetmobile und congstar. Die monatlichen Fixkosten sind hier gleich, lediglich einmalig anfallende Kosten (Bereitstellung) weichen zum Teil ab. Realisiert werden die Tarife von congstar und Freenetmobile im D1 Netz der deutschen Telekom.

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