Beschäftigung in Deutschland: Jobmotor Mittelstand

Fast die Hälfte aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten arbeitete im Jahre 2009 im Mittelstand. Damit scheint sich die Annahme vieler Experten, dass sich konjunkturelle Einflüsse auf die Beschäftigungsentwicklung in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) geringer auswirken als in Großunternehmen, zu bestätigen.

Dienstleistungsgesellschaft: KMUs profitieren vom Wandel

Die Mittelstandshypothese besagt, dass kleine und mittlere Unternehmen (KMU) im Verhältnis zur bereits bestehenden Beschäftigung einen relativ höheren Beitrag zur Schaffung neuer sozialversicherungspflichtiger Arbeitsplätze leisten als Großunternehmen. Die Ergebnisse der IfM-Untersuchung „Der nachhaltige Beschäftigungsbeitrag von KMU“ stützen die These.

Für die Studie hatten Wissenschaftler des Instituts für Mittelstandsforschung das Umsatzsteuerpanel 2001 bis 2009 der Forschungsdatenzentren des Statistischen Bundesamtes und der statistischen Landesämter ausgewertet. Dabei zeigte sich auch, dass KMUs vom Strukturwandel von der Industrie- zur Dienstleistungsgesellschaft profitieren. Sie können aufgrund geringerer Fixkosten flexibler reagieren als Großunternehmen so die IfM-Analysten.

Als Beispiel nennen die Experten des IfM das Arbeitsplatzangebot in den wissensorientierten Dienstleistungen (unter anderem (nicht-)technische Beratung, Forschung und Kommunikationsberufe). Bei KMUs wuchs dieses im untersuchten Zeitraum (2001 bis 2009) um 37,4 Prozent – in den Großunternehmen jedoch nur um 6,6 Prozent.

Die Kleinsten leisten den größten Beitrag

Einen besonders hohen Beschäftigungsbeitrag leisteten dabei nach Angaben des IfM die Kleinstunternehmen mit weniger als zehn Beschäftigten und bis zu zwei Millionen Euro Umsatz. „Über alle mittelständischen Unternehmen hinweg betrachtet sind zwar im Laufe des untersuchten Zeitraums die Hälfte der Arbeitsplätze abgebaut worden. Zeitgleich entstanden aber durch Gründungen und Unternehmenswachstum so viele neue Beschäftigungsangebote, dass im Mittelstand der Arbeitsplatzverlust mit einem Plus von 13,6 Prozent mehr als ausgeglichen worden ist“, erläuterte IfM-Präsidentin Friederike Welter.

„In den Großunternehmen sank dagegen zwischen 2001 und 2009 die Nettobeschäftigung um 1,2 Prozent. Es bestätigt sich somit, dass es vor allem die kleinen und mittleren Unternehmen sind, die wichtige Impulse für eine permanente Erneuerung und Modernisierung der Wirtschaft geben“, so Welter weiter.

(cs)

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