BGM Best Practice (Teil 5): Festo AG & Co. KG – Interview mit Corinna Mayer

Wie haben Sie in Ihrem Unternehmen betriebliches Gesundheitsmanagement bzw. betriebliche Gesundheitsförderung in die eigenen Prozesse integriert und worauf mussten Sie in Ihrem Betrieb besonders achten? Haben Sie sich auch Hilfe von außerhalb geholt?

Da Festo gerade in der Startphase der Etablierung des beruflichen Gesundheitsmanagements (BGM) ist, haben wir bisher zunächst unsere Vision und unsere Ziele definiert. Auf Grundlage der bestehenden standorteigenen Arbeitskreise wurde ein Steuerkreis BGM ins Leben gerufen, der standortübergreifend über den bestehenden Arbeitskreisen Vernetzung und Austausch der hier handelnden Personen herstellen soll. Hier laufen die Fäden zusammen. Nach der groben Festlegung der Strukturen und Ressourcen wurden einzelne festospezifische Präventionsziele ausgearbeitet, die zukünftig relevante Ansatzpunkte darstellen. Daneben laufen die BGF-Maßnahmen in der hohen fachlichen Qualität weiter wie bisher. Um ein einheitliches, umfassendes BGM auf Dauer erfolgreich im Unternehmen zu etablieren, wird natürlich die Integration in das vorhandene System/die vorhandenen Abläufe forciert.

Jeder Betrieb hat besondere Herausforderungen bei der Implementierung eines BGMs. Daher hat sich Festo die Unterstützung von zwei Professoren eingeholt, um ein festospezifisches BGM einzuführen und den ersten Start in die richtige Richtung zu machen. Wir haben bewusst kein Beratungsunternehmen gewählt, da wir ein speziell auf die Bedürfnisse von Festo angepasstes betriebliches Gesundheitsmanagement aufbauen wollen.

Welche Maßnahmen ergriffen Sie im Einzelnen bzw. wie sahen konkrete Angebote für Ihre Mitarbeiter aus und wie wurden diese umgesetzt?

Die Maßnahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung haben sich seit 1997 stetig weiterentwickelt. Einerseits bedingt das die Nachfrage im Unternehmen, anderseits stellen gesellschaftliche Entwicklungen wie der demographische Wandel mit der Zunahme an chronischen Krankheiten und der Fachkräftemangel die Firmen vor neue Herausforderungen.

Folgende Maßnahmen werden aktuell durch das Team der BGF realisiert:

  • Fitness-und Entspannungskurse im werkseigenen Fitnessraum
  • Kurzentspannung in der Mittagspause
  • Ergonomische Arbeitsplatzanalysen in Büro und Produktion
  • Vibrationstraining am Shape Comfort
  • Nordic Walking Kurse
  • Autogenes Training
  • Ernährungsworkshops und Kochkurse

Und darüber hinaus: Gesundheitsvorträge zu Themen wie Rückengesundheit, psychische Gesundheit, Krebsvorsorge, Pflege von Angehörigen. Auch die anderen Bereiche wie Soziales, Arbeitsmedizin und Arbeitssicherheit, die im Rahmen eines BGMs eine Rolle spielen, bieten entsprechende Maßnahmen an.


Lesen Sie auf Seite 4 mehr über die Reaktion der Mitarbeiter auf die BGF-/ BGM-Maßnahmen sowie erste Erfolge.

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