Bianca Lechner im Personality-Interview Nr. 53

Im Rahmen der „Personality-Interviews“ kommen eine Vielzahl interessanter, außergewöhnlicher und herausragender Experten – von Speakern, Coaches und Trainern über Gutachter, Sachverständigen und Beratern bis hin zu Wissenschaftlern – zu Wort. Das 53. Interview wurde mit Bianca Lechner durchgeführt – Bankberaterin, Coach, Trainerin und Expertin für Persönlichkeitsentwicklung und Geldintelligenz (www.bianca-lechner.de).

 

Schönen guten Tag Frau Lechner, bevor wir auf Ihre Tätigkeit eingehen, stellen Sie sich doch bitte kurz vor.

Guten Tag, ich bin Bianca Lechner und Expertin für Persönlichkeitsentwicklung mit Geld. In meinen Seminaren, Coachings und Vorträgen vermittle ich, was der Umgang mit Geld mit der eigenen Persönlichkeit zu tun hat und wie man mehr Geldintelligenz bekommt. Als erfahrene Bankberaterin, Führungskraft und Direktorin in einer großen Bankengruppe habe ich das Verhalten meiner Kunden und Kollegen studiert und die Unterschiede von Geldtypen analysiert. Das Thema Geld beschäftigt mich aber schon seit meiner Kindheit und die spannende Frage ist doch die, „warum haben die einen mehr Geld als andere?“

Was ist das Hauptthema in Ihrer Tätigkeit?

Es geht ums Geld. Eines der letzten Tabuthemen über das wir nicht gerne reden. Zumindest nicht über die eigene Geldsituation. Warum der Nachbar schon wieder ein neues Auto fährt oder warum der Kollege die Gehaltserhöhung bekommt und nicht wir, obwohl wir doch viel bessere Arbeit leisten, können wir sehr wohl diskutieren. Doch, wenn bei uns überraschend eine finanzielle Schieflage eintritt, dann zeigen sich Gefühle wie Wut, Scham, Enttäuschung, Neid usw. mit denen wir nicht konfrontiert werden wollen. Geld ist eine sehr gute Projektionsfläche. Viele glauben, dass nur mehr Geld die Probleme lösen würde. Doch das ist nicht so. Wir haben den Umgang mit Geld nicht gelernt und deshalb übertragen wir alle unsere Sehnsüchte, Wünsche, aber auch Sorgen und Ängste auf Geld.

Ich berate und coache Bankberater, Kundenberater und Führungskräfte von Banken und Sparkassen, die ihre Persönlichkeit, ihren Verkaufserfolg und ihre Kompetenz verbessern wollen. Und da diese an der Quelle sitzen…

Ich trainiere Menschen, die vor beruflichen oder privaten Entscheidungen und Herausforderungen stehen, und glauben, dass sie wegen Geld(mangel) keine Wahl haben.

Auch Paare (frisch verheiratet bis zu Jahrzehnten Ehe) finden große Unterstützung, wenn es darum geht, eine gemeinsame (finanzielle) Zukunft aufzubauen bzw. die wertvolle Partnerschaft zu erhalten. (Leider ist Geld immer noch das stärkste Streit- und Scheidungsthema!)

 

Was zeichnet Sie besonders aus und was ist Ihr Alleinstellungsmerkmal?

Ich rede über Geld und Persönlichkeit. Man muss nicht Millionär sein, um zu wissen, was Geld bedeutet. Doch man muss eine Geldpersönlichkeit sein, um zu erkennen, das Geld nur das Ergebnis unseres Handelns, unserer Gewohnheiten und Einstellung ist und nie die Ursache unserer Probleme. Dazu habe ich den GQ-Geldtest und ein Trainings- und Coaching-Programm für Bankkaufleute, Berater, Führungskräfte und Menschen entwickelt, die sich erfolgreicher und kompetent weiterentwickeln wollen. Das Persönlichkeitskonzept wurde mit dem Trainerpreis 2010 des BaTB (Bundesverband für Trainer und Berater) ausgezeichnet.

Worin liegt Ihrer Meinung nach – aus der Perspektive Ihrer Tätigkeit heraus – in der Regel der größte Handlungsbedarf bei Ihren Kunden?

In Banken und Sparkassen werden Bankprodukte beraten und verkauft. Oft haben Banker aber eine unbewusste negative Haltung dem (eigenen) Geld gegenüber. Wir lernen nun mal nicht den richtigen Umgang mit Geld in der Bankausbildung oder in der Schule. Um die Kunden, Chefs und Kollegen besser verstehen, einschätzen und beraten zu können, braucht es die Persönlichkeitskompetenz mit Geld. Der Bankberater befindet sich hier in einer Doppelfunktion: die eigene Geldsituation und das Geld, das ihm von seinen Kunden anvertraut wurde. (Natürlich gehört auch der Erfolg der Bank bzw. Sparkasse dazu.)

Bei einer Umfrage von Bankauszubildenden kam z. B. heraus, dass ca. 70% der jungen Banker glauben, dass Geld nicht glücklich macht. Wie sollen diese Menschen dann erfolgreiche Verkäufer ihrer Bankprodukte werden?

Woran denken Sie bei den Worten „kurzfristiger Erfolg“ versus „Nachhaltigkeit“?

Wer nur das schnelle Geschäft bei seinem Kunden als Ziel hat, wird auf Dauer kein erfolgreicher, kompetenter, souveräner und glaubwürdiger (Geld-)Berater sein. Kurzfristiger Erfolg bedeutet, das „schnelle“ Geld zu machen, Nachhaltigkeit aber, erfolgreich und immer wieder „gutes“ Geld machen.

Haben Sie ein Lebensmotto? Wenn ja, welches?

Viele laufen dem Geld ein Leben lang nach, statt ihm intelligent entgegen zu gehen.
Geld ist kein notwendiges Übel, sondern es wird übel, wenn wir so denken.
Unsere Ängste und Sorgen um´s Geld sind Lehrmeister für ein reiches Leben.
Das waren jetzt drei…

Wie sehen Ihre persönlichen Ziele für die nächsten 3 Jahre aus?

Geld und der Finanzbranche (wieder) ein positives Image geben, Bankberatern zu Bankcoaches machen und mit viel Begeisterung und Überzeugung über Geld reden.

Vielen Dank Frau Lechner für die interessanten Einblicke.

 

Das Interview führte Oliver Foitzik (Herausgeber AGITANO / Geschäftsführer FOMACO GmbH).

 

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