Big Data kommt in der Logistik nur langsam in Fahrt

Gemessen am Umsatz stellt sie den drittgrößten Wirtschaftszweig Deutschlands: Die Rede ist von der Logistik. Mit 2,9 Millionen Beschäftigten übertrifft sie zudem den viel zitierten Maschinenbau dies bezüglich bei Weitem. All das gelingt nicht, wenn man wichtige Trends und Entwicklungen verschlafen würde. So müsste die Branche auch in Sachen Big Data ganz vorne sein – könnte man meinen.

Big Data – Im Windschatten oder auf der Überholspur?

Der digitale Wandel macht vor nichts hatl – auch vor der Transport- und Logistikwirtschaft. Die Experten der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) zufolge bieten Schlüsseltechnologien wie Big Data und Business Intelligence der Logistik ganz neue Möglichkeite. Zum Beispiel:

  • neue Kunden gewinnen,
  • Kosten senken,
  • neue Geschäftsfelder erschließen.

Die Mehrheit der Logistiker allerdings verzichtet darauf. Das geht aus den Ergebnissen der PwC-Studie „Data Analytics in der Logistik – Im Windschatten oder auf der Überholspur?“ hervor.

Bei nicht einmal ein Fünftel der Unternehmen (19 Prozent) ist Big Data Teil der Wertschöpfung beziehungsweise Grundlage der Geschäftsprozesse. Mehr als ein Drittel (35 Prozent) haben sich noch nicht einmal mit dem Thema auseinandergesetzt – und rund 70 Prozent dieser Gruppe planen das auch nicht für die Zukunft.

Potenziale leichtfertig verschenkt

Interessant an den Studienergebnissen ist auch, welche Prioritäten, diejenigen, die Big Data beziehungsweise Data Analytics in der Logistik verwenden oder zumindest darüber nachdenken, diese zu verwenden, setzen. So sagen nur acht Prozent, dass sie damit neue Geschäftsfelder erschließen möchten. 34 Prozent der deutschen Logistikunternehmen interessieren sich vor allem für die möglichen Kostensenkungen. Zum Vergleich: 37 der europäischen Konkurrenzunternehmen wollen mit digitalen Technologien vor allem neue Kunden gewinnen.

Dabei können digitale Technologien für die Logistik noch viel mehr leisten, betonen Experten des Fraunhofer-Instituts für Fabrikbetrieb und Fabrikautomatisierung (IFF). Die können die Effizienz und Qualität logistischer Prozesse deutlich verbessern. So können sie dabei helfen, logistische Prozesse in Echtzeit möglichst vollständig zu überwachen, zu digitalisieren und zu verwalten. Viele Unternehmen verschenken aber bei deren Anwendung noch große Potenziale, Professor Michael Schenk, Leiter des Fraunhofer IFF. Er würde es begrüßen, würden die Unternehmen die Potenziale der »Digitalen Logistik« richtig ausschöpfen.

Über die PwC-Studie: „Data Analytics in der Logistik“

Mehr über Methodik und Inhalt der PwC-Studie „Data Analytics in der Logistik – Im Windschatten oder auf der Überholspur?“ entnehmen am Thema Interessierte folgender PwC-Pressemitteilung: Digitalisierung in der Logistikbranche: Big-Data gewinnt nur langsam an Fahrt, zuletzt abgerufen am 12.10.2015.

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