Business Networking – Interview mit Tania Hüngsberg, HUENGSBERG AG

Im Vorfeld des am Donnerstag, 13.10.2011, stattfindenden 55. Roundtable des MUK-IT zum Thema "Wie ich mein Networking verbessern kann" wurden ausgewählte Führungskräfte und Unternehmer über Ihre Erfahrungen im “Business Networking” interviewt.

Das siebte Interview dieser Gesprächsrunde wurde mit Tania Hüngsberg, Vorstand der HUENGSBERG AG, geführt.

 

1. Bitte stellen Sie sich kurz vor:

Mein Name ist Tania Hüngsberg und seit Januar 2010 leite ich die Unternehmung HUENGSBERG AG als Vorstand. Das war lange vorbereitet, da ich bereits seit 1992 im elterlichen Unternehmen tätig bin. Angefangen habe ich als Auszubildende zur DV-Kauffrau und habe dann in allen Bereichen des Unternehmens gearbeitet, um auch die Belange eines jeden Bereichs zu verstehen. Wir entwickeln, vertreiben und supporten Datenkommunikationslösungen für die Automobilindustrie.

2. Was bedeutet für Sie “Networking”?

Networking ist für mich eines der wichtigsten Instrumente im heutigen Arbeitsalltag. Wie der Name schon sagt, sich ein Netz von Leuten im eigenen Businessumfeld aufzubauen, um Informationen, Wissen und weiterführende Kontakte auszutauschen. Nicht zu vergessen, Networking hat viel mit Emotionen zu tun, und somit einen sehr stark persönlichen Charakter.

3. Inwieweit ist für Sie ein funktionierendes Business Netzwerk wichtig und wie pflegen Sie dies?

Wie schon unter Frage 2 erwähnt, ist Networking eines der wichtigsten Instrumente im heutigen Arbeitsalltag. Ich vergleiche das immer gerne mit dem Dominoeffekt: ich stoße den ersten Stein an und bringe dadurch Energien ins Rollen, die bis zum gewünschten Ergebnis, in diesem Fall zum gewünschten Informationsträger führen. Wichtig ist natürlich, dieses Netzwerk zu pflegen und es als Win-Win Situation zu sehen. Wenn ich etwas nehme, muss ich auch bereit sein das nächste Mal etwas zu geben. Und natürlich auch einen Networkingpartner nicht nur zu konatktieren, wenn man gerade etwas braucht, sondern sich auch zwischendrin für die persönlichen Belange des Kontaktes zu interessieren. Zum Beispiel, wenn ich weiß ein Networkingpartner war gerade im Urlaub, dann frage ich nach, wie es war, und zeige ehrliches Interesse.

4. In welchem Rahmen nutzen Sie Ihre eigenes Business Netzwerk und welche Erfahrungen haben Sie dabei gemacht?

Als Geschäftsführerin besteht ein großer Teil meines Arbeitsalltages aus Business Networking. Das soll jetzt nicht hochnäsig klingen, aber der Grad des Titels öffnet einem halt auch leichter Tür und Tor. Ich gelange eben leichter an Informationen, die dann meine Mitarbeiter für die Umsetzung von Projekten benötigen.

Ich persönlich habe bisher nur sehr gute Erfahrungen mit Networking gemacht, solange man es nach dem Motto praktiziert: wie man selbst in den Wald reinruft, so hallt es auch wieder raus. Dazu habe ich natürlich noch den klitzekleinen Vorteil des weiblichen Charmes.

Eines meiner Business Netzwerke ist z. B. der Münchener Unternehmerkreis, der Dank der wundervollen und wertvollen Arbeit von Herrn Steffen, mir die Möglichkeit für dieses Interview gegeben hat. Danke Herr Steffen!

 

5. Nutzen Sie auch virtuelle Netzwerk, wie Facebook & Co.? Wenn ja, in welcher Form und welche Erkenntnisse haben Sie hier gewonnen?

Ja, ich nutze XING, von Facebook halte ich geschäftlich nicht so viel, aufgrund derer Philosophie mit Daten umzugehen. In erster Linie nutze ich XING, um Kontakte herzustellen. Es ersetzt aber auf gar keinen Fall den persönlichen Kontakt!! Wenn der Konatkt erst mal hergestellt ist, dann rede ich lieber mit dem Networkingpartner persönlich, das macht mehr Spaß und bringt auch mehr. Ich halte nichts von rein “virtueller” Kontaktpflege.

6. Wie organisieren Sie das Networking / Beziehungsmanagement unter den Mitarbeitern im eigenen Unternehmen und wie wird dieses gefördert?

Nach außen sehe ich es als eine meiner Aufgaben für meine Mitarbeiter den Kontakt zu Networkingpartnern herzustellen, den sie für die Umsetzung von Projekten benötigen.

Intern fördere ich die Kommunikation durch meine Open-Door-Policy. Bis auf kleine Ausnahmen, bin ich jederzeit Ansprechpartner. Das hat sich auch positiv auf die Kommunikation und Beziehung untereinander ausgewirkt. Es “beflügelt” mich immer, wenn ich sehe, dass meine Leute zu Mittag in unsere Cafeteria ausgiebig über die ihnen zugeteilten Projekte oder Aufgaben diskutieren. Soll heißen: Führungskräfte haben Vorbildfunktion und müssen Networking und Beziehungsmanagement vorleben.

7. Was würden Sie anderen Führungskräften und Unternehmern in Sachen Business Networking mit auf den Weg geben?

Wenn Sie noch kein Business Netzwerk pflegen, sollten Sie schnellsten damit anfangen. Welches man konkret nutzt und in welchem Grad, kommt auf das Geschäftsfeld und ganz wichtig auf die eigene Persönlichkeit und die eigenen Vorlieben an. Ich knüpfe auch mal Kontakte “virtuell”, ich pflege diese aber persönlich one-on-one. Und, haben Sie keine Hemmschwelle einen Kontakt zu einer Gruppe oder einer Person aufzubauen, denn das Business Networking ist ja eine Win-Win-Situation. Ihr Gegenüber wird letztendlich auch von Ihnen provitieren!

Vielen Dank für das Gespräch!

 

Das Interview wurde von Lutz Steffen (MUK-IT) und Oliver Foitzik (FOMACO / AGITANO) durchgeführt.

 

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