Business Networking – Interview mit Volker Knittel, EWIF

Im Vorfeld des am Donnerstag, 13.10.2011, stattfindenden 55. Roundtable des MUK-IT zum Thema "Wie ich mein Networking verbessern kann" wurden ausgewählte Führungskräfte und Unternehmer über Ihre Erfahrungen im “Business Networking” interviewt.

Das sechste Interview dieser Gesprächsrunde wurde mit Volker Knittel, Vizepräsident des Europäischen Wirtschaftsforums (EWIF), geführt.


1. Bitte stellen Sie sich kurz vor:

Mein Name ist Volker Knittel. Meine Leidenschaft sind mittelständische Unternehmer. Als Vizepräsident des Europäischen Wirtschaftsforums (EWIF) engagiere ich mich im Verbund unserer Partnerverbände mit rund 1,2 Millionen Mitgliedern in ganz Europa für die Vernetzung der Unternehmer, für den Dialog von erfolgreichen Praktikern mit den politischen Entscheidern auf nationaler und internationaler Ebene und für die Anbahnung von Geschäftserfolgen über alle Branchen hinweg.

2. Was bedeutet für Sie “Networking”?

Meine Rolle ist die einer (wohlgesinnten) Spinne im Netz. Ich fange Kontaktgesuche auf. Wann immer an einem Faden von irgendwoher gezogen wird, suche ich das richtige Kontaktpendant hierzu. Und sollten die beiden Gesprächspartner mal nicht zusammen passen, gibt es einen neuen Versuch.

3. Inwieweit ist für Sie ein funktionierendes Business Netzwerk wichtig und wie pflegen Sie dies?

Wesentlich für erfolgreiches Netzwerken ist, Kompetenz und Sympathie. Wer seine Gesprächspartner versteht und seriös mit den gewonnenen Informationen agiert, der hat schon einen wichtigen Schritt erreicht. Danach sind Verbindlichkeit und eine zeitnahe Reaktion erforderlich. Dennoch sind auch mal unerwünschte Ergebnisse möglich, weil etwa der gewünschte Gesprächspartner nicht an einem Dialog interessiert ist. In diesem Fall sind Improvisationsvermögen und Kreativität gefragt, vielleicht gibt es Alternativen oder die Synergien wurden nicht optimal aufgezeigt. Die Kommunikationsfähigkeit muss natürlich durch regelmäßige Informationen aufgezeigt werden. Schließlich ist stete Weiterbildung in allen Kernkompetenzen erforderlich um auch den Herausforderungen der Zukunft gewachsen zu sein.

4. In welchem Rahmen nutzen Sie Ihre eigenes Business Netzwerk und welche Erfahrungen haben Sie dabei gemacht?

Je grösser das Business Netzwerk ist, desto mehr Chancen ergeben sich. Welche Herausforderung es auch gibt (einen Investor in Westkanada, eine zuverlässige Autovermietung in Kaliningrad, einen Autoteilelieferant aus Indien, einen Experten für den Unternehmensverkauf oder einen Kunstschmied im Dachauer Land): wer viele Kontakte hat, potenziert (mit deren weiteren Kontakten) sein Netzwerk und findet so leichter den richtigen Gesprächspartner für seine Anliegen.

5. Nutzen Sie auch virtuelle Netzwerk, wie Facebook & Co.? Wenn ja, in welcher Form und welche Erkenntnisse haben Sie hier gewonnen?

Die Businessplattformen, XING, LinkedIn sind für die Business-2-Business-Beziehung hilfreich. Hier gilt jedoch: Klasse vor Masse, denn die Verführung, sein Netzwerk durch die elektronischen Hilfsmittel nummerisch, aber nur oberflächlich zu erweitern, ist groß. Ich nutze diese Plattformen derzeit allerdings nur reaktiv, denn mein Netzwerk wächst durch die Vielzahl von persönlichen Begegnungen bei Veranstaltungen und geschäftlichen Zusammentreffen mehr als ausreichend. Bei den Internetplattformen bestätige ich anfragende Kontakte nur, wenn ich diese bereits persönlich kennen gelernt habe (lade in einer entsprechenden Antwort aber zu einem Kennenlernen in München ein).

6. Wie organisieren Sie das Networking / Beziehungsmanagement unter den Mitarbeitern im eigenen Unternehmen und wie wird dieses gefördert?

Ein CRM-Programm zur Pflege der Beziehungen ist das Fundament. So hat jede/r Zugang zu den Kontakten aller anderen. Regelmäßiger Austausch über die wesentlichen Aspekte (beruflicher und privater Natur) bringt eine höhere Vernetzung untereinander und mindert gleichzeitig zwischenmenschliche Barrieren und emotionale Dissonanzen.

7. Was würden Sie anderen Führungskräften und Unternehmern in Sachen Business Networking mit auf den Weg geben?

1. Wer nicht bereit ist, zunächst zu GEBEN, sollte es lieber lassen.
2. Verbindlichkeit ist der Schlüssel zum Erfolg, oberflächlich sind so viele.

Vielen Dank für das interessante Gespräch.

 

 

Das Interview wurde von Lutz Steffen (MUK-IT) und Oliver Foitzik (FOMACO / AGITANO) durchgeführt.

 

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