Claus-Peter Schaffhauser: Allerorten drohnt Ungemach

Jetzt am letzten Ferienwochenende stellte sich raus, dass Rosalie mit ihrem Referat noch nicht einmal angefangen hatte. Sie hat erkannt, dass es jetzt knapp werden könnte und hat deswegen vorgeschlagen, ob nicht die Mama das Referat schreiben könnte, da die ja immer auf „gute Noten scharf sei“. Ihr selbst sei es auch egal, wenn sie eine „6“ kriegen würde. Ersatzweise könnte auch der Papa das Referat schreiben. Leider hat der aber angedeutet, dass ihm die „6“ auch vollkommen egal wäre, womit dieses Druckmittel leider ausgefallen ist. – Wie in einem  totalitären Regime üblich, wurde mit Hausarrest und Fernsehverbot „gedrohnt“. Hat total geholfen, da wir solche „Drohnungen“ auch rigoros umsetzen. Da sollte jetzt der Lernprozess in der Politik anfangen. Wenn zukünftig der Bundesrechnungshof also nicht nur auf Geldverschwendung hinweisen dürfte, sondern sie auch geahndet werden würden – bis zum Streichen des Taschengeldes und Verkauf von Handy und Playstation, um den entstandenen Schaden zu decken – wäre schnell Schluss damit, unser sauer verdientes Geld mit vollen Händen aus dem Fenster zu schmeißen.

Noch besser würde mir allerdings die Einführung der Scharia gefallen. Wer beim Klauen erwischt wird oder Steuergelder verschleudert: Hand ab. Denn das ist ja im Prinzip nichts anderes. Könnte nur schwierig werden bei der Vereidigung, oder bei Abstimmung mit Handerhebung. Dafür könnte man aber auch eine Lösung finden. „Wer dafür ist, der scharre mit dem linken Fuß“, oder so. Benjamin Nethanjahu hat übrigens anlässlich der Reise zur Beerdigung von Margaret Thatcher für sich und seine Frau für 98.000 Euro ein Doppelbett in den Regierungsflieger einbauen lassen. 4,5 Stunden Flugzeit, das ist für Politiker, die praktisch Tag und Nacht für ihr Volk da sind, eine Ewigkeit und die schläft man nicht gern getrennt von seiner Frau.

Wenn man in der Politik überall Missbrauch und Verschwendung sieht, ist das normal oder eine Unterart von Pareidolie?

Egal. Ich wäre jedenfalls dafür Thomas de Maizière die Diäten zu streichen und sein Smartphone zu verkaufen.

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Über den Autor:

Claus-Peter Schaffhauser
Quelle: Claus-Peter Schaffhauser

Claus-Peter Schaffhauser war in mehreren Unternehmen verschiedener Branchen (Elektronik – Siemens, Informationstechnologie – HP, Befestigungstechnik – HILTI) in unterschiedlichen Führungspositionen tätig (u.a. EDV, Logistik, Vertrieb, Revision). Er berät seit 17 Jahren Kunden verschiedener Branchen in der Optimierung von Logistikprozessen (Lieferantenanbindung, Aufbau- und Ablauforganisation, Reklamationsmanagement) und in der Baustellenlogistik (Optimierung letzte Meile). In seiner Freizeit schreibt er Kolumnen und arbeitet als Künstler.

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