Commerzbank benötigt 5 Mrd. Euro – FDP fordert Zerschlagung

Der Commerzbank, Deutschlands zweitgrößter Bank, fehlt deutlich mehr Geld als erwartet, um die erforderliche Kernkapitalquote von 9% bis Mitte nächsten Jahres zu erfüllen. Vor kurzem hieß es noch seitens der Bank, der Kapitalbedarf würde 2,9 Milliarden Euro betragen. Nun wurde die Lücke für die erforderliche harte Kernkapitalquote auf rund 5 Milliarden Euro beziffert. Als Grund wurden die Probleme mit der Tochter Eurohypo angeführt, die sich besonders stark in Staatsanleihen engagiert habe. Insgesamt habe die Bank im dritten Quartal griechische Staatsanleihen in Höhe von rund 800 Millionen Euro abschreiben müssen, was zu einem Quartalsverlust von 880 Millionen Euro beigetragen habe.

Nach Bekanntgabe der Zahlen fiel die Aktie der Commerzbank im Tagesverlauf um 15% auf nur noch 1,15 Euro pro Aktie. Damit ist der Börsenwert der Bank nur noch 6,93 Milliarden Euro. Analysten erwarten nun eine weitere Hilfsaktion des Staates – die Commerzbank war bereits im Juni 2009 zu 25% teilverstaatlicht worden. Das Finanzinstitut hatte sich mit der Übernahme der Dresdner Bank während der Finanzkrise überhoben und war auf finanzielle Hilfe angewiesen.

FDP-Finanzexperte Frank Schäffler forderte bereits, die Bank im Zweifel zu zerschlagen, „wenn sie ihre Probleme nicht lösen kann“. Bei einem Kurs von 1,15 Euro pro Aktie scheint der Weg, die benötigten Milliarden über eine Kapitalerhöhung hereinzuholen, nicht gangbar. Schäffler lehnt aber weitere Staatshilfen ab: „Das entwickelt sich zu einem Fass ohne Boden.“ Es fehle an einer Strategie, wie das teilverstaatlichte Institut wieder vollständig in private Hände komme. Erneute Staatshilfen seien da der falsche Weg.

Commerzbank-Chef Martin Blessing geht hingegen weiter davon aus, dass die Bank die Kapitalanforderungen bis Mitte 2012 aus eigener Kraft schaffen werde. „Wir haben doch gesagt, wir werden das aus eigener Kraft schaffen. Im Moment gibt es keinen Grund, an irgendeiner meiner Äußerungen etwas zu ändern.“

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