Commerzbank will sich aus der Krise tauschen – Aktien gegen Schulden

Die Commerzbank, Deutschlands zweitgrößte Bank, benötigt dringend Geld, um die geforderte Eigenkapitalquote bis Juni 2012 erfüllen zu können. Das Institut war bereits aufgrund der Finanzkrise im Juni 2009 zu 25% teilverstaatlicht worden. Nun fehlt deutlich mehr Geld als erwartet, um die Kernkapitalquote auf die erforderliche Höhe von 9% bis Mitte nächsten Jahres anzuheben. Statt bislang prognostizierten 2,9 Milliarden, werden nun offenbar mindestens 5 Milliarden Euro benötigt. Dabei ist die Bank nach einem stetigen Verlust des Aktienwertes bereits nur noch 6,9 Milliarden Euro an der Börse wert. Zudem wurde im dritten Quartal ein Verlust von 800 Millionen Euro angehäuft. Die 70 größten europäischen Banken müssen ihre Rücklagen erhöhen, um Resistenter gegen etwaige externe Schocks zu werden.

Nun sollen offenbar zumindest die Schulden reduziert werden, indem sie gegen Aktien getauscht werden. Um den Sicherheitspuffer von 9% zu erreichen, können entweder die Rücklagen erhöht, neue Aktien ausgegeben oder Risiken abgebaut und Sparten verkauft werden. Der Tausch könnte der Commerzbank rund eine Milliarde Euro einbringen.

Commerzbank-Chef Martin Blessing betont weiterhin, dass die Bank die höheren Kapitalanforderungen bis Mitte 2012 aus eigener Kraft schultern werde. „Wir haben doch gesagt, wir werden das aus eigener Kraft schaffen. Im Moment gibt es keinen Grund, an irgendeiner meiner Äußerungen etwas zu ändern.“

FDP-Finanzexperte Frank Schäffler droht allerdings, dass die Bank im Zweifel zu zerschlagen sei, „wenn sie ihre Probleme nicht lösen kann“. Weitere Staatshilfen lehnt er ab: „Das entwickelt sich zu einem Fass ohne Boden.“ Es fehle an einer Strategie, wie das teilverstaatlichte Institut wieder vollständig in private Hände komme. Erneute Staatshilfen seien da der falsche Weg.

 

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