Copy Trading: 5 Fragen – 5 Antworten

»Trade Forex like a Pro!« Seit geraumer Zeit wissen wir, dass man Geld auch online handeln kann – und im Idealfall hohe Gewinne erzielen kann. Immer öfter ist hier von Copy Trading die Rede. Was steckt hinter dieser Anlagestrategie, welche Chancen und Risiken sind damit verbunden und auf was muss man dabei alles achten? Im Rahmen unserer beliebten AGITANO-Reihe „5 Fragen – 5 Antworten“ geben wir die wichtigsten Antworten zum Thema.

1. Was ist Copy Trading?

Eine Webseite zum Thema Social Trading* definiert Copy Trading als „ […] das Kopieren des ganzen Portfolios eines anderen Traders […] “. Das ist alles andere als neu. In der Kunst wird das angeblich Neue stets zum Ideal erhoben. Doch ist die Wiederholung, also die Kopie bereist Bestehendem, eher Regel als Ausnahme. Ähnlich verhält es sich unter Tradern. Die Strategien eines Warren Buffets dient vielen Brokern als Blaupause. Wenn Buffet in seiner Funktion als vertrauenswürdiger Experte einer Aktie steigende Kurse voraussagt, dann trifft dies in vielen Fällen tatsächlich ein, weil viele Anleger diese Aktie kaufen. Das Copy Trading verläuft im Prinzip genauso. Hier setzt man auf ein Mentor-Schüler Prinzip. Ein bereits erfolgreicher Online Trader erläutert anderen, noch unerfahrenen Tradern seine Anlagestrategie. Diese ahmen just jene Strategie nach.

2. Wer sind die Anbieter?

Wo, wenn nicht auf den Finanzmärkten, gilt das Prinzip des freien Wettbewerbs? Einst war die Nachfrage an dieser Form des Online Tradings gering. Dementsprechend wenig Anbieter fanden sich auf dem Markt. Inzwischen wird jedoch immer öfters nach Copy Trading verlangt und so stieg auch das Angebot. Die fünf bekanntesten Anbieter sind:

  • eToro,
  • Wikifolio,
  • Ayondo,
  • ZuluTrade,
  • CopyPop.

3. Was sind die Vor- und Nachteile?

Katharina Schneider, Finanzkorrespondentin des Handelsblatts, empfiehlt all jenen Copy Trading, „ […] die Zeit für ausgefeilte Anlagestrategien […] “ fehlt. Keine Zeit zu haben bedeutet jedoch nicht, völlig ahnungslos in die Thematik einzusteigen! Hier geht es ums Geld verdienen. Wie bei anderen Formen des Börsenhandels besteht hierbei durchaus das Risiko sein eingesetztes Kapital zu verlieren. Beachten Sie, dass in solch einem Falle bislang keine gesetzlichen Ansprüche gegenüber dem Trader, dem Sie Ihr Vertrauen geschenkt haben, bestehen. Im Prinzip kann jeder selbst ernannte Finanzguru sein Musterportfolio eröffnen.

Allerdings finden sich hier Mechanismen, die dieser Gefahr entgegenwirken. Zum einen ist da der Anbieter selbst. Diese verdienen ihr Geld damit, dass für die Teilhabe am Wissen erfolgreicher Trader eine Gebühr von den Nutzern erhoben wird. Wer jedoch wäre dazu bereit, sobald bekannt wird, dass auf solch einer Anbieterplattform zahlreiche Betrüger ihr Unwesen treiben?! Zum anderen ist da der Gemeinschaftsgedanke. Ähnlich wie bei Empfehlungen für ein Produkt, ist man als Community-Mitglied ausschließlich erst dann dazu bereit, einen erfahrenen Trader zu empfehlen, wenn dieser für einen selbst erfolgreich tätig war.

4. Worauf sollte man bei den Anbietern achten?

Der deutsche Verbraucher an sich ist schon ein seltsames Wesen. Kauft er sich zum Beispiel ein Auto, dann wird verglichen, was das Zeug hält: Wie hoch ist der Verbrauch, die Höchstgeschwindigkeit, die Beschleunigung und so weiter und so fort. Da stapeln sich die Broschüren und Datenblätter regelrecht auf seinem Schreib- oder Wohnzimmertisch. Geht es dagegen um Finanzen, zum Beispiel die Baufinanzierung oder die Altersvorsorge, meidet der Deutsche das Vergleichen wie der Teufel das Weihwasser. Dabei sollte man gerade bei Finanzfragen stets zwei mal hinsehen, bevor man etwas ausgibt. Das gilt auch für das Copy Trading. Was steht in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB)? Wie hoch sind die verlangten Provisionen, branchenüblich, überteuert? Wie ist die Webseite gestaltet, leicht verständlich, benutzerfreundlich? Wenn einem schon die Zeit für eine eigen Anlagestrategie fehlt, sollte man sich zumindest Zeit für den Vergleich der Strategien der anderen nehmen!

5. Womit wird gehandelt?

Auf Copy Trading Plattformen wird zumeist mit Contract for Differences CFDs  gehandelt. Im Idealfall erzielt man dank der Differenz zwischen dem Kurs des Basiswertes zum Zeitpunkt des Kaufs und dem Kurs zum Zeitpunkt des Verkaufs Gewinne. Im gegensatz zu Optionsscheinen haben CFDs keine festgelegte Laufzeit. Aufgrund der hohen Gebühren lohnt es sich nicht, diese über einen längeren Zeitraum zu halten.

* Copy Trading wird oft auch als Social Trading bezeichnet, da „Social“ in diesem Zusammenhang in mehreren Punkten zutrifft.

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