Corporate-Banking: Kampf um den Mittelstand – Firmenkundengeschäft auf Rekordniveau – keine Kreditklemme

Konsequente Kundenorientierung eröffnet neue Chancen

Für den Co-Autor der Studie, Bain-Partner Dr. Jan-Alexander Huber, ist klar: „Je stärker die Banken ihr Angebot an den Bedürfnissen der Unternehmen ausrichten und ihren Service ausbauen, desto besser können sie sich vom Wettbewerb abheben und ihre Firmenkunden dauerhaft binden.“ Seiner Überzeugung nach brauchen Banken im Kampf um den Mittelstand eine schlüssige Strategie entlang der genannten Erfolgsfaktoren und Konsequenz in der Umsetzung. „Vielen Bankvorständen ist die Herausforderung durchaus bewusst“, so Huber. „Doch ein maximaler Kundenfokus erfordert einen weitreichenden Umbau bestehender Strukturen. Und den scheuen viele Finanzinstitute noch.“

Dabei eröffnet zügiges Handeln den Banken erhebliche Wachstumschancen in einem attraktiven Markt. „Der Kampf um den Mittelstand geht in die entscheidende Phase“, betont Walter Sinn. „Der Erfolg im Firmenkundengeschäft ist ein Schlüssel für die Entwicklung eines nachhaltigen und profitablen Geschäftsmodells für Banken in Deutschland.“

Der Bain-Corporate-Banking-Index auf einen Blick

Der neue, halbjährlich erhobene Bain-Corporate-Banking-Index basiert auf veröffentlichten Daten führender deutscher Banken. Das Panel deckt rund die Hälfte der Bilanzsumme der 100 größten in Deutschland tätigen Häuser ab und konzentriert sich auf Finanzinstitute mit einem Schwerpunkt im Corporate-Banking und einer entsprechenden Segmentberichterstattung. Bei der erstmaligen Erstellung erfasste Bain für die Jahre 2007 bis 2012 zahlreiche Rohdaten jeder einzelnen Bank, darunter die Erträge (Zins- und Provisionsüberschuss), die Kostenstruktur (Verwaltungsaufwand), die Kreditrisikovorsorge, die Profitabilität (Ergebnis vor Steuern), das Eigenkapital und das Kreditvolumen. Die Wahl des Ausgangsjahrs 2007 ermöglicht Vergleiche zwischen dem letzten Jahr vor Ausbruch der globalen Finanzkrise und der aktuellen Situation.

Sämtliche Rohdaten untersuchten die Bain-Experten auf Einmaleffekte, die sich beispielsweise aus Übernahmen oder Änderungen im Reporting ergeben, und bereinigten die Datenreihen entsprechend. Danach erfolgte eine Aggregation der Daten pro Bank, bevor sie mit einem Gewicht von maximal 20 Prozent in den Gesamtindex einflossen. Diese Limitierung des Einflusses einzelner Banken stellt sicher, dass Sonderentwicklungen großer Finanzinstitute nicht die Darstellung des Index im Zeitverlauf verzerren. Vor Veröffentlichung wurden die Daten Robustheitschecks anhand vorhandener Studien und weitergehenden Analysen von Bain unterzogen und zum Teil um weitere Datenpunkte ergänzt.

Bain veröffentlicht den Corporate-Banking-Index in zwei Ausprägungen: den Bain-Corporate-Banking-Ertragsindex (CBE) und den Bain-Corporate-Banking-Profitabilitätsindex (CBP). Beide geben im Zeitverlauf einen hervorragenden Überblick über die Geschäftsentwicklung im Corporate-Banking und lassen sich als Benchmark für jedes einzelne Finanzinstitut nutzen. Nach der Erstveröffentlichung im Rahmen dieser Studie plant Bain, den CBE und den CBP zweimal jährlich zu veröffentlichen und so allen Marktteilnehmern eine Orientierung in einem der attraktivsten und zugleich am härtesten umkämpften Geschäftsfelder zu bieten – dem Corporate-Banking.

Über die Studie

Die Studie „Corporate-Banking: Kampf um den Mittelstand“ basiert auf der Projekterfahrung und langjährigen Expertise von Bain & Company im Finanzsektor sowie einer umfassenden Analyse des Firmenkundengeschäfts relevanter Banken in Deutschland im Frühjahr 2013. Aus dieser Analyse heraus entstand der Bain-Corporate-Banking-Index. Die Studie nutzt darüber hinaus Erkenntnisse weiterer Bain-Erhebungen, unter anderem zum Transaction-Banking sowie zur Digitalisierung im Bankensektor.

Weitere Informationen zur Studie finden Sie hier.

(Bain & Company)

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