Creditreform: Unternehmensinsolvenzen in Europa 2012/ 2013

Deutsche Kunden beweisen hohe Zahlungsmoral

Eine wichtige Rolle für die Liquidität der Unternehmen spielt das Zahlungsverhalten der Kunden und Abnehmer. Deutschland schneidet mit einem mittleren Wert von 26 Tagen am besten ab. Auf den nächsten sieben Plätzen mit Laufzeiten von bis zu 38 Tagen folgen nordeuropäische Länder, die mit Ausnahme von Finnland und Österreich nicht zur Euro-Währungsunion gehören. Während Irland mit 49 Tagen immer noch besser liegt als der mittlere Wert für Europa (54 Tage), finden sich niederländische Unternehmen mit 72 Tagen eingereiht unter die Krisenländer. Mit fast fünf Monaten Zahlungsdauer (142 Tage) brauchen  griechische Unternehmen am längsten zur Begleichung ihrer Rechnungen.

Rasante Zuwächse in manchen Ländern Osteuropas

Der Osten Europas verzeichnet eine deutliche Steigerung bei den Unternehmensinsolvenzen von 13,6 Prozent. Die höchste Zahl von Unternehmenszusammenbrüchen in Osteuropa nennt Ungarn mit 36.274 Fällen (plus 17,9 Prozent). An zweiter Stelle folgt mit einer Abnahme von drei Prozent gegenüber dem Vorjahr Rumänien mit 21.974 insolventen Unternehmen. Tschechien registriert 7.723 Insolvenzen (plus 31,3 Prozent) und das neue EU-Beitrittsland Kroatien wartet mit 7.000 Unternehmensinsolvenzen in 2012 auf (plus 43,5 Prozent). Geringe Insolvenzzahlen bei hohem wirtschaftlichem Gewicht kommen aus Polen (881 Unternehmensinsolvenzen; plus 15,6 Prozent).

Auch in Mittel- und Osteuropa sind es vor allem der Handel und das Gastgewerbe, die fast 50 Prozent aller Insolvenzfälle auf sich vereinen (47,7 Prozent). Dagegen liegt der Dienstleistungssektor, der nur jede fünfte Insolvenz in Osteuropa stellt (19,8 Prozent), gegenüber dem „Standard“ Westeuropas deutlich zurück. Bau und Verarbeitendes Gewerbe teilen sich das restliche Drittel des gesamten Insolvenzaufkommens in den mittel- und osteuropäischen Ländern.

Amerika arbeitet sich aus der Krise

Dagegen hat sich die Situation in den USA deutlich verbessert. Im Zuge der Finanzkrise war die Zahl der Unternehmensinsolvenzen 2007 von 28.300 auf 43.500 im Jahr 2008 sprunghaft angestiegen. Auch 2009 kam es noch einmal zu einer weiteren Zunahme der „Business Filings“ auf 60.800 Fälle. Dann bewegten sich die Zahlen von Jahr zu Jahr nach unten: Schließlich sind 2012 nur noch gut 40.000 Unternehmensinsolvenzen in den Vereinigten Staaten zu registrieren.

(Creditreform Kempten)

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