Das Darknet: 5 Fragen – 5 Antworten

Das World Wide Web ist allwissend und groß. Dies ist aber nur ein kleiner Teil der Wahrheit. Die Suchmaschinen, die wir kennen – Google, Bing, Yahoo, et cetera – sind nur die Spitze des Eisbergs, welche für uns normale Nutzer sichtbar ist. Wie bei einem Eisberg, sich der größte Teil unter dem Wasser befindet, so ist es auch im Internet. Das Darknet hat sich in den letzten Jahren zu einer riesigen Plattform entwickelt, die für illegale Machenschaften der perfekte Ort ist. Wir haben die wichtigsten Fakten rund ums Darknet in unserer Themenserie „5 Fragen & 5 Antworten“ für Sie zusammengefasst.

Was ist das Darknet?

2002 wurde das Darknet von Microsoft wie folgt definiert: „Dort, wo wir nichts gegen Urheberrechtsverletzungen tun können, weil dort alles anonym ist, ist das Darknet.“ Der Austausch im illegalen Web entsteht durch den Zusammenschluss mehrerer privater Computer, die mit einem aufwendigen Verschlüsselungsverfahren untereinander kommunizieren. Dies verbreitet Anonymität und erschwert es staatlichen Behörden illegale Netzwerke aufzudecken.

Warum gibt es das Darknet?

Das Darknet ist das illegale Pendant zu den öffentlich zugänglichen Peer-to-Peer-Plattformen, sogenannten Filesharing-Plattformen, auf welchen vorzugsweise Musik und Filme ausgetauscht werden. Da solche Netzwerke vermehrt strafrechtlich verfolgt werden, haben die Gründer des Darknets eine Möglichkeit entwickelt, sich vor den Augen der Polizei und staatlichen Behörden unsichtbar zu machen. Durch Anonymität können nun die Nutzer Waffen, Drogen und weitere illegale Dinge verkaufen, mit Bitcoins kaufen und ganz einfach verbreiten.

Wie funktioniert die dunkle Seite des Internets?

Die Funktionsweise des Darknets lehnt sich an die bekannten Funktionen der Peer-to-Peer-Netzwerke an. Der Name wurde allerdings in Friend-to-Friend umgewandet. Zum Aufbau dieser Internetstruktur wird die Anwendung „Freenet“ verwendet. Sie hilft nicht nur beim Austausch zwischen einzelnen Personen, sondern bietet alle bekannten Anwendungen des Internets an – E-Mails, Websites, Diskussionsforen. Anonymität ist dadurch gesichert, dass die Kommunikation nicht direkt zwischen zwei Personen, beziehungsweise deren Computer, verläuft, sondern über zwischengeschaltete Computer anderer Darknet-Nutzer.

Wofür ist das Darknet gedacht?

Durch die Anonymität wurden zu Beginn vor allem Menschen in unterdrückten Ländern, wie China und Nordkorea, angesprochen, in denen freie Meinungsäußerungen strafrechtlich verfolgt und bestraft werden. Die Möglichkeit Raubkopien, gefälschte Ausweise, Falschgeld, Drogen oder gar Waffen zu verkaufen und kaufen, lässt den anfänglichen Gedanken der Nutzung leider außer Acht.

Gibt es auch legale Adressen im Darknet?

Die simple Antwort darauf lautet: „Nein.” Alle Machenschaften, die im illegalen Netz passieren, werden strafrechtlich verfolgt. Der „Focus“ hat hierzu ein sehr interessantes Video veröffentlicht, das einige Rechtsfragen klärt.

Gegenüber des Darknets steht das Deep Web. Klingt ebenso illegal, ist aber um einiges legaler als das dunkle Darknet. Arbeitet man mit Google, so kann man frei entscheiden, ob ein Beitrag für Suchanfragen sichtbar gemacht wird oder nicht. Verbietet man den Webcrawlern, dass sie einen Beitrag finden sollen, so wird er nicht einmal nach 1000 Suchanfragen auf Platz Eins angezeigt. Genau nach diesem System arbeitet das Deep Web. Die enormen Datenmengen von Katalogen von Bibliotheken und Museen, Datensammlungen, Produktdatenbanken und vieles mehr sind für Google und Co. zu groß, um sie in jeder Suchanfrage aufzulisten und werden ausgeschlossen. Nur mit bekannten Log-in Daten wird dem Nutzer Zugang zu den Datenbanken gewährt.

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