Demut

Der Ausdruck Demut kommt laut Wikipedia aus dem althochdeutschen und bedeutet „dienstwillig“, das heißt, dass ein demütiger Mensch über die „Gesinnung eines Dienenden“ verfügt. Gemäß Begriffserklärung der gleichen Quelle erkennt und akzeptiert der Demütige aus freien Stücken, dass es für ihn etwas „Unerreichbares, Höheres“ gibt. Welche Rolle spielt diese Form der Demut im Kontext von Spiritualität und Business? Inwiefern ist Demut eine Tugend, die zur Erreichung der unternehmerischen Ziele wichtig ist? Muss ein Unternehmer demütig sein, um ein Unternehmen richtig führen zu können?

 

Die Kernfrage ist aus meiner Sicht, ob das Wissen und Können für all die Entscheidungen ausreicht, die ein Unternehmen zu treffen hat? Kennt es alle wesentlichen Einflussgrößen, wenn es entscheidet. Überblickt es die Konsequenzen vollständig, die mit seinem Handeln verbunden sind? Weiß ein Unternehmen immer, was es tut? Oder spielt es und hofft, dass alles gut geht?

 

Nach meinen Erfahrungen trifft häufig folgendes zu: Je weitreichender und zukunftsorientierter die Entscheidungen sind, die ein Unternehmen trifft, desto weniger vollständig überblicken die Betroffenen ihr Handeln. In der Regel schwingt immer ein großes Stück Hoffnung mit, dass alles gut geht. Die Zusammenhänge grundlegender Entscheidungen sind vielfach so komplex, dass sie nicht mehr in einfachen linearen Beziehungen verstanden werden können. Die unternehmerische Welt verlangt offensichtlich Entscheidungen, die auf unsicherem Boden getroffen werden müssen.

 

Wenn das so ist, ist Demut ein entscheidender Faktor bei der Entscheidungsfindung. Denn Demut verhindert, dass man sich selbst überschätzt. Demut hält den eigenen Größenwahn in Grenzen.
Vor allem aber öffnet Demut das Tor zur inneren Stimme. Im Bauchgefühl liegt der Zugang zu dem „Unerreichbaren, Höheren“, dessen Existenz für den Demütigen außer Frage steht. Der wirklich Weise kennt die Grenzen des eigenen Denkens. Deshalb ist Demut für mich eine entscheidende Eigenschaft, die einen guten Unternehmer auszeichnen.

 

 

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Über den Autor

 

Hans-Jürgen Krieg ist Autor der Buchserie „Der kleine Igel“. Er coacht Unternehmen und Personen im Hinblick auf die praktische Nutzung ihrer spirituellen Potenziale. Mit seinem tiefgreifenden Verständnis für die Zusammenhänge des Lebens und seiner über 30 Jahren Erfahrungen im Geschäftsleben unterstützt er die Beteiligten beim Bau von Brücken, mit denen sie die reale Welt mit ihrer „inneren Quelle“ verbinden. www.ifef.de

 

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