Der Weg zur Spitzenleistung – So gehören Sie und Ihr Team zu den Besten (3): Die wichtigsten Führungsaufgaben

…aus der Themenserie “Der Weg zur Gabriel Schandl, Motivation, Spitzenleistung, Team, Mitarbeiter, PersonalSpitzenleistung – So gehören Sie und Ihr Team zu den Besten” des Leistungs-Spezialisten Gabriel Schandl. Teil 3: „Die wichtigste Führungsaufgabe: Die besten Mitarbeiter finden und halten.“

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In den letzten beiden Beiträgen zum Thema „Wege zur Spitzenleistung“ ging es um den Abschied von der „freizeitorientierten Schonhaltung“ und um das Thema „Mit Visionen begeistern – Mit Zielen führen“. Heute sind wir bei der nächsten „Säule“ des Unternehmens-Erfolges angelangt: Effektiv führen. Dazu stellt sich zuerst die Frage: Was sind die Hauptaufgaben einer Führungskraft? Dazu könnten wir jetzt eine Liste von 20, 50 oder 100 Aufgaben anführen, die alle ihre Berechtigung hätten.

Die Frage, die sich hier jedoch stellt: Was sind die 4 wichtigsten Aufgaben? Lassen Sie uns die lange Liste der potenziellen Führungsaufgaben auf das Wesentliche reduzieren:

  1. Eine starke Vision entwickeln und sie kommunizieren
  2. Die besten Mitarbeiter dafür finden und halten
  3. Den Rahmen schaffen, damit die Mitarbeiter optimale Leistung erbringen können
  4. Auf die eigene Energie achten

Zur ersten Aufgabe haben wir beim letzten Mal die Weichen gestellt, als es um Ziele und Visionen ging, da diese an erster Stelle stehen. Um die zweite und dritte Führungsaufgabe geht es heute. Die zentrale Frage dazu lautet: Wie wird Ihr Unternehmen so attraktiv, dass sich die Besten von sich aus bei Ihnen melden und SIE als Arbeitgeber wollen?

Mythos „Employer Branding“

Red Bull erhält pro Jahr ca. 9.000 „kalte“ Bewerbungen, also Bewerbungen, die nicht durch ein bestimmtes Inserat entstehen, sondern weil es – meist junge – Menschen gibt, die für dieses Unternehmen arbeiten wollen. Weil sie etwas Bestimmtes damit verbinden, was sie anspricht (Lifestyle, Trend, Coolness, Action …). Da hat Red Bull definitiv etwas richtig gemacht. Red Bull hat nicht nur eine bekannte Marke aufgebaut, sondern ist auch als Arbeitgeber zur bekannten und begehrten Marke geworden. Ein perfekter Fall von gelungenem „Employer Branding“. Je besser hier die Positionierung in den Köpfen der aktuellen und zukünftigen Arbeitnehmer verankert ist, desto mehr kann ein Unternehmen unter den Besten wählen. Was braucht es dazu? Hier schliesst sich der Kreis zu Punkt eins: Eine klare Vision, ein klares Bekenntnis, ein klares „Mission Statement“. Bei Red Bull ist es: „Wir sind Leben, wir sind Action, bei uns geht es um Style und Abenteuer.“ Das vermitteln sie eindeutig und klar und jeder kann für sich entscheiden, ob er diese Werte teilt oder nicht.

Den besten Gäste-Service der Welt liefern

Andere Unternehmen haben und leben andere sehr gute Werte. Zum Beispiel will das Hotel Ritz Carlton den besten Service liefern, den sich Gäste nur vorstellen können. Das hat der damalige COO Howard Schulz massiv mit beeinflusst, der aus ursprünglich 4 Häusern 40 machte und das Unternehmen an die Spitze der Luxus-Hotellerie brachte. Sein klares Statement brachte er in einem Vortrag mit folgendem Satz zum Ausdruck: „Wir wollen keine Menschen, die für uns arbeiten, wir wollen Menschen, die sich unseren Werten und Zielen anschließen.“ Das finde ich als Aussage sehr klar und gut. Nicht jeder will sein Bestes für Gäste geben. Damit ist dann auch sofort klar, dass manche Mitarbeiter woanders wahrscheinlich besser aufgehoben sind. Spitzen-Service erreicht man nur mit Spitzen-Mitarbeitern, das wissen alle erfolgreichen Führungskräfte. Inzwischen haben über 50.000 Führungskräfte aus der ganzen Welt das eigene „Learning Center“ des Ritz Carlton besucht, um über herausragenden Service zu lernen und sich das Know-How für das eigene Unternehmen zu holen. Beispielhaft!

Flow – Die Weichen auf Erfolg stellen

Wofür steht Ihr Unternehmen und wie klar kommunizieren Sie das nach außen? Sobald das klar ist, kommt es sehr stark darauf an, wie Sie mit Ihren Mitarbeitern umgehen. Denn die Besten können wählen, wo sie arbeiten und wohin sie wechseln. Das geht heute einfach und schnell. Meistens verlassen Mitarbeiter ja nicht das Unternehmen als solches, sondern ihren Chef. Also liegt Wohl und Wehe sehr oft in den Händen des oberen und mittleren Managements. Wie gut schaffen es die Männer und Frauen dort, die Potenziale ihrer Mitarbeiter zu erkennen und zu „befreien“? Also einen Rahmen zu schaffen, damit diese optimal leisten können, weder überfordert noch unterfordert sind, regelmäßig Feedback bekommen und so mittelfristig in ihrem „Flow-Zustand“ arbeiten dürfen? (Prof. Mihaly Csikszentmihaly hat maßgeblich zur Erkundung dieses Glücks-Zustandes beigetragen und seine Erkenntnisse in den gleichnamigen Büchern veröffentlicht)

Die „richtigen“ finden

Die besten Mitarbeiter kommen – so wie auch Kunden – über Mundpropaganda. Und wenn ihre jetzigen Mitarbeiter von Ihnen als Arbeitgeber überzeugt sind, sich wohlfühlen, weil sie wertgeschätzt werden und wissen, dass sie einen wichtigen Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten, dann erzählen sie das anderen weiter, machen diese neugierig auf Ihr Unternehmen und die Anzahl der Bewerbungen, die Sie erhalten, steigt stetig an. So können Sie aus einem sich ständig weiter füllenden Pool an Bewerbern wählen. Das ist der Idealzustand. Natürlich müssen gewisse Positionen weiterhin mit Personalberatern und Headhuntern oder Stellenausschreibungen besetzt werden. Es reicht aber nicht, Ihre besten Mitarbeiter zu finden, danach gilt es, sie im Unternehmen zu halten. Deswegen ist der Prozess ab dem ersten Arbeitstag so wichtig: Wie wird der Mitarbeiter willkommen geheißen? Gibt es dafür einen definierten „Onboarding“-Prozess? Liegen seine neuen Businesscards, Computer-Zugänge und eine Info Mappe über das Unternehmen auf dem Tisch des eben eingetroffenen Mitarbeiters? Gibt es einen „Senior-Coach“ oder einen „Schutzengel“ aus dem Kreis der erfahrenen Mitarbeiter, der oder die sich um den Neuankömmling annimmt? All das sind erforderliche Maßnahmen, damit der neu gefundene Mitarbeiter nicht bereits nach einigen Wochen das Unternehmen frustriert verläßt, da keiner Zeit für ihn hatte, er sich nicht angenommen und angekommen fühlte. Wieviel Aufmerksamkeit schenken Sie Ihrem „Human Kapital“, ihren Mitarbeitern? Den aktuellen und den künftigen? Denn DAS ist eine der wichtigsten Führungsaufgaben.

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Über Gabriel Schandl

Gabriel Schandl, Trainer, Ausbildung, Mitarbeiter, Führung, Führungskraft
[Bild: Gabriel Schandl]

Gabriel Schandl ist Speaker, Trainer, Dozent und Autor. Er gilt als führender Experte zum Thema „Spitzenleistung“. Er absolvierte ein Wirtschaftsstudium in Linz und Siena, Aus- und Weiterbildungen führten ihn nach Deutschland, in die USA und die Schweiz. Bereits in jungen Jahren baute er ein Trainer- und Spezialisten-Team mit auf, das in den letzten zehn Jahren weit über 20 Millionen Euro Umsatz durch professionelle Begleitung von Unternehmen im Aus- und Weiterbildungsbereich erzielte.  Als langjähriger Unternehmensberater kennt er die Herausforderungen des Unternehmer-Daseins genau. Von der Zeitschrift “Gewinn” wurde er für seine Arbeit als einer der 100 besten Bildungsanbieter Österreichs ausgezeichnet. Seit knapp 20 Jahren ist Gabriel Schandl europaweit erfolgreich als Referent und Vortragsredner für Unternehmen aller Größen und vielfältiger Branchen tätig. Seine Trainings zeichnen sich durch einen ausgeprägten Motivationsfaktor, Humor und hohe Nachhaltigkeit aus. Seine unterhaltsamen und mitreißenden Vorträge rund um die Thematik „Spitzenleistung“ überzeugen durch ihre Authentizität und ihren hohen Nutzenfaktor. Gabriel Schandl ist Mitglied der German Speakers Association – GSA. www.gabrielschandl.com

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