Die Begrüßung

„Mit Stil im Business überzeugen – Es zählen keineswegs nur die Fakten“ – die Kolumne von Elisabeth Motsch

 

Ein altes Sprichwort sagt „Mit dem Hut in der Hand, kommt man durchs ganze Land“. Es bezieht sich auf die Sitte, dass Männer früher ihre Hüte lüfteten, wenn sie jemandem begegneten oder aufmerksam sein wollten. Diese Zeit ist längst vorbei, trotzdem ist klar, dass Freundlichkeit und Aufmerksamkeit der optimale Beginn jeder Begegnung sind, und die beginnt beim Gruß.

 

Tipp:

Wenn Sie jemanden begrüßen, konzentrieren  Sie sich auch innerlich auf diese Person, sehen Sie ihr oder ihm im die Augen. Meinen Sie es tatsächlich ernst und zeigen Sie, dass Sie Interesse an der begrüßten Person haben.

 

Wer zuerst sieht, grüßt zuerst. Die Frage des Ranges spielt hier keine Rolle, denn folgende Regeln gelten als normal im täglichen Umgang miteinander. „Warten“ Sie nicht auf den Gruß des anderen, es kann Ihnen als Zeichen  mangelnder Souveränität ausgelegt werden. Wenn Sie einen Raum betreten oder auf eine Gruppe zukommen, grüßen Sie immer als erster, auch im Lift, Wartezimmer, etc.

 

Bedenken Sie: Wir Menschen werden, so belegen mehrere Studien, bereits nach etwa zwanzig Sekunden unruhig, wenn wir das Gefühl haben übersehen worden zu sein. Als soziale Wesen wollen wir von unseren „Mitmenschen“ wahrgenommen werden.

 

Gibt es einen Unterschied zwischen Grüßen und Begrüßen?

 

Sind Sie in Eile und haben keine Zeit mit Handschlag zu begrüßen, oder ein paar Worte auszutauschen, so grüßen Sie im vorbeigehen mit einem Kopfnicken einem Lächeln oder auch einem Winken – selbstverständlich in Verbindung mit dem Gruß. Dies bedeutet: „Ich habe Sie gesehen und möchte zeigen, dass Sie mir wichtig sind.“ Begrüßen erfolgt immer mit Handschlag.

 

Im Privatleben gelten die sonst im Berufsleben üblichen hierarchischen Regeln nicht. Hier grüßt immer zuerst der Mann die Frau, und der Jüngere den Älteren.

 

Wer grüßt wen zuerst? – Die korrekte Rangfolge im Geschäftsleben

 

Hier gilt das hierarchische Denken, der Mitarbeiter grüßt den Chef und nicht umgekehrt, auch wenn der Chef sehr viel jünger ist. Es gilt also:

 

– der Rangniedere grüßt den Ranghöheren

– ausländische Gäste/Mitarbeiter sind immer ranghöher vor Inländern gleichen Ranges

– bei gleichem Rang grüßt der Mann die Frau und der Jüngere den Älteren

 

Tipp:

Wenn über die geschäftliche Verbindung hinaus eine sehr persönliche Beziehung besteht, sollten Geschäftspartner bedenken, dass eine zu private Begrüßung bei offiziellen Geschäftstreffen oder Konferenzen unangebracht sein kann.

 

Wie grüßen Sie?

 

Überlegen Sie, wo Sie sind und wie Sie grüßen möchten. Die Grußformel ist oft regional verschieden. Hier in Österreich finden Sie das „Guten Tag“ fast nie. Wir sind im „Grüß Gott“ verwurzelt. In Deutschland ist das „Guten Tag“ gebräuchlich. Reisen Sie nach Paris, so werden Sie mit „Bonjour“ grüßen. Wenn Sie mit bestimmten Regionen in Deutschland oder der Schweiz telefonieren werden Sie „Ade, Gruezi“ oder auch „Tschüss“ hören.

 

Grüßen unter Kollegen im Unternehmen

 

Sie müssen nicht jeden Kollegen jeden Morgen mit Handschlag begrüßen. Schütteln Sie allerdings mit, wenn dies so üblich ist.

 

– Einmal am Tag zu grüßen reicht

– Wer den Raum zuerst betritt, grüßt zuerst

 

Nennen Sie den Namen der begrüßten Person

 

Ganz sicher kommen Sie gut an, wenn Sie beim Grüßen den Namen der Person nennen der Sie soeben begegnen. Jeder Mensch hört seinen Namen gern und fühlt sich auf diese Weise besonders wertgeschätzt.  „Guten Tag, Frau Engel“ wirkt persönlicher als nur „Guten Tag“.

 

– Begrüßen Sie in der Gruppe entweder alle mit Namen oder keinen, sonst wirkt das unhöflich.

– Treffen sie Bekannte und Fremde, so grüßen Sie die Bekannten mit Namen und  grüßen die Fremden sehr bewusst

 

Gruß unter Fremden in der Öffentlichkeit

 

Wo immer man hinkommt, der Gruß unter Fremden verschwindet immer mehr. Teils erschrecken die Menschen, wenn man sie grüßt, denn viele sind es gar nicht mehr gewöhnt. Es ist aber eine höfliche Geste und kann Ihnen oft im Nachhinein noch nutzen.

 

Sie grüßen immer, wenn Sie…

 

– ein kleines Geschäft oder Lokal betreten

– in einen Fahrstuhl steigen

– in ein Wartezimmer kommen

– ein geschlossenes Eisenbahnabteil betreten

– sich im Flugzeug, Eisenbahn, öffentlichem Verkehrsmittel sowie im Theater oder Kino neben jemanden setzen

– auf Hotelfluren Menschen begegnen

– im Unternehmen Fremden begegnen

 

Auch Dienstleister wie Kassierer, Stewardessen möchten freundlich begrüßt werden, ebenso wenn sie eine Verkäuferin oder einen Verkäufer im Kaufhaus etwas fragen.

 

Reihenfolge der Begrüßung in der Gruppe

 

Im kleinen Kreis heißt es immer „Ladys first“! Bei zwei bis fünf Personen wird die Dame zuerst begrüßt. Bei größeren Gruppen begrüßen Sie der Reihe nach. Ausnahme sind Ehrengäste, eine um Jahrzehnte ältere Person oder die einzige Dame in der Runde von vielen Herren.

 

Sollten Sie auf viele kleinere Kreise treffen, wird immer nur der Kreis begrüßt, zudem man kommt. Sind Sie Gastgeber oder auch Repräsentant des Unternehmens, so begrüßen Sie, wenn möglich jeden Kreis Ihrer Kunden. Selbstverständlich ist dies bei einer sehr großen Veranstaltung nicht möglich. Hier teilen Sie Mitarbeiter mit dieser Aufgabe ein, die sich um die Gäste kümmern, um die Kundenbeziehung zu fördern.

 

Regeln

 

– Wer als erster den Anderen sieht, grüßt zuerst

– Rangfolge beachten

– Nehmen sie Blickkontakt auf

– „Bussi – Bussi“ gehört ins Privatleben

– Die andere Hand gehört nicht in die Hosentasche

– Der Herr schließt den Sakkoknopf

– Im Berufsleben schließt auch die Dame die Jacke des Kostüms oder Hosenanzuges

– Das Handy ausschalten

 

Tipps:

– Sind Sie sehr groß gewachsen, so halten sie mehr Abstand, um nicht „von oben“ herab zu wirken
Lächeln Sie beim Grüßen

– Dosieren Sie den Handschlag richtig

– Einmal zu viel gegrüßt ist besser als einmal zu wenig

 

Im nächsten Beitrag geht es um die Kunst des „Vorstellens“.

 

 

——————————————————————-

 

 

Das Buch zum Thema:

 

 

Karriere mit Stil. Ratgeber für eine erfolgreiche Zukunft: Top-Umgangsformen im Business.

Leykam, Juni 2004 – gebunden – 295 Seiten ISBN: 3701174830

 

 

————————————————–

 

Über die Autorin:

 

Elisabeth Motsch, Image-Coach, Trainerin und Speaker, ist die Spezialistin für den Erfolgsfaktor Kleidung und Umgangsformen und ist mit Ihrem stilsicheren, selbstbewussten und kompetenten Auftritt zur Marke geworden. In ihrer Tätigkeit als Referentin und Trainerin verbindet sie sprühende Leidenschaft für Menschen, Mode und Stil mit fachlicher Kompetenz. Mit klar verständlichen Tools und ihrem österreichischen Charme und ihrer motivierenden Art, begeistert sie ihre Teilnehmer in Seminaren und Vorträgen. Sie hilft ihren Kunden ihr Image-Konzept zu entwickeln, um als Person auch optisch zu überzeugen.

Sie ist Impulsgeberin und motiviert in den verschiedensten Branchen Mitarbeiter und Führungspersönlichkeiten sich authentisch und kompetent zu kleiden und aufzutreten. Ihre vielen Kunden in Österreich, Deutschland, Schweiz und Südtirol bestätigen ihre hohe fachliche Kompetenz und ihre Fähigkeit Menschen mit diesen sensiblen Themen zu begeistern.

 

www.motsch.at

 

 

Kennen Sie schon die Leinwände von Inspiring Art?