Die Gehgeschwindigkeit richtet sich nach der Lebenssituation

Andrea Latritsch-Karlbauer thematisiert in Ihrem Buch „Wer geht gewinnt“ auf eine besondere Art und Weise das Thema „Gehen“ und stellt es in Verbindung zu anderen Persönlichkeitselementen. Gehen ist nicht nur Gehen, sondern das Fundament für jegliches Handeln! Jeder Gehstil hat Auswirkungen auf das gesamte Leben. Hierzu hat sie eine Methode entwickelt, die zeigt, wie Menschen im Gehen ihre authentische und humorvolle Gesamtpersönlichkeit entfalten und alle vergessenen Ressourcen aktivieren können.

Dreiteilige Interviewreihe zum Buch „Wer geht gewinnt“

In der dreiteiligen Interviewreihe sprechen wir mit Andrea Latritsch-Karlbauer über die Art unseres Gehens und was dies mit unserem Erfolg zu tun hat. Darüber hinaus erfahren wir, wie wir durch das richtige Gehen unsere volle Power (zurück)bekommen und warum Unternehmen das Prinzip „going“ statt „meeting“ ins Auge fassen sollten.

Im ersten Teil der Interviewreihe ging es unter dem Titel „Wer geht gewinnt – Wie Ihr Gehen Ihr Handeln bestimmt“ um die Inhalte des Buches, den Geh-stil, Haltung und Handlung. Im heutigen zweiten Teil setzen wir uns mit dem Gehstil, den Füßen und der AnLaKa-Methode auseinander.

Hinweis: AGITANO verlost unter allen Interessenten drei Bücher von “Wer geht gewinnt” von Andrea Latritsch-Karlbauer. Hier geht es zur Buchverlosung von “Wer geht gewinnt”.

 

2. Interview mit Andrea Latritsch-Karlbauer

Andrea Latritsch-Karlbauer, Gehen, Haltung
(c) Andrea Latritsch-Karlbauer

Sie beschreiben anhand von Gehstilen und witzigen Körpersprüchen, wie sich die Gehhaltung auf die Handlungsweise des Menschen auswirkt. Wie funktioniert das?

Ich habe für mein Buch Reime geschrieben, die die Zusammenhänge zwischen Haltung, Gehen und Handeln beschreiben. So wird der Gesamtzusammenhang bildlich nachvollziehbar. Sehr viele Menschen finden sich da wieder.

Ein Beispiel zum Thema Stress:

Ist der Kopf nach vorgestreckt,
wird der Gierinstinkt geweckt.
Eile, eile immer weiter,
erklimme die Karriereleiter.
Weißt nicht mehr was gut dir tut,
halte an, das tut dir gut.

Dieser Spruch erzählt davon, dass viel beschäftigte Menschen während des Gehens den Oberkörper nach vorgestreckt haben, und das ist eine enorme Stresssuggestion. Man hat immer das Gefühl, nichts sei erledigt und als Folge davon kreisen auch die Gedanken ständig um Unerledigtes.

Die Füße sind das Fundament des Menschen. Wie können wir dieses Fundament am besten nutzen?

Die Füße wirken als Fundament für unsere Haltung, unsere Gesamtpersönlichkeit, Atmung und Stimme. So wie wir uns im Leben positionieren, so sehen die Füße aus. Stehen sie nach innen, oder nach außen, knicken wir ein oder gehen wir fersenlastig? All das hat eine enorme Auswirkung und bestimmt unser Handeln. Deshalb ist die Erdung ein Grundhandwerkszeug für unser Leben. Agieren und gehen aus dem Gleichgewicht bringt einen enormen Mehrwert in unser Leben.

In Ihrem Buch zitieren Sie Dr. Zhou: „Der gesündeste Sport ist Bummeln“. Das wirft die Frage auf: Gibt es eine generell ideale Geh-Geschwindigkeit oder ist diese individuell für jeden einzelnen Menschen?

Unsere Gehgeschwindigkeit richtet sich immer nach unserer jeweiligen Lebenssituation. Gehen wir ständig schnell, ist das genauso kontraproduktiv wie permanentes Langsam-Gehen. Ideal ist es, wenn wir unsere Geschwindigkeiten wechseln, d.h. wenn wir ständig im Turbogang unterwegs sind, bringt ein bewusstes Langsamgehen eine große Entspannung und Erleichterung, und so sucht sich der Körper dann wieder seinen eigenen Rhythmus.

Sie sind die Erfinderin der AnLaKa-Methode? Was können sich unsere Leser darunter vorstellen?

AnLaKa sind einerseits meine Initialen und beschreiben gleichzeitig die Instrumente meiner Arbeitsweise. In meinen Trainings lasse ich die Menschen gehen und nehme eine An-alyse vor. Dann mache ich eine Ka-rikatur des jeweiligen Ganges, was bei den Teilnehmern La-chen auslöst. Das ist ein wunderbarer Weg, um sich mal humorvoll zu betrachten, und dies löst die ersten Spannungen. Lachen ist eine herrliche Ressource, um Menschen zu sich selbst zurückzubringen. Eine weitere positive Auswirkung des Lachens ist, dass man währenddessen nicht denkt. Und das ist ja wahrlich manchmal eine Erleichterung.

Ist es möglich, unsere Gegenüber an Ihrem Geh-Stil auch als Persönlichkeitstypen einzuschätzen?

Sehr gut sogar. Der Gehstil zeigt schön, wie sich Menschen selbst einschätzen, ob sie an sich glauben, ob sie unsicher oder mutig sind, ob sie in der Lage sind, Entscheidungen zu treffen und Projekte bis zum Ende durchzuführen.

Cover_wer-geht-gewinnt_kVielen Dank Frau Andrea Latritsch-Karlbauer wieder für die interessanten Ausführungen. Am Freitag, 02. Mai 2014, werden wir uns zum letzten Interview sehen und unter anderem diskutieren, was Frauen und Männer bei Haltung und beim Gehen beachten sollten, und Tipps erhalten, wie man richtig geht. .

Das Interview führte Oliver Foitzik, Herausgeber von AGITANO, Wirtschaftsforum Mittelstand.

 

Das Buch zum Interview mit Buchverlosung

Wenn Sie sich für das Buch interessieren, hier finden Sie Rahmendaten dazu

Wer geht, gewinnt: Wie Ihr Gehen Ihr Handeln bestimmt
von Andrea Latritsch-Karlbauer
Goldegg Verlag; Auflage: 1., Erstausgabe (27. Februar 2014), 192 Seiten
ISBN-10: 3902903848
ISBN-13: 978-3902903846

AGITANO verlost unter allen Teilnehmern drei Bücher von “Wer geht gewinnt” von Andrea Latritsch-Karlbauer. Hier geht es zur Buchverlosung von “Wer geht gewinnt”.

 

Andrea Latritsch-Karlbauer Portrait
(©Bild: Andrea Latritsch-Karlbauer)

Zur Interviewpartnerin

Andrea Latritsch-Karlbauer ist seit 1987 als freischaffende Schauspielerin, Regisseurin, Kulturmanagerin, Autorin und Trainerin tätig. Sie gilt als führende Expertin betreffend die Entwicklung der eigenen, authentischen Haltung und Authentizität. Sie verfügt über Ausbildungen im Bereich Pantomime, Improvisations- und Clownstheater. Latritsch-Karlbauer studierte Stimmbildung und Sprechtechnik am Konservatorium Klagenfurt und ist Expertin für Stimmexperimentaltechnik. Sie gründete und leitete von 1987 – 2003 das Theater Nanu, ein international erfolgreiches Theater für Kinder und Jugendliche, dessen Besonderheit der nonverbale Ausdruck war. Seit 1990 ist die Expertin mit ihren praxisnahen Seminaren in Wirtschaft, Bildung, Kunst und Wissenschaft tätig und tritt als dynamische Vortragsrednerin auf. Mit der von ihr entwickelten Methode „AnLaKa“ (Analyse, Lachen, Karikatur) begleitet sie Führungskräfte, Wissenschaftler, Lehrer etc. auf dem Weg zu authentischen und humorvollen Vorträgen.

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