Die Höflichkeit in den sozialen Web-Netzwerken oder Höflichkeit 2.0

„Mit Stil im Business überzeugen – Es zählen keineswegs nur die Fakten“ – die Kolumne von Elisabeth Motsch.

Surfen im Internet ist dank sozialer Netzwerke beliebter denn je. Das birgt viele Gefahren und auch viele Möglichkeiten für Unternehmen. Mitarbeiter dürfen sich in den meisten Unternehmen nur für berufliche Zwecke einloggen. Eine beschränkte private Nutzung muss mit der Führungskraft abgesprochen sein.

Die Gefahren der sozialen Netzwerke

Die Gefahr, im Social Web gegen die Sicherheitsregeln eines Unternehmens zu verstoßen, ist sehr groß. Mitarbeiter chatten, twittern und plaudern in Foren und vergessen dabei, dass man nicht nur als Privatperson im Netz ist. Durch das ungezwungene Vernetzen passiert es, dass über Kunden gelästert wird, Produkte vom Mitbewerb abgewertet oder kommentiert werden und das kann ein schlechtes Bild auf das Unternehmen werfen. Über die IP-Adresse des Computers legt der Schreiber eine virtuelle Spur, die zum Arbeitgeber führt.

Die Vorteile von sozialen Netzwerken

Die Motive von beruflich genutzten Netzwerken sind, dass Mitarbeiter mit Kunden in Kontakt treten oder sich mit Kollegen austauschen auf sehr schnelle und einfache Art und Weise.

Die Höflichkeit in der Web-Kommunikation

Jetzt gibt es auch eine Art offiziellen Social-Web-Knigge vom Deutschen Knigge-Rat. Der Klassiker der Benimm-Literatur hat zwölf Tipps formuliert, wie man sich in sozialen Netzwerken benehmen sollte, um erfolgreich zu kommunizieren.

1. Wählen Sie Ihre favorisierten Netzwerke sorgfältig aus

„Überlegen Sie kritisch, welche Netzwerke für Sie geeignet sind. Kriterien sind Kosten, Datenschutzbestimmungen, Popularität und Image des Netzwerks, Funktionen und Angebote sowie Ihr persönlicher Nutzen durch den Beitritt. Entscheidend ist, ob Sie die Plattform beruflich oder privat nutzen möchten. Vermeiden Sie eine Mischung aus beiden Bereichen und die Freigabe allzu vertraulicher Informationen.“

2. Bleiben Sie authentisch

Bauen Sie keine fiktive Identität auf. Nicht nur Freunde, auch potentielle Geschäftspartner und Arbeitgeber recherchieren im Internet. Ihre Glaubwürdigkeit und Reputation leiden, wenn das Gesamtbild nicht stimmig ist. Hilfreich ist es zum Beispiel, wenn Sie in allen Netzwerken das gleiche Foto verwenden.
Vermeiden Sie es außerdem, innerhalb eines Netzwerkes mit zwei Profilen zu agieren. Das stiftet Verwirrung.“

3. Meiden Sie plumpe Vertraulichkeiten

„Überlegen Sie sich vorab, welche Kontakte Sie über welches Netzwerk pflegen möchten. Ihre Kunden sind nicht unbedingt Ihre ‚Freunde‘ und empfinden diese Bezeichnung vielleicht als unpassend oder zu intim. Prüfen Sie außerdem Ihre individuellen Sicherheitseinstellungen sorgfältig. Manch ein Nutzer ist verwundert, dass seine Party- und Bikinifotos vom letzten Urlaub ungeschützt und für jeden zugänglich sind.“

4. Lehnen Sie unerwünschte Anfragen ab

„Haben Sie keine Scheu davor, unerwünschte Kontaktanfragen abzulehnen. Eine taktvolle Rückmeldung, dass Sie nur persönlich bekannte Personen als Freunde bestätigen, vermeidet Missverständnisse und gehört zum guten Ton. Vorsicht ist insbesondere vor jenen geboten, die virtuelle Kontakte wie Trophäen sammeln. Dies ist kein Zeichen von Qualität sondern eher für Oberflächlichkeit und Geltungssucht.“

5. Belästigen Sie Ihre Kontakte nicht

„Belästigen Sie Ihre ‚Freunde‘ nicht mit nervenden Spielen und Anwendungen. Wenn Sie Ihre Kommunikation nur auf spielerische Anfragen beschränken, werden Sie schnell ignoriert.“

6. Bleiben Sie freundlich

„Wahren Sie die Formen der Höflichkeit. Auch wenn alle Netzwerk-Partner als „Freunde“ angezeigt werden, kommt ein unvermitteltes Duzen zwischen Geschäftspartnern nicht stilvoll an. Eine korrekte Anrede und ein höflicher Abschiedsgruß gehören bei Kontaktanfragen dazu und steigern Ihre Chancen, akzeptiert zu werden.“

7. Reagieren Sie humorvoll

„Löschen Sie keine unbequemen Einträge von Ihrer Pinwand, denn Zensuren sind den meisten Menschen suspekt. Reagieren Sie humorvoll statt verbissen. Entscheidend ist nicht der Eintrag, sondern Ihre Reaktion.“

8. Halten Sie den Dialog lebendig

„Überprüfen Sie regelmäßig Ihre Nachrichten und kommunizieren Sie mindestens einmal pro Woche mit Ihren Netzwerk-Partnern. Nur wenn Sie direkt auf Einträge reagieren, bleibt der Dialog lebendig.“

9. Behalten Sie den Weitblick

„Überlegen Sie vor jedem Eintrag, ob er auch später noch gut für Ihre Reputation ist. Das Internet vergisst nie. Stellen Sie sich die Frage: Möchte ich, dass meine Meldung auch in zwei Jahren gefunden und gelesen werden kann? Achten Sie auf Ihre ‚innere Stimme‘ und löschen Sie lieber direkt impulsive Einträge, die Ihnen selbst oder anderen schaden könnten. Bedenken Sie, dass etliche Firmen die Netzwerk-Einträge potentieller Bewerber prüfen.“

10. Schließen Sie Trolle aus (Person, die mit Beiträgen in Foren stark provoziert)

„Lassen Sie sich nicht von unangenehmen Zeitgenossen zu unüberlegten Reaktionen verleiten. Die sogenannten ‚Trolle‘ sind nicht am eigentlichen Thema interessiert, sondern wollen nur Menschen in Misskredit bringen oder Diskussionen sabotieren. Blockieren Sie diese Personen in ihrer Kontaktliste.“

Für das Geschäftsleben hat der Knigge-Rat noch zwei Regeln aufgestellt.

Erste Zusatzregel fürs Geschäftsleben: Geben Sie Empfehlungen

„Nutzen Sie Ihr Netzwerk, um kurz über interessante Filme, Bücher oder Produkte zu schreiben. Wie im realen Leben dürfen Sie zwischendurch auch mal auf eigene Projekte hinweisen. Die Abwechslung ist entscheidend.“

Zweite Zusatzregel fürs Geschäftsleben: Aufdringliche Werbung ist tabu

„Belasten Sie ‚Freundschaften‘ nicht mit aggressiver Werbung. Wenn Sie nur verkaufen wollen, werden Sie schnell ignoriert. Denken Sie langfristig und vermeiden Sie es, als ’nervender Nachbar‘ ausgegrenzt zu werden.“

Quelle hierfür ist der deutsche Knigge-Rat. Nähere Informationen finden Sie unter www.knigge-rat.de.

Die Empfehlungen beschränken sich nicht nur auf das Social Web. Für den Umgang mit der digitalen Welt gibt es unter www.eetiquette.de viele Tipps für alle derzeit relevanten Kommunikationskanäle wie SMS, Mail, Telefon, Soziale Netzwerke, Videokonferenzen, Blogs oder Chats.

Elisabeth Motsch – stilsicher.selbstbewusst.kompetent

Über die Autorin:

Elisabeth Motsch, Image-Coach, Trainerin und Speaker, ist die Spezialistin für den Erfolgsfaktor Kleidung und Umgangsformen und ist mit Ihrem stilsicheren, selbstbewussten und kompetenten Auftritt zur Marke geworden. In ihrer Tätigkeit als Referentin und Trainerin verbindet sie sprühende Leidenschaft für Menschen, Mode und Stil mit fachlicher Kompetenz. Mit klar verständlichen Tools und ihrem österreichischen Charme und ihrer motivierenden Art, begeistert sie ihre Teilnehmer in Seminaren und Vorträgen. Sie hilft ihren Kunden ihr Image-Konzept zu entwickeln, um als Person auch optisch zu überzeugen.

Sie ist Impulsgeberin und motiviert in den verschiedensten Branchen Mitarbeiter und Führungspersönlichkeiten sich authentisch und kompetent zu kleiden und aufzutreten. Ihre vielen Kunden in Österreich, Deutschland, Schweiz und Südtirol bestätigen ihre hohe fachliche Kompetenz und ihre Fähigkeit Menschen mit diesen sensiblen Themen zu begeistern.

Weitere Informationen finden Sie unter www.motsch.at.

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