Die Mafia ist mit jährlich 100 Mrd. Gewinn Italiens größtes Unternehmen

Mit einem Umsatz von 140 Milliarden Euro und einem Profit von 100 Milliarden Euro pro Jahr ist die Mafia die größte Wirtschaftskraft in Italien. Allein mit den Bars, Restaurants, Hotels und Geschäften, die sich – teilweise als Form des Geldwaschens – in den Händen des organisierten Verbrechens befinden, spülen der Mafia 100 Milliarden Euro in die Kassen, was 7% des italienischen Bruttoinlandsprodukts entspricht. Die Mafia verfügt laut der Studie „Die Hand der Kriminalität auf den Betrieben“ der Dachvereinigung kleinerer und mittlerer Firmen (Confesercenti) über liquide Mittel in der Höhe von rund 65 Milliarden Euro und sei damit auch „die erste Bank“ in dem Land. Confesercenti-Präsident Marco Venturi warnt: „In dieser Krisenphase ist die Mafia AG die einzige Struktur, die über liquide Mittel für Investitionen verfügt.“ Unternehmen, die die dringend benötigten Finanzmittel in Anspruch nehmen, geraten dann über Wucherzinsen in den Würgegriff der Mafia. Experten warnen auch davor, dass Deutschland der bevorzugte Rückzugsraum für die Mafia ist. Im Unterschied zu Italien sind in Deutschland die Vorschriften gegen organisierte Kriminalität und Geldwäsche zu lasch, so dass die Mafia hier ihr Geld in legale Güter investieren kann (Geldwäsche) und mit ihren gewaltigen Einnahmen jedes Jahr mehr und mehr Wirtschaftskraft und damit sozioökonomischen Einfluss in Deutschland erwirbt. Für Deutschland schätzt die Financial Action Task Force (FATF/ OECD) das Kriminalitätsprodukt auf jährlich mehr als 50 Milliarden Euro. Laut dem Mafiaexperten Roberto Scarpinato ist Deutschland gegenüber der organisierten Kriminalität zu lasch. Die juristischen Mittel und die Organisation der Polizei seien nicht geeignet, um die Mafia effektiv zu bekämpfen. So basieren in Italien 90% der Ermittlungen gegen die Mafia auf Erkenntnissen, die durch Telefonüberwachung und Lauschangriff gewonnen werden. Deutschland hingegen sei ein Paradies für Geldwäscher. Auch ließe sich kriminelles Vermögen in Italien leichter beschlagnahmen.

Die Wachstumsfelder der Mafia in Italien seien vor allem der Verkehrs- und Logistikbereich, alles rund ums Bauen, die Glücksspielbrache, die Abfallentsorgung, der Sport, die Lebensmittelbranche und die eine Million Unternehmer im Würgegriff der Mafia. Allein die boomenden Sparten Produktpiraterie und illegale Bauten kommen auf einen Umsatz von zehn Milliarden Euro. Hinzu kommt auch die zunehmende Unterwanderung legaler Betriebe durch mafiöse Organisationen. Diese Großunternehmen arbeiten dann lieber mit der Mafia zusammen, als deren Erpressungen anzuzeigen.

Laut dem britischen „Guardian“ hat die Mafia im Jahr 2009 sogar 14,6% des italienischen BIP kontrolliert. Laut der Weltbank fließen weltweit jährlich eine Billionen Dollar allein an Schmiergeldern in die Taschen von Beamten, denn ohne die Unterstützung aus der Politik, Verwaltung und der Wirtschaft könnte die organisierte Kriminalität ihre Position nicht halten. Dabei werden auch Profiler und Psychologen beschäftigt, um diejenigen Personen aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft zu identifizieren, die über ihre Verhältnisse leben und daher prinzipiell für eine Bestechung durch die Mafia empfänglich sind. Es gehen also nicht nur mehr und mehr Kriminelle ind die Politik und die Wirtschaft, auch die Politik und die Wirtschaft werde zunehmend krimineller.

 

 

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