Die Ruhr wird immer sauberer, Fracking bedroht jedoch Grundwasser

Er ist ein historischer Industriefluss, dient der Trinkwassergewinnung für 4,7 Millionen Menschen und ist Namensgeber des größten Industriegebietes Europas, die Ruhr. Als die Industrialisierung im 19. Jahrhundert Deutschland fest im Griff hatte, wurde die Ruhr schnell durch die Einleitung von Abfällen und Abwasser zu einer giftigen Brühe. Um die bedrohliche Frischwasserknappheit und Verschmutzung des Flusses zu bekämpfen wurde unter anderem 1947 die Arbeitsgemeinschaft der Wasserwerke an der Ruhr (AWWR) gegründet. Seit 1973 veröffentlicht die AWWR jährlich den Ruhrgütebericht, der den gegenwärtigen Stand der Wasserqualität und Entwicklung der Ruhr darstellt.

Der 38. Ruhrgütebericht konnte der Ruhr dieses Jahr ein gutes Zeugnis ausstellen. Der wichtige Nebenfluss des Rheins wird immer sauberer.  Besonders die PFT-Belastung, ein langlebiger organischer Schadstoff, der von der Industrie produziert wird, ist erneut  zurückgegangen. An der Ruhrmündung sei die PFT-Fracht seit 2007 um ca. ein Drittel gesunken. „Viele Wasserversorgungsunternehmen haben inzwischen mit der Ergänzung ihrer Aufbereitungstechniken begonnen oder Konzepte zur Verbesserung einer Schadstoffelimination im Falle von Gewässer- und Grundwasserverunreinigungen erarbeitet“, so Helmut Sommer, Vorsitzender des Präsidiums der AWWR. Des Weiteren konnte die gefährliche übermäßige Algenbildung der Ruhr durch die gute Qualltät des Wassers und der Ansiedlung und Förderung von lokalen Fischbeständen enorm reduziert werden.

Jedoch könnte die Grundwasserqualität von Nordrhein-Westfalen gefährdet sein. Große Vorkommen von Erdgas sollen in dem Bundesland mithilfe von unkonventionellen Mitteln erschlossen werden. Durch das sogenannte Fracking, das Aufbrechen von Gestein mittels Wasser und anderen Stoffen unter hohem Druck können Radionuklide, Schwermetalle und Kohlenwasserstoffe sowie Biozide, Dieselöl und andere Kohlenwasserstoffverbindungen freigesetzt werden und in das Grundwasser gelangen. Bevor die Bohrungen beginnen können, will die Landesregierung jedoch das Urteil eines Gutachtens abwarten, um zu garantieren, dass das Grundwasser von den negativen Nebeneffekten der Gasförderungen verschont bleibt.

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