Die Top10 der US-Serien – Kulturgut aus den USA

Früher war es so: das Kino war Hollywood liebstes Kind. Milliarden wurden – und werden auch noch – in die Mammutprojekte der Filmschmiede investiert. Das Fernsehen war in diesem Business lange das ungeliebte Stiefkind, das mit niedrigen Budgets und schlechten Performances zu kämpfen hatte. Lieber zeigte man im nationalen TV eine billig produzierte Show, als eine durchdachte Serie. Auch die Schauspielerelite hat lange Jahre einen sehr großzügigen Bogen um TV-Serien gemacht. Aber all das hat sich mittlerweile geändert. Die Serienbudgets wachsen, die Bühne wird größer und bereits seit längerem geben sich etablierte Hollywood-Stars, wie Dustin Hoffman in „Luck“, Steve Buscemi in „Boardwalk Empire“, Glenn Close in „Damages“ oder auch Charlie Sheen in „Anger Management“ bzw. vor kurzem noch in „Two and a half men“, mit Hauptrollen und etlichen Gastauftritten die Serienklinke in die Hand.

Um das Medium Serie ein wenig in Ehre zu halten, gibt es nun hier die populärsten Serien der aktuellen Saison. Wir beginnen heute mit Rang 10: Boardwalk Empire 

Boardwalk Empire spielt im Atlantic City der 1920er Jahre vor dem Hintergrund der gerade in Kraft getretenen Prohibition. In der Hauptrolle spielt Steve Buscemi den Stadtkämmerer Enoch „Nucky“ Thompson, der im Verkauf von illegalem Alkohol eine Goldgrube wittert. Die Serie zeigt Thomspon und seine geknüpften Verflechtungen, die ein eindrucksvolles Bild von einer potentiellen Kooperation zwischen Politik und organisiertem Verbrechen zeichnen: Mord, Schmuggel, Bestechung und Beziehungen. Dennoch gelingt der Produktion auch ein nüchterner Querschnitt durch die gesamte Gesellschaft. Liegt das Hauptaugenmerk zwar auf den „Reichen und Schönen“, werden dennoch die Reaktionen, Handlungen und Dilemmata der einfachen Menschen nicht außer Acht gelassen.

Die Serie wird von einem namhaften Team produziert, zu dem neben Regisseur und Oscargewinner Martin Scorsese, auch Emmy-Gewinner und Autor Terence Winter, Mark Wahlberg, Stephan Levinson und Tim Van Patten gehören. Die Idee der Serie wurde von Winter entwickelt.

Bereits die erste Episode kostete 18 Millionen US-Dollar, da die Kulisse des historischen Atlantic City in Teilen detailgetreu nachgebaut wurde. Die weiteren Kosten pro Episode beliefen sich auf jeweils fünf Millionen Dollar.

Die zweite Staffel endete im Dezember in den USA. Eine dritte Staffel wurde bereits früh in Auftrag gegeben. In Deutschland zeigte der Pay-TV-Sender „TNT-Serie“ die Auftaktstaffel und wird nach bisherigen Stand auch die Folgestaffel senden.

Boardwalk Empire konnte mittlerweile auch mehrere Preise gewinnen. 2011 erhielten Boardwalk Empire als beste Dramaserie und Steve Buscemi als bester Hauptdarsteller jeweils einen Golden Globe Award. Als beste Nebendarstellerin wurde Kelly Macdonald nominiert, musste sich aber Jane Lynch geschlagen geben. Bei den Emmy-Verleihungen 2011 konnten 18 Nominierungen und der Regiepreis für Martin Scorseses Pilotfolge errungen werden. Weitere Nominierungen erhielt die Serie bei den Satellite Awards 2010 als beste Dramaserie und bei den Screen Actors Guild Awards 2011 Steve Buscemi als bester Schauspieler. 

(sm)

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