Die Woche der Wertschätzung – die beste Währung für Leistung im Job

… aus der wöchentlichen Anne M. SchüllerThemenserie von Anne M. Schüller über Marketing, Empfehlungsmarketing, Kundenbindung und Branding. Nach dem Beitrag letzte Woche „Neue Businesszeiten brauchen neue Leitbilder“ folgt nun: „Die Woche der Wertschätzung.“

Das Business wird nicht nur immer schneller, sondern auch härter: Wettbewerbskämpfe, Dumpingpreise, Ellenbogenmentalität. Zeit, das Ruder rumzureißen. Vom 8. bis zum 13. April 2013 findet die Woche der Wertschätzung statt. Machen Sie mit!

Aufrichtiges Loben, berufliche und persönliche Wertschätzung, gegenseitiger Respekt und situative Anerkennung sind maßgebliche Treiber für Mitarbeiter-Spitzenleistungen. All dies verschafft nicht nur ein gutes Gefühl, sondern verhindert auch negative Formen von Aggression wie Mobbing und Verweigerung. Mitarbeiter wollen als Mensch und als Fachkraft wahrgenommen werden. Und sie verstärken Verhalten, für dass sie Anerkennung bekommen. Dies muss allerdings immer wieder aufs Neue erfolgen, sonst erlischt der Effekt. Wertschätzung und Anerkennung sind somit permanente Führungsaufgaben. Übrigens ist es der Nummer-eins-Wunsch der meisten Mitarbeiter an ihre Führungskraft, öfter mal ein ehrliches, wertschätzendes Lob zu bekommen.

Wertschätzung: die beste Währung für Leistung im Job

Durch Tadel macht man die Menschen klein, durch Wertschätzung macht man sie groß. Selbst der Größte fühlt sich klein, wenn er nicht die Zuwendung Dritter erhält. Staunende Beachtung, bewundernde Aufmerksamkeit und tobender Applaus sind wie reiner Sauerstoff. Sie lassen Leistungen katapultartig nach oben schnellen. Das Gegenteil von positiver Aufmerksamkeit? Einschüchterung, Entwürdigung und Missachtung oder – schlimmer noch – manipulative Lobhudelei und verbal oder nonverbal gezeigte Verachtung. All dies erstickt jedes Wollen im Keim.

Hinwendung und Akzeptanz sind biologische Grundbedürfnisse. Wir wollen stolz sein können auf das, was wir im Rahmen unserer Möglichkeiten zu leisten in der Lage sind. Gut dosierte Anerkennung ist gerade das, was stille, zurückhaltende und weniger talentierte Menschen bräuchten, um Mut zu fassen, endlich mal auf volle Leistung hochzufahren. Denn ihre Eigenmotivation ist eher gering. Für den Chef, der ihre Leistungen würdigt, werden sie Großes vollbringen. Und für das Wohl der Kunden wachsen sie dann über sich selbst hinaus.

Wen wir am meisten schätzen, dessen Beachtung brauchen wir übrigens am dringendsten. Diese nicht zu bekommen, das tut besonders weh. So kann Bewunderung schließlich in Hass umschlagen. Oder wir rächen uns still und leise an denen, die uns die ersehnte Aufmerksamkeit verwehren: durch üble Nachrede zum Beispiel. Ist doch klar: Wer andere klein redet, macht sich selber groß. Und schon ist alles wieder im Lot. Jede Form von Wertschätzung ist übrigens ein Tauschgeschäft: Wir teilen Komplimente aus, in der Hoffnung, welche zu erhalten. Wer mir schmeichelt, den bediene ich bei nächstbester Gelegenheit mit einer kleinen Nettigkeit: Wenn ich etwa Kunde bin, zum Beispiel mit einem Kauf. So sind wir dann wieder quitt.

Wertschätzung ist einer unserer stärksten Motivatoren

Nach Wertschätzung als Mensch und als Profi – und nicht nach Geld – lechzen die meisten Mitarbeiter, vor allem aber die einsamen Manager an der Spitze. Und High-Performer, also die, die einen reichen Talente-Schatz und ein hohes Maß an Eigenmotivation mitbringen, heizen ihren Energiehaushalt durch Anerkennung von außen an. Warum sonst quälen sich Sportler, um vorderste Plätze zu belegen, warum drängen Promis in die Medien und Machtmenschen auf die Chefsessel. Sie wollen beklatscht und umjubelt werden. Bewunderung, Anerkennung und Wertschätzung machen viele geradezu süchtig.

„Kern aller menschlichen Motivation ist es, zwischenmenschliche Anerkennung, Wertschätzung, Zuwendung oder Zuneigung zu finden und zu geben“, meint der Psychoneuroimmunologe Joachim Bauer in seinem wunderbaren Buch ‚Prinzip Menschlichkeit‘. Und um Wertschätzung zu zeigen, braucht es nicht viel.

Sie drückt sich auf vielfältige Weise aus: durch einen anerkennenden Blick, ein interessiertes Hinhören, ein wohlwollendes Kopfnicken, ein anteilnehmendes Lächeln, einen Handschlag des Danks, eine wissbegierige Frage, ein immer wieder neues Verstehen. Daneben gibt es viele kleine magische Worte, die Wertschätzung zeigen: toll, klasse, prima gemacht. Jedes „Bitte“ zeigt Wertschätzung, eine Entschuldigung sowieso, und jedes „Danke“ auch.

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