DIW Berlin: Mehr Frauen im Vorstand ist kein Selbstläufer

Nachdem der Frauenanteil in den vorangegangenen Jahren noch gestiegen war, ist er 2013 in den Vorständen der DAX-30-Unternehmen zurückgegangen. Das ergibt eine Sonderauswertung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin).

Kein Selbstläufer

Der aktuelle Anteil entspricht einer Anzahl von zwölf Frauen bei insgesamt 191 Vorstandsmitgliedern. „Der Rückgang signalisiert, dass mehr Frauen in Führungspositionen, insbesondere in Spitzenpositionen, kein Selbstläufer sind“, sagt Elke Holst, Forschungsdirektorin Gender Studies am DIW Berlin.

Als Vorständinnen ausgeschiedenen sind in diesem Jahr Regine Stachelhaus (E.ON AG), Luisa Deplazes Delgado (SAP AG) sowie Brigitte Ederer und Barbara Kux (beide Siemens AG). Neu hinzugekommen ist Dr. Bettina Volkens bei der Deutschen Lufthansa AG (s. Tabelle).

Auf einem guten Weg

Frauen in den Vorständen der DAX 30 (Quelle: DIW Berlin)
Frauen in den Vorständen der DAX 30 (Quelle: DIW Berlin)

In den Aufsichtsräten der DAX-30-Unternehmen ist der Frauenanteil im Gegensatz zu den Vorständen gestiegen: um 2,5 Prozentpunkte auf 21,9 Prozent. Die Arbeitnehmervertretungen stellen zwar noch immer die Mehrheit der Aufsichtsrätinnen, doch die Kapitalseite holt auf: Von 70 Frauen in den DAX-30-Aufsichtsräten entsendete sie 30. Das entspricht einem Anteil von 42,9 Prozent. Ende 2012 waren es 36,5 Prozent, Ende 2011 noch 29,5 Prozent. Dieser Anstieg wurde bei einer insgesamt sinkenden Zahl der Aufsichtsratsmitglieder erreicht (2011: 395 Mitglieder, 2012: 322 Mitglieder, 2013: 310 Mitglieder).

DIW-Forschungsdirektorin Elke Holst: „Die DAX-30-Unternehmen sind auf einem guten Weg, die von der Großen Koalition für das Jahr 2016 geplante Einführung einer verbindlichen Frauenquote bei den Neubesetzungen von Aufsichtsräten in Höhe von 30 Prozent umsetzen zu können.“

(Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, DIW Berlin)


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