Energieeffizienz-Studie: Einsparung von 110 Atomkraftwerken möglich

Die Kampagne "Coolproducts" hat eine Studie von ECOFYS präsentiert, die zeigt, dass in der EU enormes Einsparpotenzial besteht. Basis dafür sind strenge Effizienzstandards für energieverbrauchende Produkte, wie zum Beispiel Wasserboiler, PCs, Staubsauger und Klimageräte: 600 TWh elektrische Energie und eine gleich hohe Menge an Heizenergie könnten eingespart werden (Link zum Download der Studie).

"Das entspricht der Elektrizitätsproduktion von 110 Atomkraftwerken des Typs Fukushima. Mit der richtigen EU-Gesetzgebung könnten wir Atomenergie also einfach einsparen", sagt Johannes Wahlmüller, GLOBAL 2000 Klima- und Energiesprecher. "Weiters könnten 400 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden und die Gasimporte aus Russland auf einen Schlag um 50 Prozent reduziert werden."

GLOBAL 2000 sieht die EU-Kommission gefordert, endlich entsprechende Schritte zu setzen. "Von 41 Produktgruppen gibt es bis dato nur für 11 Produktgruppen verbindliche Standards. Studien für entsprechende Regelungen wurden längst erstellt, teilweise modern sie nun schon jahrelang in den Schubladen. Die Kommission muss endlich tätig werden. Mit unserem geplanten EU-Volksbegehren "Meine Stimme gegen Atomkraft" fordern wir die EU-Kommission deshalb auf, die notwendigen Schritte endlich in die Wege zu leiten – Energieeffizenz und der Umstieg auf erneuerbare Energien sind für unsere Zukunft unabdingbar", betont Wahlmüller.

In einem gemeinsamen Statement mit der Coolproducts Kampagne fordern heute auch die Unternehmen Siemens, Bosch, Philips, Electrolux und Camfil Farr die Politik auf, endlich tätig zu werden. "Wenn die europäische Energierechnung um 90 Mrd. Euro pro Jahr entlastet wird, bedeutet das natürlich auch große wirtschaftliche Vorteile. Auch immer mehr Unternehmen erkennen das – nur die Politik zögert noch", fasst Johannes Wahlmüller zusammen.

Roland Berger Studie zur Energieeffizienz

Die Unternehmens- und Strategieberatung Roland Berger hatte im September 2011 eine Studie zur „Effizienzsteigerung in stromintensiven Unternehmen“ veröffentlicht. Demnach würden Investitionen in Effizienztechnologie in Höhe von 23 Milliarden Euro längerfristig zu Einsparungen im Volumen von über 100 Milliarden Euro führen. Das betrifft vor allem den Einsatz von effizienteren Maschinen sowie für optimierte Produktionsverfahren.

Zu einem ähnlichen Ergebnis kam auch eine Studie der Institute gws Osnabrück und IFEU Heidelberg Im Auftrag des Bundesumweltministeriums (BMU) vom Januar 2012. Die Studie analysiert die volkswirtschaftlichen Effekte von Energieeffizienz und erneuerbaren Energien. (Link zu der Studie "Volkswirtschaftliche Effekte der Energiewende: Erneuerbare Energien und Energieeffizienz".)

(mb / Global2000)

 

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