Energiepartnerschaft Deutschland-Tunesien gestartet – Hintergrundinformationen

1995 erfolgte ein Assoziierungsabkommen mit der EU. Am 19.11.2012 wurde Tunesien dann der Status einer „Privilegierten Partnerschaft“ mit der EU zugestanden. Das BIP pro Kopf betrug 2011 rund 4.350 US-Dollar, nach Lybien das zweithöchste in Nordafrika. Tunesien ist der weltweit viertgrößte Produzent von Phosphaten und der drittgrößte Olivenöl-Exporteur. In der letzten Dekade wurden hohe Wachstumsraten von durchschnittlich 4,5% erreicht. Für 2010 wird ein Zuwachs des BIP von 3,4% angegeben, für 2011 trotz der politischen Umbrüche immer noch ein Wachstum von 2,6%. Die Arbeitslosigkeit ist mit 17,6% allerdings vergleichsweise hoch.

Tunesien ist anders als seine beiden Nachbarn Algerien und Lybien ein relativ rohstoffarmes Land, die eigenen Vorkommen an Öl und Gas gewährleisten jedoch eine Teilversorgung. Die Nutzung von erneuerbarer Energie, insbesondere Wind- und Solarenergie, spielt demnach eine immer größere Rolle, um von teuren Energieimporten unabhängig zu werden, die wertvolles Kapital außer Landes fließen lassen.

Das Investitionsklima in Tunesien gilt als gut. Die Produktivität ist relativ hoch, die Infrastruktur gut ausgebaut und das Land findet sich in geographischer Nähe zu Europa. Mit einer weiteren Konsolidierung der politischen Lage wird gerechnet. Die Staatsverschuldung ist mit 45,10% des BIP (Stand 2011) moderat. Tunesien gilt zusammen mit Südafrika, dem westafrikanischen Ghana, Ägypten und Marokko als einer der fünf afrikanischen Löwen – in Anlehnung an die vier asiatischen Tigerstaaten Südkorea, Taiwan, Singapur und der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong, die in den 1990er Jahren rasant zu den westlichen Industrienationen aufschließen konnten. Die fünf afrikanischen Löwen belegen im afrikanischen Vergleich in den Teilbereichen Wirtschaft, Politik/Rechtssicherheit, Lebensbedingungen und Bevölkerungspotenzial die vordersten Plätze.

Die Produktionskapazität Erneuerbarer Energien lag in Tunesien 2012 bei insgesamt 244 MW, bzw. rund 4%. Laut Zielvorgaben sollen mit staatlicher Förderung bis 2014 rund 1.000 MW erreicht werden, was 16% der gesamten Stromproduktion entspricht. Bei den Erneuerbaren Energien dominiert derzeit die Windenergie mit 70 %, gefolgt von der Solarthermie mit rund 10 %. (Weiterführende Informationen zu Tunesien u.a. im Länderportal des Auswärtigen Amtes.)

Hinweis:

Die Bundesregierung unterstützt deutsche Unternehmen, die im Exportgeschäft tätig sind, mit garantierten Krediten. Durch die so genannten „Hermesdeckungen“ können sich die Exporteure auch bei der Ausfuhr deutscher Waren in Schwellen- und Entwicklungsländer gegen Risiken absichern und im internationalen Wettbewerb bestehen. Mehr zu der Hermesdeckung auf der Website des BMWi.

(mb)

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