Erdbebenschäden in Japan vermutlich bei über 180 Mrd. Dollar

Das schwerste Erdbeben in der japanischen Geschichte, das viertschwerste jemals verzeichnete weltweit, hat einen wirtschaftlichen Schaden von bislang geschätzten 180 Mrd. Dollar (Credit Suisse) verursacht. Allein die Schäden an den Gebäuden werden auf 35 Mrd. Dollar beziffert, der Schaden für die japanische Autoindustrie auf 25 Mrd. Euro. Um das Schrumpfen der japanischen Produktion aufzufangen, hat die japanische Notenbank Geldspritzen in Milliardenhöhe angekündigt. Das Programm zum Aufkauf von Wertpapieren wird um 44 Mrd. Euro auf 350 Mrd. Euro ausgebaut, der Leitzins bleibt bei 0,0 bis 0,1 Prozent, weitere 132 Mrd. Euro sollen für das Finanzsystem zur Verfügung gestellt werden. Die Schäden aufgrund des schweren Bebens vom Freitag, dem anschließenden verheerenden Tsunami und den gravierenden Störungen und Explosionen in mehreren Reaktorblöcken sind jedoch bislang noch nicht genau abschätzbar. Die von dem Tsunami am stärksten betroffenen nordöstlichen Präfekturen Aomori, Akita und Iwate besitzen nur einen Anteil von rund 2,5 Prozent an der Wirtschaftskraft des Landes. Auch haben die Autohersteller und Elektrofirmen dort zunächst alle Fabriken in der betroffenen Region geschlossen, allerdings haben diese bisher keine vollständigen Zerstörungen gemeldet. Daher auch die Einschätzung des Chefs der deutschen Wirtschaftsweisen, Wolfgang Franz: "Eine erneute globale Rezession befürchte ich nicht, auch nicht eine hiesige deutliche Konjunkturabschwächung." Unklar ist auch weiterhin die Entwicklung in den beschädigten Atomkraftwerken des Landes: Nach dem in der Nacht auf Montag eine Explosion im Reaktor 3 des AKW Fukushima Eins das Reaktorgebäude beschädigt hat (analog der Explosion im Reaktorgebäude 1 am Samstag), sinkt nun offenbar auch der Kühlmittelstand im Reaktorgebäude 2, bei dem ebenfalls das Kühlsystem ausgefallen ist.
 

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