Erstes Halbjahr 2012: Mit 41% liegt der Schwerpunkt der KfW-Förderung auf Umwelt- und Klimaschutz

– Starke Fokussierung der Fördertätigkeit zeigt Wirkung
– Umweltquote auf 41% erhöht
– Konzerngewinn von 992 Mio. EUR
– Sehr hoher Zinsüberschuss
– Kernkapitalquote nach Basel III mit 14,2 % übererfüllt

Die KfW hat die angekündigte strategische Fokussierung auf Produkte und Programme mit hoher Förderqualität weiter fortgesetzt. Dabei bildet die Förderung von Umwelt- und Klimaschutz im Rahmen des KfW-Aktionsplans zur Unterstützung der Energiewende einen Schwerpunkt: 41 % des Fördervolumens im ersten Halbjahr 2012 und damit 12,1 Mrd. EUR flossen in die Förderung von Umwelt- und Klimaschutz. Für das Gesamtjahr 2012 wird eine Umweltquote von 36 % erwartet – ein signifikanter Anstieg im Vergleich zu 32 % im Jahr 2011.

„Bei der Umsetzung des Jahrhundertprojekts Energiewende sieht sich die KfW als öffentliche Förderbank in der Verantwortung. Wir planen, in den nächsten fünf Jahren insgesamt Darlehen über 100 Mrd. EUR für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz auszureichen“, sagt Dr. Ulrich Schröder, Vorstandsvorsitzender der KfW Bankengruppe. „Neben der Unterstützung von Unternehmen bei der Entwicklung und Implementierung neuer Technologien hat die KfW zudem die Zinsen in vielen Programmen des „Aktionsplans Energiewende“ auf ein historisch niedriges Niveau von 1 % gesenkt.“

Das Gesamtfördervolumen ist auf 29,9 Mrd. EUR (40,6 Mrd. EUR) zurückgegangen. Diese Entwicklung ist neben der strategischen Fokussierung allerdings auch auf die methodische Umstellung von Jahres- auf Quartalsverträge bei der allgemeinen Refinanzierung von Landesförderinstituten zurückzuführen, wodurch sich das gesamte Zusagevolumen 2012 auf die Quartale verteilen wird. Hieraus resultiert zum jetzigen Zeitpunkt ein Volumensrückgang von 6,2 Mrd. EUR (1. Halbjahr 2011: 8,4 Mrd. EUR; 1. Halbjahr 2012: 2,2 Mrd. EUR).

Die gute Ertragsentwicklung der KfW hat sich weiter fortgesetzt. Im ersten Halbjahr wurde ein Konzerngewinn von 992 Mio. EUR (1.764 Mio. EUR) erzielt. Die rein IFRS-bedingten Effekte aus der Bewertung von Derivaten, die zu Sicherungszwecken eingesetzt werden, überzeichnen die Ertragslage mit 52 Mio. EUR nur in geringem Maße, nachdem dies im Vorjahr (592 Mio. EUR) noch ein wesentlicher Faktor für den deutlich höheren Konzerngewinn war. Der für die Steuerung der KfW relevante Konzerngewinn vor IFRS-Effekten aus Sicherungszusammenhängen* liegt dabei mit 940 Mio. EUR unter dem sehr hohen Wert des Vorjahres (1.173 Mio. EUR).

Das Betriebsergebnis vor Bewertungen beträgt 1.132 Mio. EUR (982 Mio. EUR). Maßgeblich für diese erfreuliche Entwicklung ist der nochmals verbesserte Zinsüberschuss in Höhe von 1.431 Mio. EUR (1.224 Mio. EUR) als wesentliche Ertragsquelle der KfW. Die KfW profitiert unverändert von guten Refinanzierungsmöglichkeiten aufgrund ihrer erstklassigen Bonität in einem nochmals verbesserten Zinsumfeld. Die im Förderkreditgeschäft gewährten Zinsverbilligungsleistungen liegen mit 267 Mio. EUR nur marginal unter dem Vorjahr (280 Mio. EUR).

„Die KfW hat in einem nochmals verbesserten Zinsumfeld einen hohen Zinsüberschuss erreicht. Wir sind mit der Ertragssituation im ersten Halbjahr 2012, die weiterhin deutlich über dem langfristigen Potential und unseren Erwartungen liegt, sehr zufrieden. Aufgrund der wieder zunehmenden Unsicherheiten an den Finanzmärkten und den daraus möglicherweise resultierenden Folgen für die Realwirtschaft kann das Jahresergebnis auf dieser Basis aber nicht hochgerechnet werden“, so Dr. Schröder weiter.

In konsequenter Fortführung ihrer vorsichtigen Risikopolitik und mit Blick auf die verschlechterte Risikolage insbesondere im Geschäftssegment Schifffahrt der Export- und Projektfinanzierung stockte die KfW die Risikovorsorge im Kreditgeschäft in Höhe von 166 Mio. EUR auf. Im Vorjahr konnte die KfW noch Risikovorsorge in Höhe von 169 Mio. EUR auflösen.

Vom Ergebnis aus dem Beteiligungs- und Wertpapierportfolio in Höhe von 89 Mio. EUR (8 Mio. EUR) entfallen 41 Mio. EUR auf förderpolitisch begründete Beteiligungs- und Fondsfinanzierungen, der Rest auf Wertpapiere.

Die Bilanzsumme ist bei moderat wachsenden Nettokreditforderungen in Höhe von 363,9 Mrd. EUR (31.12.2011: 360,1 Mrd. EUR) insbesondere aufgrund wechselkursbedingt steigender Derivatemarktwerte und höherer hereingenommener Barsicherheiten um 21,7 Mrd. EUR auf 516,5 Mrd. EUR angestiegen.

Die positive Ergebnisentwicklung führt zu einer weiteren Verbesserung der regulatorischen Quoten. Mit einer Kernkapitalquote von 17,3 % (31.12.2011: 15,4 %) bzw. 14,2 % nach Basel III erfüllt die KfW bereits heute die neuen regulatorischen Anforderungen deutlich.

Ergebnisse der Förderaktivitäten im Einzelnen

Das Neugeschäftsvolumen erreichte im Geschäftsbereich KfW Mittelstandsbank 10,6 Mrd. EUR (11,6 Mrd. EUR). Im Bereich Gründung und allgemeine Unternehmensfinanzierung hat sich das Zusagevolumen planungsgemäß von 5,8 Mrd. EUR auf 5,3 Mrd. EUR reduziert. Dieser Rückgang ist im Wesentlichen auf das Auslaufen der Konjunkturprogramme, insbesondere des KfW-Sonderprogramms, zurückzuführen. Aus diesem Programm wurden im ersten Halbjahr 2011 noch Restzusagen getätigt. Ein deutlicher Zuwachs auf 4,9 Mrd. EUR ist im Förderfeld Umwelt zu verzeichnen (4,1 Mrd. EUR). Insbesondere die Zusagen aus dem KfW-Programm Erneuerbare Energien haben sich mit 3,8 Mrd. EUR (2,8 Mrd. EUR) positiv entwickelt. Im Programm Offshore-Windenergie hat die KfW 2012 noch keine Zusagen getätigt, obwohl das Interesse daran ungebrochen hoch ist. Da es jedoch zu Verzögerungen beim Netzanschluss von Offshore-Parks kommt, werden weitere Projekte zunächst aufgeschoben. Die KfW ist in die Überlegungen zur Verbesserung der Finanzierungssituation beim Netzanschluss Offshore und weiterem Netzausbau eingebunden.

Das Fördervolumen im Geschäftsbereich KfW Privatkundenbank beträgt 7,7 Mrd. EUR und liegt damit leicht unter Vorjahresniveau (8,4 Mrd. EUR). Grund dafür ist die strategische Fokussierung der Förderung auf die Themen Energiewende und demografischer Wandel. In diesem Zusammenhang wurde das Programm Wohnraum Modernisieren eingestellt und der Förderhöchstbetrag im KfW-Wohneigentumsprogramm reduziert. In den wohnwirtschaftlichen Förderprogrammen wurden Kredite und Investitionszuschüsse in Höhe von 6,7 Mrd. EUR (7,5 Mrd. EUR) vergeben. Insbesondere in den Programmen Energieeffizient Bauen und Sanieren konnte mit einem Fördervolumen von 4,5 Mrd. EUR eine Volumensteigerung von über 50 % im Vergleich zum Vorjahr (2,9 Mrd. EUR) erzielt werden. Unterstützt wurde diese Entwicklung durch anhaltend günstige Kreditkonditionen (ab 1 % effektiver Jahreszinssatz). In der Bildungsfinanzierung hat die KfW mit 959 Mio. EUR ebenfalls ein höheres Fördervolumen als im ersten Halbjahr des Vorjahres (886 Mio. EUR) zugesagt.

Das Fördervolumen im Bereich der Infrastrukturförderung des Geschäftsbereichs KfW Kommunalbank beläuft sich auf 1,1 Mrd. EUR. Es liegt damit 0,8 Mrd. EUR unter dem Vorjahreszeitraum (1,9 Mrd. EUR), der von besonders hoher Nachfrage geprägt war. Rückläufig ist die Nachfrage dabei in erster Linie in der Förderung allgemeiner Investitionsvorhaben (Basisförderung). Unverändert positiv ist hingegen die Entwicklung in den umwelt- und klimaschutzrelevanten Förderprogrammen. Für Investitionen in diesem Bereich haben sich die Zusagen (95 Mio. EUR) gegenüber dem Vorjahr weit mehr als verdoppelt (37 Mio. EUR). Die Zusagen der Allgemeinen Refinanzierung der Landesförderinstitute liegen mit 2,2 Mrd. EUR in der erwarteten Größenordnung. Die Unterschreitung des Vorjahreswerts (8,4 Mrd. EUR) ergibt sich insbesondere durch die methodische Umstellung von Jahres- auf Quartalsverträge.

Der Geschäftsbereich Kapitalmarktnahe Finanzierungen hat ein Neugeschäftsvolumen von einer Mrd. EUR (0,2 Mrd.) erreicht. Insbesondere ist die Nachfrage im Programm zur Refinanzierung bundesgedeckter Exportkredite mit 577 Mio. EUR (53 Mio. EUR) hoch. Weitere 424 Mio. EUR (130 Mio. EUR) wurden Leasinggesellschaften und Kreditinstituten für die Finanzierung von mittelständischen Investitionsvorhaben zur Verfügung gestellt.

Im Geschäftsfeld Export- und Projektfinanzierung, das innerhalb der KfW durch die KfW IPEX-Bank verantwortet wird, wurde Neugeschäft in Höhe von 5,7 Mrd. EUR (8,4 Mrd. EUR) zugesagt. Die Veränderung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist im Wesentlichen zurückzuführen auf eine geringere Nachfrage nach Mitteln zur Bankenrefinanzierung unter dem Schiffs-CIRR, einem Mandatargeschäft für den Bund. Das originäre Kreditgeschäft verzeichnet eine positive Entwicklung, zu der alle Geschäftssparten gleichermaßen beigetragen haben. Die regionale Verteilung des Neuzusagevolumens zwischen Deutschland, Europa und dem Rest der Welt liegt ausgewogen bei jeweils einem Drittel.

Im Geschäftsfeld Förderung der Entwicklungs- und Transformationsländer hat die KfW Entwicklungsbank insgesamt 983 Mio. EUR zugesagt (1,6 Mrd. EUR). Das niedrigere Zusagevolumen ist darauf zurückzuführen, dass die Zusagen für einige größere Vorhaben erst in der zweiten Jahreshälfte finalisiert werden. Mit 457 Mio. EUR wurden die meisten Gelder den Partnerländern für Projekte im Bereich „Soziale Infrastruktur“ zugesagt. Der positive Start der DEG 2012 setzt sich mit einem zusagestarken zweiten Quartal fort: Mit 579 Mio. EUR liegt das Fördervolumen erneut deutlich über dem Vergleichszeitraum von 411 Mio. EUR. Besonders erfreulich haben sich die Neuzusagen an deutsche Unternehmen entwickelt. Diesen hat die DEG 88 Mio. EUR (22 Mio. EUR) für private Investitionen in Entwicklungs- und Schwellenmärkten bereit gestellt.

Die KfW hat per 31.07.2012 an den internationalen Kapitalmärkten langfristige Mittel im Gegenwert von 55,0 Mrd. EUR aufgenommen. Für das Gesamtjahr geht die KfW von einem Refinanzierungsvolumen von rund 80 Mrd. EUR aus.

(Quelle: KfW)

 

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