EU-Osterweiterung befeuert den Verkauf europäischer Nutzfahrzeuge

Für das Wachstum und die Prosperität eines Wirtschaftsraums gibt es eine wichtige Kennzahl: die Zahl der zugelassenen Nutzfahrzeuge. Allein in Europa werden 75 Prozent aller Transportleistungen über Land durch Lkw erbracht. Und egal ob die Milch aus dem Tetrapak oder die Luxuskarosse – 90 Prozent der Waren wurden im Laufe ihres Produktions- oder Lieferprozesses mit einem Lkw transportiert.

Stärkstes Zulassungs-Plus für Nutzfahrzeuge in Osteuropa

Betrachtet man diese Kennzahl in Hinblick auf die EU-Osterweiterung, so ist diese ein voller Erfolg. Sie befeuert auch in diesem Frühjahr nachhaltig die Geschäfte der europäischen Nutzfahrzeuge-Produzenten. Der Branchenverband ACEA meldet für den Februar ein Zulassungsplus von 8,2 Prozent in der Europäischen Freihandelszone. Schon in Westeuropa ist der Anstieg mit 7,1 Prozent ordentlich. In den neuen Mitgliedsländern stiegen die Zulassungszahlen aber gar um 20,4 Prozent. Die Ukraine-Krise und das angespannte Verhältnis der EU zu Russland belasten den Markt allerdings auch.

Griechenlands Lkw-Nachfrage wächst dreistellig

Das Plus geht zu einem guten Teil auf das Segment Stadt- und Reise-Busse zurück. Hier verzeichnet die Branche mit 1980 Fahrzeugen ein Plus von 11,4 Prozent. Das zeigt, dass auch die Infrastrukturen für den Personentransport massiv auf moderne Flotten umgestellt werden. Aufgrund der absolut viel höheren Zahlen sind die großen Gewinner die leichten Transporter der Sprinter-Klasse mit einem Plus von 9,5 Prozent auf 117.500 Fahrzeuge. Zwar ging die Nachfrage neben Frankreich auch auf einigen kleineren Märkten zurück. Ein erfreuliches Plus zeigten dagegen Tschechien (+72,2 %), Rumänien (+30,5 %) und die Slowakei (+26,6%). Ganz offensichtlich kommt auch im krisengeschüttelten Griechenland der Handel wieder in Schwung. Nach einem absoluten Zusammenbruch des Marktes gab es dort gar ein Nachfragewachstum im dreistelligen Bereich in Höhe von +110 %.

Zulassungs-Zahlen in Deutschland stabil

Moderater fiel das Wachstum bei den Schwertransportern aus. Insgesamt gibt es ein Neuzulassungsplus dieser Nutzfahrzeuge von 7,4 Prozent auf 17.700 Lkw. Auch in diesem Segment sind die osteuropäischen Staaten mit einem Nachfrageplus von 19,5 Prozent das Zugpferd des Wachstums. Zwar gab es auch in Großbritannien (+52,1 %), Spanien (+48,9 %) und Italien (+15,2 %) massive Zuwächse. Aufgrund der schwächelnden Großmärkte Frankreich (-14,8 %) und Deutschland (-9,3 %) fällt das Wachstum in Gesamt-Westeuropa mit 5,4 % wesentlich geringer aus. In Deutschland hat die neue Mautpflicht für Nutzfahrzeuge ab 7,5 Tonnen das Geschäft mit schwereren Lkw belastet. Wegen der zu erwartenden höheren Nachfrage an leichteren Transportern prognostiziert der deutsche Branchenverband VDIK aber für das Jahr 2015 eine gleichbleibende Zulassungszahl von insgesamt 320.000 neuer Nutzfahrzeuge.

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