Facebook privat nutzen, Xing, LinkedIn und Google+ beruflich – eco-Interview

eco, der Verband der Deutschen Internetwirtschaft e.V., hat ein Fachinterview zur Nutzung Socialer Medien im Unternehmenskontext geführt, speziell von Facebook: „Facebook: Jetzt Unternehmenssite erstellen?“ Facebook hat mittlerweile eine Milliarde aktive Nutzer, die mindestens einmal im Monat in dem sozialen Netzwerk vorbeischauen – das ist jeder siebte Erdenbürger. Diesen Rekord verkündete kürzlich Facebook-Gründer Mark Zuckerberg. Laut dem Marktforschungsunternehmen Socialbakers sind knapp 25 Millionen Menschen aus Deutschland darunter, was Rang zehn in der Länderübersicht bedeutet. Doch was heißt diese Entwicklung für Unternehmen? Sollten sie spätestens jetzt eine Facebook-Präsenz anstreben und wenn ja: Was gilt es zu beachten? Dr. Torsten Schwarz, Geschäftsführer von ABSOLIT Dr. Schwarz Consulting und Leiter der eco Kompetenzgruppe Online Marketing, beantwortet die wichtigsten Fragen.

Gibt es Unternehmen, für die eine Facebook-Seite nicht sinnvoll ist – oder ist es wirklich ein „Must-have“?

Beides: Ähnlich wie Webseiten Ende der neunziger Jahre beginnt die eigene Facebook-Seite nun zum allgemeinen Standard zu werden, deshalb ist es für das Image eines Unternehmens fast schon Pflicht. Trotzdem gibt es viele B2B-Unternehmen, die nicht wirklich Fans haben, da die meisten Menschen Facebook privat und nicht beruflich nutzen. Auf solchen Seiten werden sich auch keine großen Diskussionen und Dialog entwickeln.

Welchen Stellenwert nimmt Facebook beim Dialog-Marketing ein?

Dialogmarketing ist ja meist einseitig: Unternehmen nutzen Dialogmarketing, um ihre Kunden zu informieren. So einfach geht es in Facebook nicht: Die Fans hören nur bedingt zu, sie wollen mitreden. Das wiederum verursacht erhebliche Kosten für die Pflege der Facebook-Präsenz.

Wie gewinnen Unternehmen am besten dauerhafte Follower?

Indem sie die richtige Mischung aus Dialog und Unterhaltung bieten. Und es müssen Marken sein, die auch im echten Leben eine starke Fangemeinde haben. Die Wirkung hoher Followerzahlen darf jedoch nicht überschätzt werden.

Wie lautet Ihr Top-Tipp für Unternehmen, die eine Facebook-Präsenz anstreben?

Momentan möglichst zügig einsteigen und eigene Erfahrungen sammeln. Wichtig: Kontinuierliches Monitoring und schnelle Beantwortung von Fragen. In den USA erwarten 42 Prozent der Nutzer eine Antwort innerhalb von einer Stunde.

Sie sagten, die meisten Menschen nutzen Facebook privat und nicht beruflich. In welchem sozialen Netzwerk sollten sie denn am ehesten präsent sein, um für sich den größten beruflichen Nutzen zu ziehen?

Für das berufliche Networken sind in Deutschland Xing und weltweit LinkedIn, zunehmend auch Google+, wichtig.

(Quelle: eco)

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