Facebook will im April 2012 für 100 Mrd. Dollar an die Börse

Laut dem „Wall Street Journal“ wird das weltgrößte Onlinenetzwerk Facebook im zweiten Quartal 2012 an die Börse gehen. Zehn Milliarden Dollar sollen eingesammelt werden, das Unternehmen wäre dann insgesamt 100 Milliarden Dollar wert.

Der Börsengang der Social Media Plattform wird schon länger erwartet. Beschleunigend dürfte eine US-Vorschrift wirken, nach der Unternehmen mit über 500 Anteilseignern ihre Geschäftszahlen offen legen müssen. Für Facebook wird diese Vorschrift ab April 2012 erwartet. Einem Börsengang steht dann – abhängig von dem Börsenumfeld – nichts mehr im Weg.

Mit einem Wert von 100 Milliarden Dollar wäre Facebook doppelt so hoch bewertet wie der weltgrößte PC-Hersteller Hewlett-Packard und mehr wert, als die Deutsche Bank, Deutsche Post und Lufthansa zusammen. Der Unternehmenswert von Facebook ist dabei zuletzt förmlich explodiert: Noch im Juli 2010 wurde der Unternehmen auf 23 Milliarden Dollar taxiert, Anfang 2011 auf 50 Milliarden, im März 2011 dann bereits auf 65 Milliarden und im Juni dann auf über 70 Milliarden Dollar. Mit einem Volumen von zehn Milliarden Dollar würde Facebook zudem den größten Börsengang eines IT-Unternehmens hinlegen: Google hatte 2004 rund 1,9 Milliarden Dollar erlöst.

Insidern zufolge soll der Umsatz im ersten Halbjahr 2011 rund 1,6 Milliarden Dollar betragen haben, von denen 500 Millionen Dollar als Gewinn übrig blieben – was einer Steigerung um 40% gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht.

Angesichts eines solchen Kurs-Gewinn-Verhältnisses (KGV) wird teilweise vor einer neuen Internetblase gewarnt. So lag das KGV bei dem Facebook-Konkurrenten LinkedIn im zweiten Quartal 2011 bei über 2.000, bei dem Kurznachrichtendienst Twitter ist es rund das 178-fache des Jahresumsatzes – Werte, wie bei der Dotcom-Blase Ende der 1990er Jahre. Bei einem prognostizierten Umsatz von vier Milliarden Dollar käme Facebook auf einen KGV von 25. Das durchschnittliche KGV bei den deutschen Dax-Unternehmen lag zu diesem Zeitpunkt bei 12,87.

Eine Bank habe sich Facebook für den Börsengang noch nicht ausgesucht. Finanzchef David Ebersman habe den Investmentbanken allerdings bereits eine Absage erteilt, da unklar sei, was diese zum Erfolg der Aktienplatzierung beitragen könnten, da die Nachfragen nach den Anteilen ohnehin hoch sei.

Für das zweite Quartal 2012 wird noch ein weiterer Donnerschlag von Facebook erwartet: Das hauseigene Smartphone soll auf den Markt kommen, das „Facephone“. Es wird von dem chinesischen Hersteller HTC gefertigt und mit dem Betriebssystem Android des Hauptkonkurrenten Google laufen.

 

 

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