Fluglotsenstreik vorerst abgewendet – Ver.di nun ebenfalls auf Kriegspfad

Der reibungslose Flugzeugbetrieb wird einen weiteren Tag garantiert bleiben. Bei den Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Flugsicherung (DFS) und seinen 6.000 Angestellten, davon über 2.000 Fluglotsen, ist zwar weiter keine Einigung in Sicht, jedoch konnte Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) dazu bewegen, die Verhandlungen um einen Tag zu verlängern. "Angesichts der für Mittwoch drohenden Streiks bei der Deutschen Flugsicherung (DFS) habe ich heute einen letzten Versuch zur Klärung der strittigen Punkte gestartet. Die Gewerkschaft der Fluglotsen (GdF) hat meine Initiative aufgegriffen“, so Ramsauer. Damit wird der für Mittwoch angedrohte Streik erst mal nicht passieren. Wenn die Verhandlungen jedoch weiter keine neuen Ergebnisse bringen sollten, könnten die Angestellten der DFS schon Donnerstags streiken. Gerade jetzt in den Herbstferien würde dies eine Katastrophe für den europäischen Luftverkehr bedeuten. Die Fluglotsen verlangen eine Gehaltserhöhung von 6,5% über zwölf Monate. Die DFS bot bisher 3,2% und eine einmalige Zahlung von 0,8% des Bruttogehalts. Die Gehälter würden dann ab dem 1. November 2012 um weitere zwei Prozent steigen, aber mindestens soviel wie die Inflationsrate.

Jedoch stellen die Fluglotsen nicht die einzige gewerkschaftliche Sorge der Flughäfen dar. Die EU hat Pläne zur Privatisierung der Bodenabfertigung an Flughäfen angekündigt. Wenn diese in Kraft treten würden, müssten die Flughäfen ihre Bodenabfertigung an Privatfirmen ausgliedern. Während der Bundesverband der Deutschen Fluggesellschaften (BDF) den Veränderungen positiv gegenüber steht, befürchtet die Gewerkschaft Ver.di sinkende Löhne, eine Ausweitung der Zeitarbeit und Wettbewerbsverschärfung. Bisher erhält das Bodenpersonal 7,50 Euro bis 15 Euro die Stunde. Ver.di droht bereits mit umfassenden Streiks seiner 20.000 Angestellten an deutschen Flughäfen, wenn die EU-Pläne durchgesetzt werden sollten: "Wenn diese Richtlinie so umgesetzt wird, dann sind mögliche Streiks der Fluglotsen dagegen nur ein Kindergeburtstag", warnt ein Sprecher der Gewerkschaft.

 

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