Franz Alt: Solarstrom wird Sozialstrom!

Wir leben auf einer unvorstellbar reichen Erde. Neben Erdwärme, die wegen ihres vulkanischen Ursprungs in Island besonders leicht genutzt werden kann, haben wir weltweit fünf weitere riesige erneuerbare Energiequellen: Sonne, Wind, Bioenergie, Wasserkraft sowie Wellen- und Strömungsenergie der Ozeane. Und das reicht bei weitem um ein Vielfaches, damit die ganze Welt mit bald neun Milliarden Menschen energetisch versorgt werden kann.

Der künftige erneuerbare Energiemix wird freilich in jedem Land anders aussehen: In Afrika mehr Sonne, in Brasilien, Österreich und Norwegen mehr Wasserkraft kombiniert mit Sonne, Wind und Biomasse, in Island mehr Erdwärme, in Süddeutschland mehr Sonne und Wasserkraft, in Norddeutschland mehr Wind und Biomasse sowie Erdwärme gesamtdeutsch. Häufig weht in Deutschland der Wind, wenn die Sonne nicht scheint oder es scheint die Sonne, wenn der Wind nicht weht. Im Frühjahr und Sommer in Deutschland mehr Sonnenkraft, im Herbst und Winter hierzulande mehr Windkraft. Und vor allem brauchen wir noch effizientere Speichermöglichkeiten – aber die werden zurzeit weltweit so effizient entwickelt wie die erneuerbaren Technologien in den letzten 20 Jahren in Deutschland.

Allein die Sonne schickt uns theoretisch jeden Augenblick unseres Hierseins 15.000 mal mehr Energie als zurzeit alle Menschen verbrauchen, die Windenergie 308 mal mehr, die Biomasse etwa 15 mal mehr und selbst die Wasserkraft – theoretisch – noch die Hälfte dessen, was wir heute nutzen. Das sind wie gesagt theoretische Zahlen, aber sie zeigen, dass es auch praktisch und von Natur aus kein Energieproblem gibt. Wenn wir trotzdem eines haben, dann wird deutlich, dass wir etwas grundsätzlich falsch machen. Dass wir gegen die Natur anstatt mit der Natur arbeiten.

Tatsächlich verbrennen wir heute an einem Tag über Kohle, Gas, Öl und Uran, was die Natur in einer Million Tagen angesammelt hat. Wir führen mit unserer heutigen Energiepolitik praktisch einen Dritten Weltkrieg gegen die Natur.

Lesen Sie auf Seite 5: Das geht auch anders.

Kennen Sie schon die Leinwände von Inspiring Art?