Franz Alt: Solarstrom wird Sozialstrom!

Zurzeit zahlen die privaten Stromverbraucher in Deutschland 5,3 Cent mehr pro KWh Strom, damit die Energiewende gelingt. Viele Industrieunternehmen profitieren bereits vom immer billiger werdenden Ökostrom. Aber sozial Schwache haben ein Problem mit den Strompreisen. Viele bekommen deshalb sogar ihren Strom abgestellt. Merkel und Co hätten ihnen schon längst mit dem Miet-Geld auch zehn Euro Stromgeld pro Monat überweisen können und diese soziale Schieflage wäre  beseitigt. Hinzu kommt: Noch immer werden Atom und Kohle deutlich höher subventioniert als alle erneuerbaren Energien zusammen wie eine Studie des Forums Ökosoziale Marktwirtschaft soeben ergab.

Sir Niclas Stern, früher Chefvolkswirt der Weltbank, hat schon 2006 ausgerechnet, dass die Folgeschäden der Energiewende uns mindestens fünfmal mehr kosten als ein rascher Umstieg auf die Erneuerbaren. Deutschland hat 201 über 93 Milliarden Euro an die Ölscheichs und Gasbarone überwiesen. Diese Brennstoffkosten ins Ausland entfallen nach der Energiewende. Der rasche Umstieg auf erneuerbare Energie ist keine Last, sondern bietet eine riesige Zukunftschance – sozial, ökonomisch und ökologisch. In Frankreich fordert der Atomenergieriese EdF jetzt höhere Einspeise-Vergütungen für Atomstrom als zurzeit in Deutschland für Solarstrom bezahlt werden. Aber das ist erst der Anfang. Absehbar ist, dass die Erneuerbaren immer preiswerter werden und die alten Energieträger immer teurer, schon deshalb weil sie zu Ende gehen.

Der ökonomische Vorteil der künftigen erneuerbaren Energieversorgung: Sonne und Wind schicken keine Rechnung. Die Brennstoffkosten und damit auch weitgehend die CO2-Belastung des Klimas entfallen. Nur die Technik kostet. Aber diese wird durch die beginnende Massenproduktion immer preiswerter wie das bei jeder neuen Technologie bisher das Fall war. 1990 kostete die Kilowattstunde Solarstrom etwa einen Euro, heute noch ein Zehntel und in zehn Jahren vielleicht noch fünf Cent. Unschlagbar preiswert. Die Politik braucht nur einen längeren Atem als die heute Regierenden.

Wer hätte das vor einigen Jahren gedacht: Eon und RWE drohen jetzt mit der Schließung von alten Kraftwerken, auch von Atomkraftwerken, weil sie sich gegenüber den Erneuerbaren nicht mehr rechnen.

Lesen Sie auf Seite 7: Island kann überall werden.

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