From zero to hero: Robert Gerlach – Gründer von IQudo – im Personality-Interview Nr. 57

Im Rahmen der „Personality-Interviews“ kommen eine Vielzahl interessanter, außergewöhnlicher und herausragender Experten – von Speakern, Coaches und Trainern über Gutachter, Sachverständigen und Beratern bis hin zu Wissenschaftlern – zu Wort. Das 57. Interview wurde mit Robert Gerlach – Kreativitätstrainer, Gastredner und Gründer von IQudo – geführt.

 

Schönen guten Tag Herr Gerlach, bevor wir auf Ihr Kreativitätstraining eingehen, stellen Sie sich doch bitte zunächst kurz vor.

Kurz? Gerne! Ich heiße Robert Gerlach, bin Kreativitätstrainer, Gastredner und Gründer von IQudo®. Zu unseren aktuellen Kunden gehören: Samsung, Microsoft oder WMF.
Ich liebe es beim Joggen und in der Badewanne zu arbeiten. Dort habe ich meine besten Ideen. Kreativ fit halte ich mich als Schauspieler in Los Angeles. In meinen ersten Rollen 2011 war ich ein Superbösewicht, Priester und Drogendealer.

Was ist das Hauptthema in Ihrer Tätigkeit?

Kreativität und wie man Sie fördern kann. Zum einen im Unternehmen und zum anderen bei jedem Mitarbeiter. In meiner Kreativkarriere mit Stationen in Werbeagenturen in New York, Paris und Hamburg stellte ich mir immer wieder die Fragen: „Warum bin ich in einer Agentur kreativ und in einer anderen nicht?! Welchen Einfluss hat die Unternehmenskultur auf den Einfallsreichtum der Mitarbeiter?“ Das Resultat ist IQudo®. IQudo ist ein Sport für Weiterdenker. In den Kreativitätstrainings geben wir auch Antworten auf die Phänomene warum beim Sport oder beim Duschen Ideen nur so sprudeln?

Was zeichnet Sie besonders aus und was ist Ihr Alleinstellungsmerkmal?

Ich war selbst jahrelang kreativ, durfte unter Hochdruck Ideen entwickeln und konnte international Preise sammeln. Auch kennt meine Arbeiten heute fast jedes Kind. Die Verpackung des Spiels „Scotland Yard“ von Ravensburger stammt zum Beispiel aus meiner Hand. Zudem konnte ich schon vor über 10 Jahren erste Erfahrungen als Unternehmer sammeln. In Barcelona entwarf ich eine eigene Herrenmodekollektion, ließ sie in Taiwan produzieren und in Spanien und Deutschland vertreiben.

Heute verstehe ich die innovativen Herausforderungen, denen sich global agierende Unternehmen stellen müssen. Ich weiß wie man Kreativität jenseits von klassischen Kreativitätstechniken fördert und in welchem Biotop mutige Ideen wachsen.

 

Worin liegt Ihrer Meinung nach – aus der Perspektive Ihrer Tätigkeit heraus – in der Regel der größte Handlungsbedarf bei Ihren Kunden?

Innovation – aus der Tradition des Unternehmens heraus – sollte ein zwingendes Ziel sein und nicht nur ein Lippenbekenntnis.

Eine Aufgabe eines Unternehmens ist Verantwortung für seine Mitarbeiter zu übernehmen. Vor über 100 Jahren war Robert Bosch ein Vorreiter für soziale Verantwortung. Bereits 1906 führte er als einer der ersten die achtstündige Arbeitszeit ein. Im Innovationszeitalter liegt die Verantwortung eines Unternehmers darin, die Talente seiner Mitarbeiter zu entdecken und zu fördern. Wir verbringen rund 1/3 unserer Lebenszeit am Arbeitsplatz. Aber für die Mehrzahl der Menschen ist die Arbeit eine Last und keine Befreiung, schon gar nicht ein Weg um sich selbst zu verwirklichen. Wenn Mitarbeiter ihre Talente schon zu 50 Prozent einsetzen könnten, würden sie mit viel mehr Herzblut ihre Arbeit verrichten. Wo Leidenschaft am Werk ist, lässt der Erfolg nicht lange auf sich warten. Unternehmen müssen dazu „nur“ die idealen Umweltbedingungen schaffen. Dies ist nicht ganz einfach, denn eine von IQudo durchgeführte Studie ergab, dass nur 6 Prozent der besten Ideen am Arbeitsplatz entstehen. (IQudo Studie Ideenfindung, April 2010)

Woran denken Sie bei den Worten „kurzfristiger Erfolg“ versus „Nachhaltigkeit“?

Einen 100 Meter Lauf kann man nicht mit einem Marathon vergleichen. Beide haben ihre Berechtigung. Betrachtet man ein Unternehmen als ein Lebenswerk, dann handelt es sich eher um einen Marathonlauf. Ergo sollte dieses nachhaltig geführt werden. Aber auch der kurzfristige Erfolg und der 100 Meter Lauf haben ihren Reiz. Vielleicht könnte man diese Metapher auf effizientes Arbeiten anwenden. Die Eventmanagement- und PR-Agentur Ansel & Möllers in Stuttgart stellt gerne junge Mütter ein. Sie können nur halbtags arbeiten, sind aber in dieser Zeit hocheffizient.

Haben Sie ein Lebensmotto? Wenn ja, welches?

Ich habe viele unterschiedliche Dinge in meinem Leben gemacht. Meine Karriere verlief nie geradeaus. Es war immer sehr viel Unsicherheit mit im Spiel. Wann immer ich eine mutige Entscheidung getroffen habe, hat sich eine neue Tür geöffnet. Insofern wäre mein Lebensmotto wohl: „Spring! Und das Netz wird erscheinen.“  Rosenstolz hat eine schöne Zeile dazu geschrieben: „Zersäg den Ast auf dem du sitzt, spring ab, fang an zu laufen!“

Wie sehen Ihre persönlichen Ziele für die nächsten drei Jahr aus?

Eine Familie gründen und Kinder groß ziehen. Dieses Abenteuer wartet noch auf mich. 🙂

Danke Herr Gerlach für diese interessanten Einblicke.

 


Das Interview führte Oliver Foitzik (Herausgeber AGITANO / Geschäftsführer FOMACO GmbH).

 

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