G-20 und BRIC-Staaten einig bei Stabilisierung der Finanzmärkte

Am Donnerstag haben die Finanzminister und Notenbankchefs der Gruppe der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G-20) zu der Schuldenkrise, dem instabilen Bankensystem und den turbulenten Finanzmärkten in Washington D.C. getagt. Grund sind die am heutigen Freitag beginnenden Halbjahrestagungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank. In einem am Donnerstagabend veröffentlichten Communiqué hieß es hierzu: „Wir verpflichten uns, alle notwendigen Schritte zu unternehmen, um die Stabilität des Bankensystems und der Finanzmärkte wie erforderlich zu gewährleisten.“ Dies beinhalte auch eine Stützung von angeschlagenen Finanzinstituten. Die Zentralbanken seien bereit, die Banken mit der nötigen Liquidität zu versorgen. Details über neue Maßnahmen in den drei Problembereichen wurden allerdings zunächst nicht genannt – getreu dem Motto, erst sprechen, wenn die Angelegenheit in trockenen Tüchern ist. Zudem wurde auch betont, die Handlungen sorgfältig zu koordinieren, um die sich verschärfende Krise zu meistern.

Ein positives Signal kam dabei auch von der Gruppe der ökonomisch erstarkenden und boomenden BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika). Die so genannten Schwellenländer werden sich an der Lösung der ökonomischen Probleme in der Euro-Zone beteiligen, allerdings mit einer Einschränkung: „Wir versuchen, das Wort ‚Hilfe‘ zu vermeiden. Wir werden bloß bei der Lösung dieses Problems mit europäischen Ländern kooperieren“, so Russlands Vizefinanzminister Sergej Stortschak. Die BRICS-Staaten wollen vielmehr über den IWF und andere Finanzinstitutionen mithelfen, die Weltwirtschaft zu stabilisieren. Eine internationale Kooperation und ein abgestimmtes Vorgehen der größten Länder ist besonders für die Implementierung weltweiter Regeln zur Regulierung der turbulenten Finanzmärkte von großer Bedeutung. Dies kann dann ab einer kritischen Masse – analog zum Kyoto-Protokoll – auch zunächst ohne die blockierenden Staaten USA und in diesem Fall auch Großbritannien erfolgen, beispielsweise über eine Absprache der Euro-Zone mit den BRICS-Staaten.

Allerdings legte der brasilianische Finanzminister Guido Mantega auch den Finger in die Wunde: „Das Epizentrum der Krise ist dieses Mal die Europäische Union.“ Vor drei Jahren seien es noch die USA gewesen, die die Welt in eine tiefe Finanzkrise gestürzt hätten. Die fünf BRICS-Länder forderten die EU daher gemeinsam zu schnellem und entschiedenem Handeln in der Schuldenkrise auf.

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