Gleichstellung: Auch für uns Männer ein Gewinn

Zugegeben, man kann es mit der Gleichstellung der Geschlechter auch zu weit treiben. Zum Beispiel, indem man als Hochschule „ … einen offiziellen Leitfaden für »Feministisches Sprachhandeln« veröffentlicht …“, mit dem Ziel „ … Behinderte, Ausländer und vor allem Frauen […] vor »gewaltvoller« Sprache … “ zu schützen. Da kann man unserem AGITANO-Kolumnisten Ulrich B Wagner nur beipflichten, wenn er dazu meint: Feministisches Sprachhandeln… oder auf blöd deutsch gesagt. Im folgenden Video-Vortrag berichtet der Soziologe Michael Kimmel auf humorvolle Art von seinen Erfahrungen mit dem Thema Gleichstellung der Gechlechter und beweist damit, dass diese ein Gewinn darstellt, und zwar auch für uns Männer! Zudem zeigen wir noch auf, an welchen Stellen das Thema vor allem in Unternehmen noch von großer Bedeutung ist.

Video: Warum Gleichstellung auch für Männer ein Gewinn ist

[Anmerkung der Redaktion: Das hier eingebettete Video wurde (vorübergehend) entfernt, ist jedoch weiterhin hier zu finden: Maikel Akkermans / YouTube / TED.]

Gender Pay Gap: Wo der Unterschied zwischen Mann und Frau noch ein Thema ist

Kimmel gelingt es in seinem Vortrag auf unterhaltsame Art und Weise die Bedeutung von Gleichstellung, und zwar nicht nur jener der Geschlechter, zu verdeutlichen. Wie wichtig das Thema auch im unternehmerischen Kontext ist, zeigen Informationen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) zum Gender Pay Gap, ein Begriff der Soziologie beziehungsweise Sozialökonomie, der den Unterschied zwischen Männern und Frauen hinsichtlich ihres durchschnittlichen Brutto-Stundenlohns aufzeigt. Aufgrund der vergleichsweise hohen Verdienstlücke in Deutschland nimmt die Bundesrepublik hier einen traurigen Top 5-Platz unter den damals noch 27 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU) ein.

Beim Thema Frauen in Führungspositionen tut sich etwas – wenn auch wenig

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In Deutschland ist das Thema Gleichstellung noch nicht in jedem Unternehmen angekommen. Zumindest, wenn es um die Entlohnung der Angestellten geht. (Bild: Viktor Hanáček / picjumbo.com / Using iPhone6 and MacBook Pro on a Business Meeting)

Etwas positiver waren die Entwicklungen im vergangenen Jahrzehnt, wenn es um das Thema Frauen in Führungspositionen geht. Dem DIW-Führungskräfte-Monitor zufolge stieg der Anteil von Frauen in Führungs- und Managementpositionen in Deutschland zwischen 2001 und 2010 von 22 auf 30 Prozent. In den Vorständen der 200 größten Unternehmen waren Frauen Ende 2011 allerdings lediglich mit einem Anteil von drei Przent vertreten. Allerdings: Der Gender Pay Gap in den Führungspositionen ist dabei im Durchschnitt von 30 auf 21 Prozent zurückgegangen. Wenn man jedoch Verzerrungen durch Spitzenwerte („Ausreißer“) herausrechnet (Medianwert), beträgt der Unterschied hier immer noch 27 Prozent. Zum Vergleich 2001 waren das noch 31 Prozent.

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