Glücksstudie: Beruf für Deutsche wichtigster Glücksfaktor

Glücklich sein ist etwas, was jeder Mensch auf der Welt möchte. Doch die Zufriedenheit als Messgröße ist oft nicht wirklich greifbar. Das BIP allein reicht schon seit Langem als Wohlfahrtsindikator nicht mehr aus. Aus diesem Grund gibt es die sogenannte Glücksforschung, die sich mit der Lebenszufriedenheit der Menschen beschäftigt. Eine Studie der Deutschen Post hat zu Tage gebracht, welche Faktoren uns Deutsche wirklich zufrieden machen und welche Bundesländer am „glücklichsten“ sind. Dabei haben die Urheber der Studie die Zufriedenheit auf einer Skala von 0 bis 10 bewertet.

Einer der wichtigsten Glücksfaktoren für Deutsche ist eine gute Arbeitsstelle. 90% aller Befragten gaben an, dass ihr Beruf in ihrem Leben einen wichtigen Platz einnimmt. Gerade mal 12% arbeiten nur für das Geld. Dabei spielt die Zufriedenheit über die tatsächliche Entlohnung, die Aufstiegsmöglichkeiten oder den empfundenen Stress nur eine untergeordnete Rolle, ob jemand mit seiner Arbeit zufrieden ist. Der Spaß und das Glücksempfinden am Beruf, wie Anerkennung der eigenen Fähigkeiten oder nette Kollegen, sind ausschlaggebender als alles andere. 76% der Befragten mit Arbeitsstelle sind glücklich mit ihrem Beruf. Arbeitslose sind dagegen um vieles weniger mit ihrem Leben zufrieden, wobei die Arbeitslosigkeit Männer schwerer trifft als Frauen. Die durchschnittliche Zufriedenheit von Arbeitslosen ist mit 4,7 Punkten deutlich niedriger als die von Erwerbstätigen mit 7,1 Punkten. Die weiterhin stabile Wirtschaft und der krisenresistente Mittelstand unterstützen die Sicherheit der Arbeitsplätze und tragendamit sicherlich zur steigenden Zufriedenheit der Deutschen bei.

Das glücklichste Bundesland ist der Stadtstaat Hamburg. Wegen eines hohes Maßes an sozialen Kontakten, einem hohen Pro-Kopf Einkommen, junger Altersstruktur und guter Gesundheit liegt Hamburg klar über den deutschen Durchschnittswerten. Einzig der hohe Anteil an alleinstehenden Personen (Menschen mit Partner sind laut Studie wesentlich glücklicher als Singles) und leicht überdurchschnittlicher Arbeitslosenquote dämpft das Glück der Hamburger. Niedersachsen befindet sich wegen einem hohen Anteil an Partnerschaften, geringer Stressbelastung und der Zufriedenheit der Wohnsituation auf Platz zwei. Die Verhältnismäßig hohe Arbeitslosigkeit wirkt sich aber ebenfalls negativ auf die Zufriedenheit der Einwohner aus. Südbayern kann den dritten Platz für sich in Anspruch nehmen. Hier trug vor allem die besonders niedrige Arbeitslosigkeit, enge soziale Beziehungen sowie gute Gesundheitswerte zu der Platzierung bei. Größter Negativfaktor war hier Stress. Über 30% aller Befragten gaben an, regelmäßig unter Zeitdruck zu stehen. Thüringen befindet sich wegen hoher Unzufriedenheit beim Einkommen und einer schwierigen Arbeitsmarktlage auf dem letzten Platz des Glücksatlas.

Insgesamt konnte die Studie feststellen, dass die Deutschen so zufrieden sind wie schon seit zehn Jahren nicht mehr. Der aktuelle durchschnittliche Glückswert von Deutschland liegt bei 7,0 Punkten, 0,2 Punkte höher als noch 2009. Der Norden ist zwar zufriedener als der Süden, aber die „Glückslücke“ zwischen den Beiden ist kleiner geworden.

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