Greenpeace: Japan kann ohne Atomkraft überleben

Auf japanischen Boden stehen momentan 54 Atomreaktoren. Damit gehört das rohstoffarme Land zu den Staaten, die die meisten AKWs der Welt besitzen. Japan soll jedoch auch ohne diese Art der Stromgewinnung auskommen können, so eine Studie des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrtforschung (DLR) und dem japanischen Institut für nachhaltige Energiepolitik (ISEP) im Auftrag von Greenpeace. Derzeit sind nur ein Bruchteil der Reaktoren in Japan im Betrieb und trotzdem blieb eine Stromkatastrophe gänzlich aus, selbst im energieintensiven japanischen Sommer. Ein Zwischenfall konnte nur durch Stromsparen und der typischen japanische Energie- und Rohstoff-Effizienz verhindert werden. Die Studie geht aber noch weiter: Japan könnte seinen Atomstrom gänzlich durch erneuerbare Energien und dezentraler Stromerzeugung ersetzten.

Um das erreichen zu können, müsste in Japan aber viel getan werden. Zuerst müssten die Energiesparmaßnahmen im Zuge der Abschaltung der AKWs beibehalten werden und weiter ausgebaut werden mit dem Ziel, den jährliche Stromverbrauch des Landes bis 2020 um 1,7% jährlich zu reduzieren. Erneuerbare Energien, aber vor allem Wind und Solarenergie, müssen besser gefördert und einen enormen Bauschub erfahren. Der Anteil von Wind- und Solarenergie am Strommix beträgt momentan nur jeweils 220 MW und 990 MW. Für Beide müsse das Energievolumen bis 2020 auf jeweils 6.000 MW und 6.700 MW hochgefahren werden, mit Gaskraftwerken als Energiereserve.

Des Weiteren würde der Ausbau der Erneuerbaren auch die Wirtschaft und den Jobmarkt von Japan stimulieren. Im Gegensatz zu der Annahme, dass das asiatische Land weiter bei seiner gegenwärtigen Energiepolitik bleibt, rechnet die Studie mit einer Vervierfachung der Arbeitsplätze im stromproduzierenden Gewerbe wenn in Japan der Weg zur atomfreien Zukunft eingeschlagen wird. Obwohl die Energiewende anfangs enorme Mehrkosten verursacht, könnte über einen Längeren Zeitraum eine definitive Wertgewinnung im Schatten eines immer weiter steigenden Ölpreises registriert werden.

 

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