Hochkonjunktur im bayerischen Handwerk – Stimmungslage besser als im Bundesgebiet

Die Stimmungslage der Handwerksbetriebe in Bayern ist hervorragend. So beurteilten 63,8 Prozent der 340 befragten Handwerksbetriebe ihre aktuelle Geschäftslage mit „sehr gut“ oder „gut“. Im Vorjahr waren dies nur 59,7 Prozent. Der Anteil der Handwerksfirmen, die schlechte Noten vergeben, hat sich von 3,5 auf 1,7 Prozent halbiert. Somit ist der Saldo aus guten und schlechten Lagebeurteilungen auf plus 62,1 Punkte gestiegen (Vorjahr: plus 56,2 Punkte). Verglichen mit dem Bundesdurchschnitt schneiden die bayerischen Unternehmen sehr gut ab: Deutschlandweit sprechen 60,7 Prozent der Unternehmen von einer guten und 2,0 Prozent von einer schlechten Geschäftslage (Saldo: plus 58,7 Punkte).

Im Vergleich zum Frühjahr 2011 ist die Zahl der bayerischen Betriebe, die steigende Umsatzzahlen melden, gestiegen. 34,7 Prozent der Unternehmen konnten im Jahresverlauf ein Umsatzplus verzeichnen. 2011 waren dies nur 33,1 Prozent. Dagegen sind die Umsätze bei 9,6 Prozent der Befragten gesunken (Vorjahr: 11,5 Prozent). Der Saldo aus den positiven und negativen Umsatzmeldungen beträgt dementsprechend plus 25,1 Punkte. Bundesweit konnten 35,7 Prozent der Unternehmen ihren Umsatz ausweiten, jeder Achte (12,4 Prozent) hatte Rückgänge zu verkraften.

Starker Beschäftigungsbeitrag des bayerischen Handwerks

Die Personalnachfrage folgt der positiven konjunkturellen Entwicklung. Gegenüber dem Frühjahr 2011 haben 30,6 Prozent der Unternehmen im Freistaat (Vorjahr: 21,1 Prozent) die Belegschaft aufgestockt. Personal abbauen musste jeder achte Betrieb (12,5 Prozent; Vorjahr: 17,6 Prozent). Damit ist der Saldo aus Personalaufstockungen und -abbau deutlich gestiegen – von plus 3,5 auf plus 18,1 Punkte.

Optimistische Zukunftsaussichten im Freistaat

Entgegen der bundesweiten Prognosen haben sich die Umsatzerwartungen der bayerischen Handwerker per Saldo nicht eingetrübt, sondern weiter verbessert: 30,3 Prozent der Befragten (Vorjahr: 34,1 Prozent) rechnen in den kommenden sechs Monaten mit Umsatzsteigerungen. Nur 8,2 Prozent der Unternehmen im Freistaat befürchten Umsatzrückgänge (Vorjahr: 13,3 Prozent). Der Saldo aus erwarteten Umsatzsteigerungen und -rück-gängen steht nun bei plus 22,1 Punkten (Vorjahr: 20,8 Punkte). Deutschlandweit liegt dieser Saldo bei plus 18,2 Punkten.
Aufgrund der sehr guten Geschäftsaussichten wird die Nachfrage nach Arbeitskräften der bayerischen Unternehmen in den kommenden Monaten steigen. Der Saldo aus den positiven und negativen Erwartungen zur Personalentwicklung liegt bei plus 21,3 Punkten (Vorjahr: plus 16,0 Punkte). Dabei präsentiert sich das Handwerk in Bayern einstellungsfreudiger als der bundesdeutsche Durchschnitt: 23,0 Prozent der Befragten wollen neue Mitarbeiter einstellen – gegenüber 18,1 Prozent in Deutschland.

Die Investitionsbereitschaft der bayerischen Unternehmen ist ein klares Indiz für ihr Vertrauen in die konjunkturelle Entwicklung. Mit 56,3 Prozent möchte mehr als die Hälfte der Befragten (Vorjahr: 58,7 Prozent) in den kommenden Monaten investieren.

Eigenkapitalsituation entspannt sich

Die Eigenkapitalausstattung der mittelständischen Betriebe in Bayern profitiert von der konjunkturellen Entwicklung. So ist der Anteil der Unternehmen, die über eine schwache Eigenkapitalausstattung von unter zehn Prozent im Verhältnis zur Bilanzsumme verfügen, von 35,7 Prozent im Vorjahr auf 24,8 Prozent gesunken. Die Handwerker Bayerns weisen eine vergleichsweise hohe Unternehmensstabilität auf: Im Bundesdurchschnitt leiden 38,7 Prozent der Unternehmen unter einer schwachen Kapitalisierung.

Energetische Sanierung ist wichtiges Geschäftsfeld

Die energetische Sanierung stellt für bayerische Handwerker ein wichtiges Geschäftsfeld dar. Bei jedem vierten Handwerksbetrieb (25,9 Prozent) ist der Anteil der energetischen Sanierung am Geschäftsvolumen im Jahresverlauf 2011 gestiegen. Bei 4,4 Prozent der Betriebe konnte ein rückläufiger Anteil der energetischen Sanierung am Geschäftsvolumen festgestellt werden. In den Augen der Handwerksfirmen im Freistaat wird die Bedeutung der energetischen Sanierung auch 2012 weiter zunehmen. 28,0 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass der Anteil der energetischen Sanierung am Geschäftsvolumen zukünftig steigen wird. Nur 6,1 Prozent erwarten, dass der Anteil am Geschäftsvolumen 2012 sinken wird.

(Quelle: Creditreform)

 

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