Holzinvestment – Sind Sie schon auf dem Holzweg?

Das eigene Vermögen kann in vielen Formen angelegt und vermehrt werden. Dabei erscheinen die klassischen Anlagen und Investments dem Investor oft zu risikoreich oder zu kurzfristig. Langzeitinvestments, bei denen man sich um nichts kümmern muss und deren Risiko abzuschätzen ist, sind daher weiter im Kommen. Eine Form dieser Investments ist das Holzinvestment. Waldfonds, Holzaktien und Co. locken Kunden damit, nicht nur das eigene Kapital zu erhöhen, sondern auch etwas für die Umwelt zu tun. Wir haben uns ausführlich darüber informiert und zeigen Ihnen, was es bei Holzinvestments zu beachten gilt.

Ein Holzinvestment fällt in die Kategorie der Direktinvestments. Da man nicht nur Anteile an einem Unternehmen kauft, sondern bei Direktinvestments Eigentum am Objekt selbst erwirbt, sind im Gegensatz zur klassischen Kapitalanlage Direktinvestments vom § 34f der Gewerbeordnung (GewO) ausgenommen. Auch Holz gilt als Art dieses Investments und ist aufgrund der langen, aber doch sicheren Laufzeit eine beliebte Geldanlage.

Die Art der Fonds für Holzinvestments ist entscheidend

Will man sich ein Direktinvestment in Form von Holz zulegen, kann man unter den folgenden Anlagevarianten entscheiden.

  1. Geschlossene Fonds: Für mehrere tausend Euro können Sie bei einem geschlossenen Fonds Bäume und Baumsetzlinge kaufen und dafür etwa 4% bis 13% Rendite pro Jahr erwirtschaften. Das Geld ist hierbei fest angelegt und man unterzeichnet eine Vertragslaufzeit von oft bis zu 20 Jahren. Diese Zeit benötigt ein Edelholz, um einen effektiven Endbetrag zu erzielen. Selten gibt es auch kürzere Laufzeiten von nur 10 Jahren, doch egal wie, man erhält das Geld erst nach Ablauf der Vertragslaufzeit. Auch die Rendite wird am Ende dieser Zeit ausgezahlt. Für langzeitsparende Risikoliebhaber also eine perfekte Lösung.
  2. Offene Fonds: Hier wird das Geld in die gleichen Holzaktien investiert wie bei geschlossenen Fonds. Der Unterschied besteht darin, dass diese Verträge jederzeit gekündigt werden können. Auch das Risiko, dass die Anlage in dieser kurzen Zeit beispielsweise durch Naturkatastrophen zerstört wird, ist deutlich geringer. Ein Nachteil dabei ist, dass die Renditen nicht so hoch wie bei geschlossenen Fonds sind.
  3. Holz-Zertifikate: Holz-Zertifikate sind ähnlich wie offene Fonds, man muss aber das Emittentenrisiko beachten. Bei einem Bankrott des Vermittlers, droht der Totalverlust des Investments.
  4. Einzelne Holzaktien: Diese Investition ist wie jeder andere Börsenhandel, mit dem Unterschied dass in börsennotierte Holzunternehmen investiert wird. Ähnlich wie bei anderen Rohstoffaktien ist dies sehr risikoreich.

Damit Sie das richtige Investment für Ihr Kapital abschließen, informieren Sie sich am besten im Voraus gründlich über die Vorteile und Risiken eines Holzinvestments. Sollte man sich für geschlossene Waldfonds entscheiden, ist es wichtig, dass das Beteiligungskonzept erlaubt, die Bäume in Krisenzeiten auch länger stehen zu lassen.

Ein kleiner Schritt für die Umwelt

Die Holzanfrage steigt stetig und man schätzt, dass bis 2050 der Holzverbrauch allein in China bis zu 50% ansteigen wird.

Holz ist ein wichtiger Bestandteil in Entwicklungsländern, weshalb sich der Regenwald immer weiter zurückbildet und nur geringe Chancen hat, sich von selbst wieder aufzubauen und zu erhalten. Aus diesem Grund sind Holz-Investments ein großer Vorteil für die Erhaltung des wertvollen Rohstoffs. Jeder, den diese Problematik beschäftigt und etwas gegen die Waldrodung unternehmen möchte, sollte sich überlegen in Holz zu investieren.

Entscheidet man sich für solch eine Kapitalanlage, sollte man bedenken, dass es ein teures Unterfangen ist. Der Kauf eines einzelnen Baums reicht daher nicht aus, denn der Fondsanbieter erwartet einen Kauf im Dezimalbereich. Eine Kapitalanlage von unter €5000 mit Holzinvestments ist daher kaum möglich. Wer dieses Vermögen ohne weiteres einsetzen will und kann, sollte mit der Erhaltung der Umwelt direkt loslegen.

Ein Holzinvestment braucht Pflege

Es mag so einfach und utopisch klingen: Man pflanzt einen Baum, rettet die Umwelt und verdient dabei auch noch Geld. Ein Holzinvestment bedeutet aber mehr als ein Gutmensch zu sein.

  • Die Höhe der Investition sollte nicht außer Acht gelassen werden. Bedenken Sie, dass Holzfonds erst bei €5000 beginnen und Sie dieses Geld für längere Zeit nicht zur Verfügung haben.
  • Der richtige Standort ist alles. Edelholzplantagen lassen sich vor allem in Südamerika finden, da dort die Klimabedingungen für die Anpflanzung Ihrer neuen Bäume hervorragend sind. Viele Länder in Südamerika sind allerdings politisch nicht besonders stabil. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass man Standorte wählt, bei denen Raubbau und Menschenrechtsverletzungen ausgeschlossen sind. Prüfen Sie auch, wie oft der Standort einer Holzplantage von Naturkatastrophen heimgesucht wird beziehungsweise wurde.
  • Die Investmentgesellschaft selbst sollte in Besitz des Grundes des Forstprojekts sein. Ist dies der Fall, haftet die Gesellschaft im Falle eines Vermögensverlusts.
  • Wählen Sie clever zwischen offenen und geschlossenen Fonds. Ein Holzinvestment ist eine langfristige Angelegenheit, weshalb Sie sich hunderprozentig sicher sein müssen, wie Sie Ihr Geld anlegen.

Eine Anlage im Holzinvestment sollte trotz des verlockenden Angebots sorgfältig durchdacht werden und nicht als „coole” Idee abgestempelt werden. Es erfordert Geduld und vor allem Mut, sich einen Teil einer Edelholzplantage zu erwerben.

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