Homophobie: NRW kritisiert Vorurteile gegenüber Lesben und Schwulen

Die Landesregierung Nordrhein-Westfalens tritt für ein gesellschaftliches Klima ein, in dem Menschen unabhängig von ihrer sexuellen und geschlechtlichen Identität ein gleichberechtigtes und selbstbestimmtes Leben führen können. „Vorurteile gegenüber Lesben und Schwulen dürfen in einer modernen Gesellschaft keinen Platz haben“, erklärte Emanzipationsministerin Barbara Steffens anlässlich des morgigen Internationalen Tages gegen Homophobie in Düsseldorf.

Am 17. Mai 1990 wurde Homosexualität aus dem Diagnoseschlüssel der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gestrichen. Der Internationale Tag gegen Homophobie, der seit 2005 alljährlich begangen wird, soll an dieses Datum erinnern. Als Homophobie werden irrationale Ängste vor Lesben, Schwulen und ihren Lebensweisen bezeichnet, die sich in Vorurteilen, Ablehnung und Gewalt äußern können. „Professionelle Aufklärungsarbeit und ein beharrliches Werben um Akzeptanz sind deshalb unverzichtbar“, betonte die Ministerin.

Die Landesregierung hat im „NRW-Aktionsplan für Gleichstellung und Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt – gegen Homo- und Transphobie“ eine Fülle von Maßnahmen beschlossen, die zur Verbesserung der Lebenssituation von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transsexuellen, Transgendern und Intersexuellen beitragen sollen. Dabei geht es insbesondere um

• rechtliche Gleichstellung, gesicherte rechtliche Rahmenbedingungen und Schutz vor Diskriminierung und Gewalt,

• Weiterentwicklung von Beratungs- und Selbsthilfestrukturen,

• Kompetenzerweiterung von Fachkräften in der Verwaltung und bei freien Trägern insbesondere in der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe, in Schule und Weiterbildung, Sport, Polizei und Justiz,

• umfassende Öffentlichkeitskampagne zur nachhaltigen Aufklärung und Sensibilisierung aller Bürgerinnen und Bürger und der Fachöffentlichkeit.

Sie sehe mit Freude, dass Maßnahmen bereits greifen, sagte die Ministerin. Nachdem die rechtliche Gleichstellung im Landesrecht bereits vollzogen ist, hat Nordrhein-Westfalen im Bundesrat eine Mehrheit für Anträge zur Gleichstellung von Eingetragenen Lebenspartnerschaften mit Ehen im Einkommenssteuerrecht und zur Öffnung der Ehe erwirkt. Neue spezielle Koordinierungsstellen kümmern sich um die Berücksichtigung besonderer Belange von Lesben und Schwulen mit Migrationsgeschichte sowie von älteren und von pflegebedürftigen Lesben und Schwulen. Über das Tabuthema „sexuelle Identität“ wird durch das Projekt „SchLAu NRW-schwul lesbisch bi trans* Aufklärung in NRW“ sowohl in Freizeiteinrichtungen als auch an Schulen aufgeklärt
(www.schlau-nrw.de).

Im Rahmen des Projekts „Schule der Vielfalt – Schule ohne Homophobie“, das vom Schulministerium gefördert wird, finden am Vorabend des 17. Mai 2013 an verschiedenen Schulen Aktionen statt, die auf Homo- und Transphobie an Schulen hinweisen und dort für ein Klima der Akzeptanz werben möchten.

Die vom Emanzipationsministerium geförderte Kampagne „anders und gleich – Nur Respekt Wirkt“ startet zeitgleich eine Werbeoffensive im Internet unter www.andersundgleich-nrw.de.

In verschiedenen Städten finden darüber hinaus Flashmop-Aktionen statt, die von örtlichen Initiativen organisiert werden (in Aachen, Bielefeld, Düsseldorf, Dortmund, Essen).

(NRW)

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